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Nach Diktat verblichen

Nach Diktat verblichen

Titel: Nach Diktat verblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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erwiderte ich.
    Bertha nickte, während ihre kleinen Augen wieselflink durch das Zimmer huschten.
    »Was ist hier vorgefallen, Donald?«
    »Zwei Damen wurden handgreiflich«, erklärte ich. »Diese Dame hier und...« Wieder wurde die Tür aufgestoßen. Caroline Dutton, mit zerrissenem Kleid und fliegendem Haar, schrie: »Du widerliches Miststück! Du hast mich ja schön zugerichtet!«
    Sie wollte sich auf Lois stürzen.
    Lois schlug nach ihr und verfehlte ihr Ziel. Caroline bekam Lois’ Haar zu fassen. Und schon wälzten sich die beiden wieder auf dem Boden.
    Bertha bückte sich, packte Carolines Bein mit der einen, Carolines Arm mit der anderen Hand und hievte Caroline zum Sofa hinüber.
    Caroline Dutton sprang auf, warf einen abschätzenden Blick auf Bertha, senkte den Kopf und ging zum Angriff über.
    Bertha landete einen Schlag, der Caroline zurückschleuderte. Sie streckte den Arm aus, packte Caroline an der Kehle und drückte sie in einen Sessel.
    »Hinsetzen, verrücktes Weib!« befahl Bertha. »Wenn Sie unbedingt handgreiflich werden wollen, können Sie bei mir Ihr blaues Wunder erleben. Los, worum geht’s?«
    »Wer — wer sind Sie?«
    »Ich bin Bertha Cool, Detektivin und die Partnerin von Donald Lam. Los, raus mit der Sprache! Warum benehmen Sie sich wie eine Verrückte?«
    »Ich möchte verhindern, daß Ihr edler Partner und dieses Flittchen mir einen Mord in die Schuhe schieben«, erklärte Caroline.
    Bertha strahlte mich an. »So, so, Donald. Freut mich zu hören. Es war aber auch Zeit, zu Taten überzugehen.«
    »Sie werden sich wundern«, fuhr Caroline dazwischen. »Ich habe die Person herbestellt, die...«
    Es klopfte.
    Bertha öffnete.
    Minerva Fisher betrat majestätischen Schritts das Zimmer, warf einen Blick auf den umgekippten Stuhl, auf die beiden Frauen, die aussahen wie die Vogelscheuchen, und dann auf Bertha Cool und mich.
    »Ich konnte nicht eher kommen«, sagte sie zu Caroline.
    »Und was wollen Sie hier?« erkundigte sich Bertha Cool.
    »Ihr Partner Donald Lam«, erklärte Minerva Fisher, »hat uns hintergangen.«
    »Wie kommen Sie auf den hirnverbrannten Gedanken?«
    »Diese junge Frau hier«, fuhr Minerva fort, »Lois Cadott, oder Lois Marlow, wie sie sich zu nennen beliebt, hat ihre Verführungskünste dazu benutzt, Donald Lam für sich zu gewinnen.«
    Bertha warf mir einen Blick zu.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das ist nicht wahr«, sagte Lois Marlow. »Donald Lam steht eindeutig auf der Seite von Barclay Fisher.«
    »Mir wurde etwas anderes berichtet«, widersprach Minerva Fisher.
    »Und was war das?« wollte Bertha wissen.
    »Mein Mann hat alles gestanden«, erklärte Minerva. »Donald Lam rief ihn an und sagte ihm, daß George Cadott im Roadside Motel in Vallejo unter dem Namen George Chalmers abgestiegen wäre. Ich fürchte, mein Mann hat ein schlechtes Gewissen. Er war vielleicht der Ansicht, daß Mr. Lam diese Angelegenheit nicht ganz zufriedenstellend handhabte. Mein Mann hielt die Sache für dringend, während Mr. Lam sich Zeit zu lassen schien. Mein Mann wollte unbedingt verhindern, daß ich den Brief bekam, den George Cadott an mich zu schreiben gedroht hatte. Mein Mann hielt es für ratsam, die Sache mit Geld zu regeln. Ohne Mr. Lam Bescheid zu sagen, flog er um neunzehn Uhr von Los Angeles nach San Franzisko und kam um einundzwanzig Uhr hier an. Er mietete einen Wagen und fuhr zum Roadside Motel. Dort klopfte er wiederholt an die Tür zu Mr. Cadotts Zimmer. Es wurde ihm nicht geöffnet. Er ging ins Restaurant und wartete. Dabei trank er mehrere Tassen Kaffee und versuchte dann sein Glück noch einmal. Es rührte sich immer noch nichts. Daraufhin setzte er sich in seinen Wagen und wartete fast eine Stunde lang. Als dann immer noch nichts geschah, gab er es auf und kehrte nach San Franzisko zurück. Er stellte den Mietwagen wieder ab und suchte Donald Lam im Hotel auf.«
    Minerva Fisher warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Weiter«, sagte Bertha Cool.
    »Donald Lam überredete meinen Mann, am frühen Morgen nach Vallejo zu fahren. Er klopfte an die Tür von Zimmer Nummer 24. Als sich nichts rührte, öffnete Mr. Lam die Tür und ging hinein. Als er wenig später wieder herauskam, erklärte er, Cadott wäre nicht da. Das war eine Lüge. George Cadott war sehr wohl in seinem Zimmer, aber tot.«
    »Und das alles hat Ihnen Ihr Mann erzählt?« erkundigte sich Bertha.
    »Ja.«
    »Auf Sie kann sich ein Mann wirklich verlassen«, bemerkte Bertha mit beißendem Sarkasmus.

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