Nachrichten aus Mittelerde
besonders für die Menschen späterer Tage, die für diese Aufgabe nicht geschult waren; zweifellos trug neben seinen Ängsten diese Anstrengung zu seiner ›Grimmigkeit‹ bei. Diese wurde vermutlich von seiner Gattin früher als von anderen verspürt und vergrößerte ihr Elend und beschleunigte ihren Tod. [Anmerkung des Autors]
14
Eine nicht zugeordnete Randbemerkung besagt, dass Sarumans ›Rechtschaffenheit‹ durch »reinen persönlichen Hochmut und durch das Verlangen nach der Vorherrschaft des eigenen Willens allmählich zugrunde gerichtet worden war. Sein Studium der Ringe hatte dies bewirkt, denn in seinem Stolz glaubte er, jeglichem anderen Willen zum Trotz, dass er mehrere oder einen davon benutzen konnte. Er, der jede Achtung vor anderen Personen oder gerechten Sachen eingebüßt hatte, war offen für die Herrschaft eines höheren Willens, für dessen Drohungen und Entfaltung von Macht.« Und überdies hatte er selbst kein
Recht
auf den Orthanc-Stein.
15
1998 war das Todesjahr von Pelendur, Truchsess von Gondor. »Nach den Tagen von Pelendur wurde das Truchsessenamt erblichwie eine Königswürde und ging vom Vater auf den Sohn oder den nächsten Verwandten über.«
Der Herr der Ringe
, Anhänge A, I, 4, »Die Truchsessen«.
16
In Arnor war die Sachlage anders. Der König war der rechtmäßige Besitzer der Steine (in der Regel benutzte er den Stein von Annúminas); doch das Königreich wurde geteilt, und das Hochkönigtum stand zur Debatte. Die Könige von Arthedain, die unleugbar jene mit dem gerechten Anspruch waren, unterhielten einen besonderen Hüter auf dem Amon Sûl, dessen Stein man für den Höchsten der Nördlichen
palantíri
hielt; er war der größte und mächtigste, und durch ihn hielt man in der Hauptsache Verbindung mit Gondor. Nach der Zerstörung von Amon Sûl durch Angmar im Jahr 1409 wurden beide Steine nach Fornost gebracht, wo der König von Arthedain wohnte. Sie gingen beim Schiffbruch Arveduis verloren, und es blieb kein Bevollmächtigter mit der direkten oder ererbten Befugnis übrig, die Steine zu benutzen. Einer nur blieb im Norden, der Elendil-Stein auf Emyn Beraid, doch dieser hatte besondere Eigenschaften und war für Mitteilungen nicht brauchbar. Das ererbte Recht zu seiner Benutzung lag ohne Zweifel noch beim ›Erben Isildurs‹, dem anerkannten Anführer der Dúnedain und Nachkommen Arveduis. Doch es ist nicht bekannt, ob jemals einer von ihnen, Aragorn eingeschlossen, jemals mit dem Wunsch hineingeschaut hat, in den verlorenen Westen zu spähen. Dieser Stein und sein Turm wurden von Círdan und den Elben von Lindon unterhalten und beschützt. [Anmerkung des Autors] – In Anhang A, I, 3 zum
Herrn der Ringe
heißt es vom
palantír
von Emyn Beraid, »er sei den andern unähnlich und nicht in Übereinstimmung mit ihnen gewesen; er blickte nur auf das Meer. Elendil hatte ihn dort aufgestellt, damit er ›geraden Blicks‹ zurückschauen und Eressea im verschwundenen Westen sehen könne; doch das gekrümmte Meer darunter deckte Númenor auf immerdar«. Über Elendils Gesicht von Eressea im
palantír
von Emyn Beraid wird auch in »Von den Ringen der Macht« (
Das Silmarillion
, Seite 479) berichtet: »Und manche glauben, zuweilen habe er so bis zum fernen Turm von Avallóne gesehen, wo der Meisterstein stand und noch immer steht.« Es ist bemerkenswert, dass sich im vorliegenden Text kein Hinweis auf den Meisterstein findet.
17
Eine spätere isolierte Anmerkung bestreitet, dass die
palantíri
mit Polen versehen oder ausgerichtet waren, gibt jedoch keinen weiteren Hinweis.
18
Die spätere Anmerkung, auf die in Anmerkung 17 Bezug genommen wird, behandelt einige dieser Aspekte der
palantíri
ein wenig anders; insbesondere der Begriff der ›Verschleierung‹ scheint anders verwendet zu werden. Diese Anmerkung, hastig geschrieben und ein wenig unklar, lautet auszugsweise: »Sie behielten die empfangenen Bilder, so dass jeder von ihnen in sich eine Vielzahl von Bildern und Szenen speicherte, darunter einige aus der entfernten Vergangenheit. Sie konnten im Dunklen nicht ›sehen‹; d.h. Dinge, die im Dunkel lagen, wurden von ihnen nicht festgehalten. Die Steine selbst vertrugen das Dunkel und wurden gewöhnlich im Dunkeln aufbewahrt, denn es war dann viel leichter, die dargebotenen Szenen zu erkennen und, wenn die Jahrhunderte vergingen, ihre ›Überfüllung‹ zu begrenzen. Auf welche Weise sie so ›verschleiert‹ wurden, wurde geheim gehalten und ist folglich heute
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