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Nachrichten aus Mittelerde

Nachrichten aus Mittelerde

Titel: Nachrichten aus Mittelerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher J. R. R.; Tolkien Tolkien
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der Fürsten stammte; sie war nämlich die Schwester Earendurs, des fünfzehnten Fürsten und Großvaters von Númendil, der in den Tagen Tar-Palantirs, seines Neffen, Fürst von Andúnië war; Tar-Palantir bestieg oft den alten Turm des Königs Minastir und blickte sehnsüchtig nach Westen, in der Hoffnung, vielleicht ein Segel aus Eressea nahen zu sehen. Doch niemals wieder kam ein Schiff aus dem Westen, weil die Könige überheblich und die Herzen der meisten Númenórer noch immer verhärtet waren. Denn Gimilkhâd trat in die Fußstapfen Ar-Gimilzôrs, wurde Anführer der Königspartei; offen, wo er es wagen konnte, doch mehr noch im Geheimen. Doch die Getreuen hatten für eine Weile Frieden; und der König ging stets zu den festgesetzten Zeiten zum Heiligtum auf dem Meneltarma, und dem Weißen Baum wurde wieder Pflege und Ehre zuteil. Denn Tar-Palantir prophezeite, wenn der Baum stürbe, werde auch die Linie der Könige vergehen.
    Tar-Palantir heiratete spät und hatte keinen Sohn, und seine Tochter nannte er in der Elbensprache Míriel. Aber als der König starb, wurde sie gegen ihren Willen von Pharazôn, Sohn Gimilkhâds (der ebenfalls tot war), zu seinem Weibe gemacht, was gegen das númenórische Recht verstieß, weil sie das Kind des Bruders seines Vaters war. Und dann eignete er sich das Szepter an, legte sich den Namen Ar-Pharazôn (Tar-Calion) bei. Míriel wurde Ar-Zimraphel genannt. 15
     
    XXV.
Ar-Pharazôn (Tar-Calion)
    Der mächtigste und letzte König von Númenor. Er wurde im Jahr 3118 geboren und regierte 64 Jahre und starb im Jahr des Untergangs 3319; er riss das Szepter an sich von:
    Tar-Míriel
(Ar-Zimraphel)
    Sie wurde im Jahr 3117 geboren und starb im Jahr des Untergangs.
     
    Mehr von den Taten Ar-Pharazôns, seinem Ruhm und seiner Torheit wird in der Geschichte vom Untergang Númenors erzählt, die Elendil schrieb und die in Gondor aufbewahrt wurde. 16

Anmerkungen
    1
    Es gibt verschiedene Hinweise auf die größere Lebenserwartung der Nachkommen Elros’ im Vergleich zu der aller anderen Númenórer, zusätzlich zu denen, die sich in der »Geschichte von Aldarion und Erendis« finden. So heißt es in der »Akallabêth« (
Das Silmarillion
, Seite 288), dass alle Angehörigen der Linie von Elros »ein längeres Leben hatten, selbst nach dem Maße der Númenórer«; und in einer vereinzelten Bemerkung wird der Unterschied in der Langlebigkeit durch präzise Angaben erläutert: Das »Ende der Lebenskraft« kam für die Nachkommen Elros’ (bevor ihre Lebensspanne sich dem Ende näherte) etwa im 400. Jahr oder etwas früher, dagegen für solche außerhalb der Linie etwa im 200. Jahr oder etwas später. Es darf bemerkt werden, dass fast alle Könige von Vardamir bis Tar-Ancalimon vierhundert Jahre oder ein wenig älter wurden; die drei, die dieses Alter nicht erreichten, starben ein oder zwei Jahre vorher.
Doch in der letzten Schrift über dieses Thema (die indes etwa in die gleiche Zeit fällt wie die letzte Arbeit an der »Geschichte von Aldarion und Erendis«) ist der Unterschied in der Langlebigkeit zum großen Teil reduziert. Dem númenórischen Volk in seiner Gesamtheit wird eine Lebensspanne zugeschrieben, die etwa fünfmal so groß ist wie die anderer Menschen (obwohl dies im Gegensatz zu einer Feststellung im
Herrn der Ringe
steht (Anhänge A,I,1), wonach den Númenórern »eine lange Lebensspanne gewährt worden war, die zu Beginn dreimal so lang war wie die geringerer Menschen«, eine Feststellung, die in der Vorbemerkung zum vorliegenden Text wiederholt wird); und der Unterschied zwischen der Linie von Elros und anderen in dieser Hinsicht ist weniger ein ausgeprägtes Merkmal und eine Eigenschaft, sondern mehr eine bloße Veranlagung, die ein höheres Alter möglich macht. Obgleich der Fall Erendis’ und die etwas kürzere Lebensdauer der Abkömmlinge Beors aus dem Westen erwähnt werden, findet sich hier kein Hinweis (wie in der »Geschichte von Aldarion und Erendis«), dass der Unterschied in beider Lebenserwartung sehr groß, mit ihren Schicksalen verknüpft und als eine Tatsache anerkannt war.
In dieser Schilderung wird nur Elros eine besondere Langlebigkeit zuerkannt, und es wird ausgeführt, dass er und sein BruderElrond in ihren physischen Möglichkeiten nicht verschieden ausgestattet waren. Als aber Elros sich dazu entschloss, bei der Sippe der Menschen zu bleiben, behielt er im Gegensatz zu den Quendi die wichtigste Eigenschaft der Menschen: das »Suchen nach dem

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