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Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ta­sche. Dies­mal aber rief ich ZON­TA an. Ich kam nicht durch. Das Mond­ge­hirn mel­de­te sich nicht.
    »Ih­re Maß­nah­men sind zweck­los«, be­lehr­te mich GO­D­A­POL. »Mei­ne Ver­bin­dung zur Fes­tung Zon­ta ist un­ter­bro­chen. Ich bin ver­pflich­tet, kei­ner­lei frem­de und un­sach­ge­mä­ße Da­ten zu spei­chern. Mei­ne Auf­ga­be ist vor­ran­gig.«
    »Die stän­dig an­kom­men­den Ver­sor­gungs­gü­ter ent­ste­hen plan­los«, ant­wor­te­te ich wü­tend. »Wie ver­ein­bart sich das mit dei­ner Auf­ga­be, GO­D­A­POL? Du hast den Nach­schub an be­stimm­ten Punk­ten zu zen­tra­li­sie­ren und ihn an die End­fa­bri­ka­ti­on wei­ter­zu­lei­ten.«
    Die­se Be­haup­tung ba­sier­te auf ei­ner Ver­mu­tung un­se­rer Wis­sen­schaft­ler. Es konn­te nicht an­ders ge­we­sen sein. Nur: Wo wa­ren die In­dus­trie­an­la­gen der End­fa­bri­ka­ti­on er­baut wor­den? Wir kann­ten un­se­re Er­de bis zum letz­ten Win­kel. Nir­gend­wo wa­ren his­to­ri­sche Fa­brik­an­la­gen ge­fun­den wor­den.
    »Kor­rekt«, be­stä­tig­te der Rech­ner. »Da­für be­nö­ti­ge ich Ih­re Hil­fe. Blei­ben Sie in der Ent­seu­chungs­kam­mer, bis sich die zwei te Tür öff­net.«
    Das Stahl­schott, vor dem wir stan­den, glitt auf. Da­hin­ter lag ein großer Raum. Er wur­de eben­falls von dem röt­lich schim­mern­den Des­in­fek­ti­ons­feld aus­ge­füllt.
    Wir schrit­ten hin­ein. Die Trans­port­be­häl­ter folg­ten. Die hin­te re Tür schloß sich wie­der.
    »Der Rech­ner bringt mich auf einen Ge­dan­ken, der ei­gent­lich zu mei­nem Lieb­lings­vor­ha­ben ge­hört«, mein­te Al­li­son nach­denk­lich. »Hm … wis­sen Sie, ich ha­be schon lan­ge vor, ei­ne große Tief­see-Ex­pe­di­ti­on zu ei­nem ver­sun­ke­nen Erd­teil zu star­ten. Wir nen­nen ihn At­lan­tis. Wol­len wir wet­ten, daß ich dort ge­nau die In­dus­trie­an­la­gen fin­de, von de­nen die an­ge­lie­fer­ten Halb­fer­tig­pro­duk­te ver­ar­bei­tet wer­den?«
    »In wis­sen­schaft­li­chen Krei­sen galt er schon im­mer als Spin­ner«, seufz­te Ka­la­re. »Hö­ren Sie auf, Al­li­son.«
    »Ich den­ke nicht dar­an. Ich ge­he so­gar noch wei­ter! Un­ter dem Eis der Ant­ark­tis ver­birgt sich ei­ne Groß­in­dus­trie, von der wir nur träu­men kön­nen. GO­D­A­POL la­gert dort enor­me Ma­te­rial­men­gen ab. Glet­scher be­gin­nen zu schmel­zen! Warum wohl? Er will die Fa­bri­ken frei­le­gen und fa­bri­zie­ren. Auf die An­la­gen von At­lan­tis ver­zich­tet er vor­erst. Das ist zu kom­pli­ziert. Sie se­hen nicht weit ge­nug in die Zu­kunft, mei­ne Her­ren. Hier geht es nicht nur um die Über­fül­lung zwei­er Kon­ti­nen­te mit Nach­schub­gü­tern, son­dern auch um die Ab­schmel­zung der ant­ark­ti­schen Eis­mas­sen. Hmm … von Eu­ro­pa bei­spiels­wei­se wür­den si­cher­lich noch die Al­pen und die an­de­ren Hoch­ge­bir­ge aus den Flu­ten her­aus­ra­gen. Wie ge­fällt Ih­nen das?«
    »Sie re­den schon wie­der zu­viel«, un­ter­brach ich ihn mit ei­nem be­schwö­ren­den Blick auf die Wan­dun­gen der Stahl­kam­mer.
    Er wink­te ab.
    »Schon längst durch­ge­mes­sen. Ich ha­be ei­ni­ge Spe­zi­al­sä chel chen da­bei. Hier gibt es kei­ne Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­rä­te, al­so auch kei­ne Ab­hör­ge­fahr. So leicht­sin­nig bin ich nun auf kei­nen Fall.«
    Ich glaub­te es ihm, war aber doch be­un­ru­higt.
    »Üb­ri­gens«, be­en­de­te Al­li­son sei­ne er­staun­li­chen Theo­ri­en, »die Wis­sen­schaft­ler der GWA sind längst auf ähn­li­che Ge­dan­ken ge­kom­men. Die ha­ben näm­lich Phan­ta­sie, nicht wahr, Ka­la­re?«
    Er lach­te den klei­nen Afro­ter­ra­ner an und klopf­te ihm auf die Schul­ter.
    »Oder warum, glau­ben Sie, ist Genf zu den tolls­ten Din­gen ent­schlos­sen? Man hat die Sach­la­ge durch­schaut. Streng ge­heim, ver­steht sich! Pa­nik möch­te ich näm­lich auch nicht er­le­ben. Ich wie­der­ho­le: Es geht nicht nur um die Ma­te­rial­mas­sen und die mit ih­rer Wie­der­ver­stoff­li­chung akut ge­wor­de­ne Or­tungs­ge­fahr aus dem Raum, son­dern auch um die Eis­mas­sen des Süd­pols. GO­D­A­POLs Pro­gramm ist to­tal ver­al­tert. Nie­mand kann es än­dern. ›Fall

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