Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
MU­TOOC‹ ist ihm über­haupt nur des­halb als Be­griff ge­läu­fig, weil er schon zur Zeit des De­neb­krie­ges von den Mar­sia­nern ein­ge­plant wur­de. Die Mensch­heit ist für ihn ne­ben­säch­lich! Er muß die Fa­bri­ka­ti­on an­kur­beln. Al­so emp­fängt er Wa­ren und for­dert sie so­gar von ei­nem eben­so un­wis­sen­den ›Ro­bot­kol­le­gen‹ an. Der schickt ihm auch prompt den Nach­schub. Durch die völ­li­ge De­zen­tra­li­sie­rung mar­sia­ni­scher Groß­ge­hir­ne – wäh­rend des Krie­ges rich­tig über­legt, jetzt aber grund­falsch – kann GO­D­A­POL nicht um­ge­schal­tet wer­den. Er rea­giert nicht auf NEW­TON!«
    »Ih­nen muß da ein Ge­dan­ken­feh­ler un­ter­lau­fen, Al­li­son«, wand­te ich fast be­schwö­rend ein. Sei­ne an sich ein­leuch­ten­den Er­klä­run­gen mach­ten mir schwer zu schaf­fen. »Sie müs­sen et­was über­se­hen! Ich be­sit­ze nicht Ihr Fach­wis­sen, aber es muß doch mög­lich sein, ei­ne der­art ge­nia­le Ma­schi­ne, und das dürf­te sie wohl sein, von der neu­en Sach­la­ge zu über­zeu­gen. Das ist nicht mehr als ein Re­chenexem­pel auf Grund ein­ge­hol­ter In­for­ma­tio­nen. Wir kön­nen sie ge­ben!«
    »Rich­tig«, be­stä­tig­te Nis­hi­mu­ra. »NEW­TON und ZON­TA ha­ben auch ent­spre­chend rea­giert. Das Go­d­a­pol-Ge­hirn kann es nicht. Es be­sitzt un­ver­än­der­li­che Ka­ta­stro­phen­pro­gram­mie­run gen; wahr­schein­lich mar­sia­ni­sche Ver­zweif­lungs­pla­nun­gen, wie sie von je­der kriegs­füh­ren­den Macht in al­len großen Krie­gen auf­ge­stellt wor­den sind. Den­ken Sie an den Zwei­ten Welt­krieg! Sie ken­nen doch die his­to­ri­schen Da­ten. Al­le wa­ren ver­zwei­felt, al­le grif­fen nach dem ret­ten­den Stroh­halm. Die Deut­schen bau­ten re­la­tiv nutz­lo­se Fern­ra­ke­ten und die Ame­ri­ka­ner, ob­wohl als Sie­ger her­vor­ge­gan­gen, war­fen zwei Atom­bom­ben ab. Und so ging es in den klei­ne­ren Nach­fol­ge­krie­gen wei­ter. Warum wun­dern Sie sich über die Maß­nah­men der Mar­sia­ner? Sie hat­ten ein Ster­nen­reich zu ver­lie­ren. Der Ur­welt-Him­mels­kör­per Er­de war ein zu schüt­zen­der Fa­bri­ka­ti­ons­pla­net, den man so­gar über­schwemm te, nur um die dort le­ben­den Mar­s­in­ge­nieu­re und die mensch­li­chen Hilfs­kräf­te vor dem Seu­chen­tod zu be­wah­ren. End­ziel da­von: Er­hal­tung der wich­tigs­ten Nach­schu­b­emp­fangs­ba­sis und der wohl größ­ten Fa­bri­ka­ti­ons­stät­te in un­mit­tel­ba­rer Nä­he des be­reits ra­dio­ak­tiv ver­seuch­ten Mars. Lo­gi­scher kann man das doch kaum de­fi­nie­ren.«
    Ich ver­stand sei­ne Aus­füh­run­gen nur zu gut. Mein Va­ter hat­te mir oft ge­nug von den da­ma­li­gen Ver­zweif­lungs­taten, Durch­hal­te­pa­ro­len und un­ge­heu­er­li­chen Ver­bre­chen ge­gen an­ders­gläu­bi­ge und an­ders­ras­si­ge Men­schen er­zählt. All dies schi­en nicht nur in der mensch­li­chen Na­tur ver­an­kert zu lie­gen. Die Mar­sia­ner hat­ten ähn­lich ge­han­delt.
    Der ein­zi­ge Trost war für mich die er­kenn­bar wer­den­de Tat­sa­che, daß die­ses nach längst über­hol­ten Grund­sät­zen han­deln­de Re­chen­ge­hirn doch zu Kom­pro­mis­sen be­reit war, wenn es zu der rech­ne­ri­schen Auf­fas­sung kam, sie konn­ten wich­tig und zweck­voll für sei­ne sinn­los ge­wor­de­ne Auf­ga­be sein.
    Ich mach­te die wis­sen­schaft­li­chen Mit­glie­der des Ein­satz­teams mit dem Ge­dan­ken ver­traut. Sie be­stä­tig­ten mei­ne Auf­fas­sung.
    »Okay«, at­me­te ich auf, »da ha­ben wir noch ei­ne Chan­ce. Ich darf Sie bit­ten, Ih­re tak­ti­schen Über­le­gun­gen dar­auf ab­zu­stim­men. Wir müs­sen un­ent­behr­lich er­schei­nen, und zwar so sehr, daß trotz Ur­alt-Pro­gram­mie­rung Er­geb­nis­se her­aus­kom­men die den Ro­bo­ter in un­se­re Wunsch­rich­tung zwin­gen.«
     
    GO­D­A­POL war so vor­sich­tig ge­we­sen, wie wir es er­war­tet hat­ten. Sechs mar­sia­ni­sche Kampfro­bo­ter, stäh­ler­ne Gi­gan­ten mit zwei zu­sätz­li­chen Waf­fen­ar­men, hat­ten uns emp­fan­gen und ge­lei­tet.
    Der Weg bis zur End­sta­ti­on ei­ner Va­ku­um-Rohr­bahn war kurz. Wir hat­ten ihn in

Weitere Kostenlose Bücher