Nachrichten aus Mittelerde
oder Figuren an entfernten Orten oder in der Vergangenheit. Diese waren ohne Erläuterung; und auf jeden Fall war es für die Menschen späterer Tage schwer, zu beeinflussen, welche ›Gesichte‹ durch den Willen oder Wunsch des Betrachters offenbart werden sollten. Aber wenn ein anderer Geist über einen übereinstimmenden Stein verfügte, konnten Gedanken (aufgenommen als Sprache) ›übertragen‹ werden, und Bilder von den Denkvorgängen des einen Betrachters des Steins konnten von dem anderen Betrachter gesehen werden. [Siehe auch Seite 641 und Anmerkung 21] Diese Kräfte wurden ursprünglich hauptsächlich bei Beratungen benutzt, zum Zweck des Austausches von Nachrichten, die zur Regierung erforderlich waren, oder von Ratschlägen und Meinungen; weniger oft wurden sie aus Freundschaft, zum Vergnügen oder zur Übermittlung von Grüßen oder Beileid benutzt. Es war nur Sauron, der einen Stein zur Übermittlung seines höherenWillens benutzte, um den schwächeren Betrachter zu beherrschen, ihn zu zwingen, geheime Gedanken zu enthüllen und sich seinen Befehlen zu unterwerfen. [Anmerkung des Autors]
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Vgl. Gandalfs Bemerkungen gegenüber dem Rat von Elrond über Sarumans ausgiebige Beschäftigung mit den Schriftrollen und Büchern von Minas Tirith.
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Für jegliche ›weltlichere‹ Politik der Stärke und der kriegerischen Stärke war Isengart ein geeigneter Ort, denn es war der Schlüssel zur Pforte von Rohan. Dies war ein schwacher Punkt in der Verteidigung des Westens, besonders seit dem Verfall Gondors. Durch die Pforte konnten feindliche Spione und Sendboten insgeheim passieren oder gar, wie in früheren Zeitaltern, Kriegsstreitkräfte. Der Rat scheint davon keine Kenntnis gehabt zu haben, was innerhalb von Isengarts Ring vor sich ging, weil er viele Jahre lang streng bewacht worden war. Der Einsatz und möglicherweise die spezielle Züchtung von Orks wurde geheim gehalten und kann frühestens kurz vor 2990 begonnen worden sein. Die Ork-Truppen scheinen vor dem Angriff auf Rohan nie außerhalb des Herrschaftsbereiches von Isengart eingesetzt worden zu sein. Hätte der Rat davon gewusst, wäre ihm natürlich sogleich klar geworden, dass Saruman böse geworden war. [Anmerkung des Autors]
8
Denethor hatte offenbar Gandalfs Mutmaßungen und Verdächtigungen bemerkt und wurde durch sie sogleich erzürnt und auf bittere Weise belustigt. Man beachte seine Worte gegenüber Gandalf bei ihrem Zusammentreffen in Minas Tirith (»Die Rückkehr des Königs«, 5, Kapitel 1): »Ich weiß bereits genug von diesen Taten für meine eigenen Pläne gegen die Drohung des Ostens«; und besonders die folgenden spöttischen Worte: »Ja; obwohl die Steine, wie es heißt, verloren sind, haben die Herren von Gondor immer noch ein schärferes Auge als geringere Menschen, und viele Botschaften gelangen zu ihnen.« Von den
palantíri
ganz abgesehen, war Denethor ein Mann mit bedeutenden geistigen Kräften, der hinter Gesichtern und Worten rasch die Gedanken zu lesen verstand; aber er konnte im Anor-Stein in Wirklichkeit auch Gesichte von Vorfällen in Rohan und Isengart gesehen haben. [Anmerkung des Autors] – Siehe auch Seite 640f.
9
Man beachte die Passage in »Die Zwei Türme«, 4, Kapitel 5, wo Faramir (der 2983 geboren wurde) sich daran erinnerte, wie erals Kind Gandalf in Minas Tirith gesehen hatte und später wiederum zwei- oder dreimal; und er habe gesagt, Interesse an Aufzeichnungen habe ihn hergeführt. Zum letzten Mal dürfte er ihn 3017 gesehen haben, als Gandalf die Schriftrolle Isildurs fand. [Anmerkung des Autors]
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Dies ist ein Hinweis auf Gandalfs Worte zu Peregrin (»Die Zwei Türme«, 3, Kapitel 11): »Wer weiß, wo alle jene anderen Steine jetzt liegen, zerbrochen oder vergraben oder im Meer versunken?«
11
Dies ist ein Hinweis auf Gandalfs Worte nach Denethors Tod in »Die Rückkehr des Königs«, 5, Kapitel 7, am Ende des Kapitels. Die Verbesserung meines Vaters (die sich aus der vorliegenden Erörterung ergab) von: »… wagte Denethor nicht, ihn zu gebrauchen«, in: »… Denethor würde es nicht wagen, ihn zu gebrauchen«, wurde (offensichtlich durch bloßes Versehen) nicht in die revidierte Ausgabe aufgenommen. Siehe Seite 30f.
12
Thorongil (›Adler des Sterns‹) war der Name, den man Aragorn gab, als er verkleidet in den Diensten Ecthelions II. von Gondor stand; vgl.
Der Herr der Ringe
, Anhänge A, I, 4 (»Die Truchsessen«).
13
Der Gebrauch der
palantíri
war eine geistige Anstrengung,
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