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Nachricht von dir

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Titel: Nachricht von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Musso
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Schizophrenie litt, mehrere Aufenthalte in der Psychiatrie hinter sich hatte und schließlich Alkoholiker geworden war.
    Sie klickte erneut den Autopsiebericht an und las den Absatz, der die Untersuchung der Organe betraf. Die Leber der Leiche wies »Gewebeveränderungen auf, die vermutlich vom Alkohol« herrührten.
    Eine Zirrhose.
    »Danny trank von Zeit zu Zeit ein Glas Wein, aber er war kein Alkoholiker.«
    »Wie hat der Polizei eine solche Verwechslung unterlaufen können?«
    »Eineiige Zwillinge haben dasselbe genetische Erbe, sodass es unmöglich ist, ihr DNA -Profil eindeutig zu unterscheiden.«
    »Bist du dir da sicher?«
    »Es hat mehrere Fälle dieser Art gegeben, vor allem bei einem Diebstahl in Deutschland und bei Drogenschmuggel in Malaysia. Beide Male hatte der Verdächtige einen Zwillingsbruder, und man hat ihn freisprechen müssen, da man seine Identität nicht eindeutig nachweisen konnte.«
    »Aber wenn es die Leiche von Jonny ist …«
    »… bedeutet das, dass Danny noch lebt«, ergänzte Madeline nachdenklich.
     
     
    Sie bestellten noch einen Kaffee und verloren sich eine Weile in Mutmaßungen, bis Madeline die E -Mail von Tasha Medeiros bekam:
     
     
    Von: Tasha Medeiros
    An: Madeline Greene
    Betreff:
     
    Madeline, hier die Ergebnisse der Analyse, um die Jim mich gebeten hat, ohne den offiziellen Weg zu gehen.
    Es tut mir sehr leid um ihn.
    In der Hoffnung, dass es Dir weiterhilft,
    Tasha.
     
     
    Neugierig klickte sie den Anhang an. Jonathan beugte sich über ihre Schulter. Es war eine komplexe Tabelle mit fünfzehn Zeilen und sechs Spalten. Sie brauchten eine Weile, um zu begreifen, dass es sich um einen Vaterschaftstest handelte. Dann scrollte Madeline zum letzten Absatz, der das Ergebnis enthielt, das ihnen die Sprache verschlug:
     
     
    Vaterschaftstest ohne Genmaterial der Mutter
     
    Grundlage: DNA-Analyse
    Vermutlicher Vater: Daniel Doyle
    Kind: Alice Dixon
    An den fünfzehn untersuchten Genomen wurden einander entsprechende Erbanlagen festgestellt.
    Die Wahrscheinlichkeit der Vaterschaft liegt bei 99,999%.
     
    Vor seinem Tod hatte Jim eine geniale Intuition gehabt. Nach dreijährigen Ermittlungen hatte er nicht nur bewiesen, dass Danny Doyle nicht ermordet worden war, sondern auch, dass er der Vater von Alice war.
    Eine Entdeckung, die ihn das Leben gekostet hatte.


    Kapitel 31
    Auf feindlichem Terrain
    In der Finsternis jedem sein Schicksal.
    Gao Xingjian,
Der Berg der Seele
     
     
     
     
    Café Peels
    Lower East Side
    10 Uhr morgens
     
    Wie betäubt ließ sich Madeline zurücksinken. Ihr war plötzlich übel. Weder Alice noch Danny waren tot. Und was noch verrückter war: Das Mädchen war die Tochter des Paten von Cheatam Bridge. Aber Jim war tot; und sie selbst hätte sich beinahe umgebracht. Dutzende von Personen hatten Tag und Nacht an dem Fall gearbeitet. Warum? Für wen? Plötzlich zog sie alles in Zweifel. Wer waren die Opfer in dieser Geschichte? Wer die Schuldigen? Sobald sie bei diesem Fall einen Punkt erhellt hatte, war ein neues Geheimnis aufgetaucht und hatte sie auf ein immer gefährlicher werdendes Terrain geführt – das war von Anfang an so gewesen.
    Sie hob den Blick und suchte Unterstützung bei Jonathan, doch der hatte die Stirn an die Scheibe gedrückt und starrte beunruhigt auf die Straße.
    »Ich glaube, wir werden verfolgt.«
    »Machst du Witze?«
    »Siehst du den schwarzen Ferrari, der etwas weiter unten parkt?«
    »Vor der Galerie des Morrison Hotels?«
    »Ja. Ich bin ihm heute Morgen schon zweimal begegnet, zuerst in TriBeCa, dann in Little Italy. Er hat keine Nummernschilder, und ich kann den Fahrer nicht erkennen.«
    Madeline kniff die Augen zusammen. Aus dieser Entfernung war es unmöglich, irgendetwas im Inneren des Wagens auszumachen.
    »Komm mit«, sagte sie entschlossen.
    Noch vor einer Stunde hätte sie sich nicht vorstellen können, dass man sie überwachte, doch nach Jims Tod und ihrer letzten Entdeckung schien ihr alles möglich.
    Sie bezahlten ihr Frühstück und verließen das Café, um zu ihrem Wagen zu gehen.
    »Lass mich fahren«, sagte Madeline.
    Sie setzte sich ans Steuer des Smart und gab Gas.
    »Glaubst du, er fährt uns nach? Vielleicht macht uns diese Geschichte nur völlig hysterisch …«
    »Du wirst sehen. Ich bin sicher, er schert gleich aus.«
    Und tatsächlich verließ der Ferrari die Parklücke und folgte ihnen in zwanzig Metern Abstand.
    »Dreh dich nicht um«, befahl sie, »und schnall dich an.«
    Der

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