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Nach der Hölle links (German Edition)

Nach der Hölle links (German Edition)

Titel: Nach der Hölle links (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raik Thorstad
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Meinung. Ungesagtes funkte zwischen ihnen und sorgte dafür, dass seine Haut an Empfindlichkeit gewann. Dass Saschas Präsenz schwindelerregend wurde und die Verlockung größer als alle Widerstände.
    Mit einem Mal war Andreas der Meinung, dass nichts an diesem Tag Bedeutung hatte. Wichtig war nur, dass es Freitagabend war und sie nebeneinander auf der Couch lagen. Wo er gerade dabei war: Wann hatte er aufgehört zu zittern? Ein Rätsel, das später gelöst werden musste, denn Andreas’ Innenleben geriet in Aufruhr.
    Eine eigentümliche Hitzewelle glitt durch seine Brust und ließ seine Hand über Saschas Seite nach oben wandern. Behutsam, als fürchtete er Abwehr, strich Andreas’ Daumen über Saschas Hals und Kiefer, streichelte ihn so sacht, dass es kaum zu fühlen war. Er spürte dennoch, dass es zu einer Reaktion kam. Druck baute sich an seiner Seite auf, als Sascha sich an ihn lehnte und ebenso langsam nach ihm griff. Seinen Oberarm ertastete. Finger um eine halblange Haarsträhne wand.
    Es gab nur noch einen Weg: vorwärts. Ein letztes Mal suchte Andreas nach innerem Widerstand oder vernünftigen Argumenten, es bleiben zu lassen. Als er nichts fand, beugte er sich vor und tippte sanft mit der Zungenspitze an Saschas Unterlippe. Es war ein zaghaftes Probieren, bevor man sich dem Raubtier zum Fraß vorwarf. Einladend öffnete sich Saschas Mund einige Millimeter. Es war Andreas unmöglich, dieser Aufforderung zu widerstehen. Sacht drängte er sich an Saschas Lippen, küsste ihn, als koste er zum ersten Mal seit Jahrzehnten eine lang entbehrte Delikatesse.
    Alles war vertraut und neu zugleich. Vertraut wie etwas, das einem schon immer gehört, das man vielleicht eine Weile verlegt und nun wiedergefunden hatte.
    Andreas spreizte die Finger auf Saschas Wange und vertiefte den Kuss. Sofort legte sich ein Arm um seine Schultern und zog ihn näher.
    Ihre Zungen legten sich streichelnd umeinander und verlangten nach Tempo. Doch daran war nicht zu denken. Sie mussten vorsichtig sein, es genießen, sich aneinander gewöhnen. Instinktiv wusste Andreas, dass sie in diesem Augenblick beide zerbrechlich waren. Er wollte keinen Scherbenhaufen verursachen.
    Als sie sich voneinander lösten, kam Andreas ein Gedanke. Er war nicht klug oder anständig, aber äußerst verlockend und genau das, was er brauchte. Was sie beide brauchten.
    Er flüsterte: »Ein richtiger Scheißtag, oder?«
    Zustimmend nickte Sascha, wenn auch mit einem kaum merklichen Zwinkern. Er streckte die Arme nach Andreas aus und zog ihn an sich. Sie umarmten sich lange. Andreas blieb die Luft weg, als mit brutaler Macht die Vergangenheit zurückkehrte. Sicherheit. Nähe. Zärtlichkeit. Einklang.
    Sascha drängte näher und küsste ihn gierig, doch bevor er seine Hände unter Stoff schieben konnte, wurde er sacht gebremst.
    »Was ist los?«, murmelte er. Seine Sorge, angelockt worden zu sein, nur um sofort wieder weggestoßen zu werden, war offensichtlich.
    »Nichts«, erwiderte Andreas und knabberte beruhigend an Saschas Nasenspitze. »Ich habe nur gedacht … vielleicht möchtest du heute Nacht hierbleiben. Denn dann könnten wir sofort ins Schlafzimmer gehen, alle Luken verrammeln und bis morgen Mittag nicht mehr aufstehen.«
    Er sah Sascha schlucken. »Ist das dein Ernst?«
    »Mein blutiger Ernst.«
    »Sex?«
    Andreas schnaubte und drückte zitternd seine Erektion an Saschas Bein: »Worauf du dich verlassen kannst.«
    Ihr nächster Kuss war alles andere als sanft und bewies, dass sie nach all den Jahren immer noch auf derselben Wellenlänge funkten. Auf ein unausgesprochenes Kommando hin rappelten sie sich auf und zerrten sich gegenseitig ins Schlafzimmer.
    Andreas hechtete zum Fenster und stolperte über die tote Palme. Sascha war hinter ihm, presste den Unterleib an ihn. Die Jalousie raste nach unten, das Band fuhr durch Andreas’ Handfläche und hinterließ Hitze. Saschas Hände auf seinem Bauch hatten dieselbe Wirkung. Sie verführten, den Kopf nach hinten sinken und ihn gewähren zu lassen. Andreas wollte den Kopf auf Saschas Schulter legen und vergessen. Er wollte alles, was dieser Augenblick ihm anzubieten hatte.
    Die wenigen verbliebenen Schlitze in der Jalousie zeichneten vom Abendlicht blasse Punkte auf ihre Körper, als Sascha Andreas von hinten umarmte und sich rücklinks fallen ließ. Sie landeten auf der Matratze. Andreas spürte den Knopf von Saschas Shorts in seinem Rücken, Finger auf seinen Beckenknochen, einen fordernden Mund an seinem

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