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Nach zwei Tagen Regen folgt Montag

Nach zwei Tagen Regen folgt Montag

Titel: Nach zwei Tagen Regen folgt Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bojanowski
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Jahreszeit inzwischen fast ein Grad wärmer. Dadurch blühen Pflanzen eher – und viele Allergiker leiden früher unter Beschwerden. Hauptursache für die Erwärmung im Frühjahr ist, so Böttcher, dass der Wind vermehrt aus Südwest weht. Die neue Witterung hat auch dazu geführt, dass im April deutlich weniger Regen fällt als früher. Insbesondere die Küsten sind trockener geworden, auf den Nordseeinseln ist das Frühjahr deutschlandweit am sonnigsten und trockensten. Auf Sylt fällt im April nur noch vier Fünftel so viel Regen wie früher.
    »Im Herbst jedoch strömt weiterhin viel nass-kühle Atlantikluft über die Nordsee nach Deutschland«, berichtet Böttcher – zu dieser Jahreszeit ist es in ganz Deutschland kaum wärmer als früher. Besonders im Oktober regnet es zudem deutlich mehr – am meisten Regen fällt dann an den Küsten.
    Mehr Sonne scheint vor allem im Winter. Im Vergleich zum Zeitraum 1961–1990 ist die kalte Jahreszeit hierzulande um zehn Prozent sonniger geworden; der Januar sogar um 20 Prozent.
    Werfen wir nun einen Blick auf die einzelnen Regionen Deutschlands. »Ausgewählt wurden die Orte mit den besten Datensätzen des Deutschen Wetterdienstes«, sagt Meteorologe Böttcher. Das angeführte Klima gilt jedoch auch für die jeweilige Umgebung. Zum Beispiel können die Daten für Berlin auch für die Region herangezogen werden. Zu sehen sind Daten für alle Jahreszeiten; verglichen werden die letzten 30 Jahre mit den 30 Jahren zuvor.
    Aachen, Eifel und Rheinisches Schiefergebirge: Goldener Herbst, glänzender Regen
    Im südlichen Rheinland fällt übers Jahr viel Regen; die Eifel und das Rheinische Schiefergebirge gehören zu den niederschlagsreichsten Regionen der Republik (in Aachen sind es 839,5 mm/Jahr). Die Nähe zur Nordsee macht sich auch bei den Temperaturen bemerkbar: Die Sommer sind kühler, die Winter milder als im Osten. Immerhin glänzt das Gebiet mit goldenem Herbst- und Winterwetter: Aachen hält mit 341,4 bzw. 198,6 Stunden für beide Jahreszeiten den Sonnenrekord aller 19 Vergleichsorte. Im Winter ist die Region in den vergangenen 30 Jahren um elf Prozent sonniger geworden. Der Westen ist insgesamt übers Jahr gesehen die wärmste Region Deutschlands: Milde Nordseeluft treibt die Temperaturen vor allem im Winter deutlich nach oben. Allerdings können die Regenmengen im Rheinland stark variieren: Manch regenreiche Orte liegen dicht neben trockneren Regionen – Höhenzüge wirken als Wetterscheiden, an denen sich Wolken abregnen.
Aachen
Mittelwerte 1980 –2009
Jahr
Winter
Frühling
Sommer
Herbst
Temperatur (Durchschnitt)
10,4
3,4
9,8
17,5
10,7
Sonnenscheindauer (in Std.; Summe)
1610,6
198,6
475,8
594,6
341,4
Regenmenge (in mm; Summe)
839,5
205,8
195,0
234,6
204,0

Vergleich zum Zeitraum 1961–1990
Jahr
Winter
Frühling
Sommer
Herbst
Temperatur (Durchschnitt)
+0,7
+0,5
+0,9
+0,8
+0,3
Sonnenscheindauer (in Std.; Durchschnitt)
104 %
111 %
105 %
103 %
100 %
Regenmenge (in mm; Durchschnitt)
101 %
108 %
95 %
99 %
106 %
    Berlin und Brandenburg: Hitzerekorde im Sommer, Trockenheit das ganze Jahr über
    Der Großraum Berlin fällt meteorologisch vor allem durch sommerliche Hitze auf. Zusammen mit Frankfurt am Main und Freiburg im Breisgau ist Berlin mit beinahe 19 Grad Sommer-Durchschnittstemperatur die heißeste deutsche Stadt im Sommer. Im Hochsommer herrschen in der Berliner Innenstadt häufig mehr als 30 Grad im Schatten. Verantwortlich hierfür sind ausgesprochen lange Sonnenscheinperioden. Im Juli brennt die Sonne durchschnittlich siebeneinhalb Stunden am Tag; sonniger ist es nur an der Küste. Die Regenwolken, vom Atlantik kommend, erreichen die Region oft zwei Tage später als Westdeutschland. Da haben sich die Wolken oft schon abgeregnet – und in Brandenburg bleibt es sonnig. Im Winter jedoch ist die Region (Berlin mit durchschnittlich 1,4 Grad) oftmals deutlich kälter als der Rest des Landes; die große Distanz zum wärmenden Meer macht sich bemerkbar. Setzt sich die Klimaerwärmung fort, erwarten Klimaforscher negative Folgen für die Region: Brandenburg stünden demnach ausgedehnte Dürrephasen bevor. Es drohten erhebliche Einbußen für die Landwirtschaft und Waldbrände.
Berlin
Mittelwerte 1980 –2009
Jahr
Winter
Frühling
Sommer
Herbst
Temperatur (Durchschnitt)
9,9
1,4
9,7
18,7
9,9
Sonnenscheindauer (in Std.; Summe)
1706,0
168,3
533,4
672,0
332,1
Regenmenge (in mm; Summe)
577,4
135,0
132,6
182,1
127,8

Vergleich zum Zeitraum

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