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Nach dem Sturm: Roman (German Edition)

Nach dem Sturm: Roman (German Edition)

Titel: Nach dem Sturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Farris Smith
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durstige Tiere und hatten die Flaschen leer getrunken, noch bevor sie die überflutete Stelle erreichten. Cohen forderte das Mädchen auf, sich ein paar Flaschen herauszunehmen und in ihren Mantel zu stecken, was sie auch tat.
    Der Jeep kroch langsam durch das Wasser, das wie ein Teich aussah. Er musste die ganze Zeit über die Straße vor sich im Auge behalten, gleichzeitig die Flinte umklammern und den Jungen beobachten. Der Junge beugte sich nach unten, griff nach der Tüte mit dem Trockenfleisch und fragte, ob er was davon nehmen dürfte. Cohen nickte. Der Junge reichte dem Mädchen ein paar Stücke, und sie kauten vor sich hin, während der Jeep sich durch die Wasserfläche schob und kleine Wellen verursachte, die sich kräuselnd über das geflutete Land ausbreiteten. Als sie halb durch waren, drehte sich der Junge um und sagte etwas zu dem Mädchen. Cohen befahl ihm, nach vorn zu sehen und sich nicht mehr umzudrehen. Dann befahl er dem Mädchen, ebenfalls nach vorn zu schauen. Der Schaltknüppel zitterte, weil sie so langsam fuhren, und klapperte gegen den Gewehrlauf. Er musste Daumen und Zeigefinger fest zusammenpressen, um zu verhindern, dass ihm die Flinte runterfiel. Meter um Meter kamen sie voran. Die tiefste Stelle lag jetzt hinter ihnen, und sie fuhren wieder aufwärts. Der Junge drehte sich erneut um und schaute das Mädchen an. Cohen trat auf die Bremse, und der Jeep hielt so abrupt an, dass Wasser hereinschwappte. Er hielt dem Jungen den Gewehrlauf unters Kinn.
    »Hörst du jetzt endlich?«, sagte er. »Hörst du jetzt endlich, was ich sage? Verdammt noch mal!«
    Das Kinn des Jungen zeigte zum Himmel. Ohne den Mund zu bewegen, sagte er: »Ja.«
    »Gesicht nach vorn, oder du steigst aus!«
    »Ja.«
    Cohen senkte die Flinte, legte den ersten Gang ein und fuhr weiter.
    »Ich wollte nur wissen, wie’s ihr geht«, sagte der Junge.
    »Red nicht so viel, sei still«, sagte Cohen.
    »Sie hat doch diesen Schlangenbiss.«
    »Ich sagte, sei still.«
    »Ich schwöre bei Gott, dass sie von einer Schlange gebissen wurde.«
    »Halt endlich die Klappe.«
    »Sie kann kaum noch laufen«, sagte der Junge, drehte sich wieder zu dem Mädchen um, und dieses Mal beugte sich das Mädchen nach vorn. Cohen spürte die Schnur um seinen Hals, sein Kopf wurde zurückgezerrt, er zog den Abzug der Schrotflinte durch, und die Kugel zerschmetterte die Windschutzscheibe. Er ließ die Waffe fallen und versuchte die Hände unter die Schnur zu bekommen. Der Junge schlug ihm ins Gesicht. Er wehrte ihn mit einer Hand ab und versuchte mit der anderen, die Hände des Mädchens zu packen. Er bekam keine Luft mehr. Seine Augen quollen hervor, die Haare des Mädchens fielen über sein Gesicht, während sie die Schnur mit aller Kraft zuzog. Der Junge prügelte weiter auf ihn ein und traf sie dabei genauso wie ihn. Cohen versuchte, sich umzudrehen, aber der Junge hielt ihn fest. Das angestaute Blut verfärbte sein Gesicht tiefrot, und verzweifelt ließ er ihre Hand los, die er von seinem Hals wegdrücken wollte, und packte ihre Haare und zerrte so kräftig daran, wie er nur konnte. Das Mädchen schrie auf und beugte sich weiter nach vorn. Die Schlinge um seinen Hals lockerte sich, es war ein Kabel, das offenbar von einem Rasenmäher stammte. Der Junge versuchte, sich von Cohen freizumachen. Aber nun bekam er wieder Luft, und den beiden wurde klar, dass er stärker war als sie. Das Mädchen sprang von der Ladefläche ins Wasser. Das Kabel lag noch immer um Cohens Hals, zerrte ihn aus dem Jeep, und er fiel ins Wasser. Sie schrie den Jungen an, los, nimm das Gewehr, nimm das Gewehr! Und der Junge griff nach der Schrotflinte und richtete sie auf Cohen. Sie ließ das Kabel los und trat hastig einige Schritte zurück. Sie stieg in den Jeep, und beide warteten, dass er sich aufrichtete. Er war mit dem Kopf auf den Asphaltgrund geschlagen und lag jetzt völlig hilflos im Wasser. Sie ließen ihn nicht aus den Augen. Der Junge zielte mit dem Gewehr auf ihn, und das Mädchen atmete schwer nach dem Kampf.
    »Glaubst du, er ist tot?«, fragte der Junge.
    »Weiß ich nicht.«
    »Geh mal hin und schubs ihn.«
    »Das mach ich bestimmt nicht.«
    Plötzlich schoss Cohen nach oben und schnappte nach Luft, dann fiel er wieder ins Wasser. Er versuchte, auf die Füße zu kommen, schlug mit den Armen um sich wie ein Kind, das schwimmen lernt, schaffte es schließlich, aufzustehen, und stand auf wackeligen Beinen da. Um seinen Hals lief eine rote Linie, sein Gesicht

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