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Nachricht von dir

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Titel: Nachricht von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Musso
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sie fast hinzugefügt.
    »Wenn wir in dieser Richtung weiterdenken wollen, gibt es noch ein anderes verwirrendes Detail«, erklärte Trevor.
    »Was?«
    »Jim hielt die Waffe in der rechten Hand.«
    »Verdammt noch mal!«
    Flaherty war Linkshänder.
    »Das ist zwar sehr irritierend, beweist aber nichts«, meinte der Kommissar.
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Wenn du dir den Lauf an die Schläfe hältst, ist das kein Präzisionsschuss. Schwierig, das Ziel zu verfehlen, egal, welche Hand man benutzt.«
    Madeline holte tief Luft.
    »Woran arbeitete Jim im Augenblick?«
    Aber Trevor Conrad wollte nicht mehr preisgeben.
    »Ich habe schon genug erzählt. Ich muss aufhören.«
    »Warte! Kannst du mir die letzten E -Mails weiterleiten, die Jim in den Stunden vor seinem Tod bekommen hat?«
    »Soll das ein Scherz sein? Du gehörst nicht mehr der Polizei an, Madeline.«
    »Jim war mein Freund!«
    »Gibt dir keine Mühe. Selbst wenn ich wollte, könnte ich es nicht.«
    »Warum?«
    »Seit heute Morgen ist unser System von einem Virus befallen. Niemand kann seinen Computer benutzen.«
    »Finde eine bessere Ausrede.«
    »Es stimmt aber. Pass auf dich auf, Madeline.«
    Sie schob das Glas Milch beiseite, das man ihr gerade gebracht hatte, und bestellte einen großen schwarzen Kaffee. Dann zog sie Jonathans Notebook aus der Tasche.
    »Ich habe deinen Laptop mitgebracht. Ich wollte mir die Akte Dixon noch einmal ansehen. Du hast mir doch gesagt, dass du alles überspielt hast, oder? Das ist einfacher als mit meinem Smartphone.«
    Jonathan schaltete den Computer ein.
    »Glaubst du, dass Jim getötet wurde?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich denke, man hat ihn umgebracht, und zwar wegen seiner neuen Entdeckungen im Fall Dixon.«
    »Immer langsam. Noch vor einer Woche hattest du nichts von der Sache gehört.«
    »Das ermöglicht mir gewissermaßen einen neuen Blickwinkel.«
    »Und wie lautet deine Schlussfolgerung?«
    »Ich glaube, dass die Polizei oder der Geheimdienst alles getan haben, um die Angelegenheit im Sande verlaufen zu lassen.«
    »Du spinnst!«
    »Willst du einige beeindruckende Fakten? Die Überwachungskameras! Ich habe in der Akte nachgelesen: Damals gab es rund um Alices Schule ein gutes Dutzend davon. Ein Dutzend! Und rein zufällig waren ausgerechnet an diesem Tag alle außer Betrieb! Findest du das nicht seltsam?«
    »Das ist deine ganz persönliche Verschwörungstheorie, die weit hergeholt scheint.«
    »Ich habe Alice, sechs Monate nachdem du das Herz zugeschickt bekommen hast, gesehen !«
    »Man wird nie sicher sein können, dass sie das wirklich war.«
    »Sie war es! Und Jim ist ermordet worden, weil er den Beweis hatte.«
    »Es reicht nicht aus, Dinge zu behaupten. Man muss sie belegen.«
    »Alice ist nicht tot, glaub mir.«
    »Das ist keine Frage von Glauben.«
    »Alice ist nicht tot«, wiederholte er. »Und wenn sie noch lebt, dann deshalb, weil sie ein neues Herz bekommen hat. Doch in keinem Krankenhaus ist eine Transplantation registriert. Kannst du dir vorstellen, welcher Beziehungen und welcher Organisation es bedarf, um so etwas auf die Beine zu stellen? Wer außer einer staatlichen Stelle könnte das schaffen?«
    »Du siehst zu viel fern. Hör zu, während meiner Ermittlungen hat sich kein Mensch für den Fall Alice Dixon interessiert, nicht einmal ihre Mutter, die ein Junkie war und in einem Elendsviertel lebte. Und ich weiß nicht, was der Staat damit zu tun haben sollte.«
    Madeline trank ihren Kaffee und vertiefte sich, wie schon so oft, in die Akte Dixon, um sich alles wieder in Erinnerung zu rufen. Das erste Verhörprotokoll des Serienkillers Bishop erschien auf dem Bildschirm. Dann das erbärmliche Haus von Erin, das im krassen Gegensatz zu Alices Zimmer mit seinen Büchern, Konzertplakaten, den Oreo-Keksen und den Fläschchen mit Erdbeermilch stand.
    Aber Jims Bild wollte nicht aus ihrem Kopf gehen. Was hatte er nach seinem Treffen mit Jonathan gemacht? Was hätte sie gemacht? Sicher hatte er eine graphologische Auswertung und eine Analyse der Fingerabdrücke angeordnet. Vielleicht auch eine genetische Untersuchung … Sie konsultierte das Adressbuch ihres Smartphones und fand die Nummer von Tasha Medeiros, einer der DNA -Technikerinnen bei der Kripo von Birmingham. Sie war eine herausragende Biologin, die dazu neigte, sich über Vorschriften hinwegzusetzen. In der Vergangenheit hatten Jim und sie selbst sich oft an Tasha gewandt, weil sie bereit war, dringende Analysen durchzuführen, ohne sich

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