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Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Trans­port­kis­ten. Sie folg­ten uns mit der blitz­schnell ak­ti­vier­ten In­di­vi­du­al­schal­tung.
    Jetzt er­wies es sich, daß es un­ter uns nie­mand gab, des­sen Kör­per nicht sport­lich trai­niert war. Die GWA-Aus­wahl be­währ­te sich.
    »Wir brau­chen einen Sei­ten­stol­len«, schrie Pe­tron­ko in vol­lem Lauf. »Wenn die Druck­wel­le kommt, wer­den wir zer­schmet­tert.«
    »Not­falls hin­ter den Kis­ten in De­ckung ge­hen«, rief ich zu­rück. »Schnel­ler, Al­li­son, schnel­ler!«
    Hin­ter uns be­gann es im­mer lau­ter zu grol­len. Der Trans­mit­ter wur­de über­sät­tigt. Das muß­te zu ei­ner spon­ta­nen Ex­plo­si­on mit der ent­spre­chen­den Druck- und Hit­ze­wel­le füh­ren. Das Go­d­a­pol-Ge­hirn war in der Tat me­cha­nisch wahn­sin­nig.
    Wir wa­ren et­wa fünf­hun­dert Me­ter weit ge­lau­fen, als Bon­co Ka­la­re plötz­lich ver­schwand. Er hat­te einen steil nach un­ten füh­ren­den Sei­ten­gang ent­deckt.
    Wir folg­ten ihm, oh­ne über­flüs­si­ge Wor­te zu ver­lie­ren. Nach zwei wei­te­ren Bo­gen en­de­te der Gang vor ei­ner Fels­wand, aus der hei­ße Rinn­sa­le her­vor­quol­len. Das vor uns lie­gen­de Ge­biet, es ge­hör­te zum ei­gent­li­chen ant­ark­ti­schen Fest­land, schi­en vul­ka­nisch zu sein.
    Pe­tron­ko ließ die Be­häl­ter zu Bo­den sin­ken. Hin­ter ih­nen gin­gen wir in De­ckung.
    Dann kam das er­war­te­te To­sen und Grol­len der Ex­plo­si­on. Ob­wohl wir uns in dem Sei­ten­stol­len be­fan­den, des­sen recht­wink­li­ge Ab­bie­gun­gen die Druck­wel­le viel­fach bra­chen und ih­re zer­stö­ren­de Ge­walt na­he­zu ab­sor­bier­ten, wur­den wir aus der De­ckung her­vor­ge­wir­belt. Ein glüh­hei­ßer Luft­strom brach über uns her­ein.
    Es dau­er­te meh­re­re Mi­nu­ten, bis wie­der Ru­he ein­trat. Das letz te Grol­len ver­lief sich.
    Al­li­son rieb sich stöh­nend das Knie. Han­ni­bal schimpf­te schau­er­lich, und die bei­den an­de­ren Wis­sen­schaft­ler be­tas­te­ten ih­re Glie­der. Nur Pe­tron­ko ver­lor kein Wort. Er küm­mer­te sich schon wie­der um die Kis­ten.
    »Glück ge­habt«, stell­te Kenji Nis­hi­mu­ra nüch­tern fest. »Selbst ein klei­ner, ir­di­scher Elek­tro­nen­rech­ner hät­te die Ge­fahr er­kannt und die Spren­gung viel spä­ter ein­ge­lei­tet. Glau­ben Sie aber nicht, GO­D­A­POL hät­te das nicht eben­falls sehr ge­nau er­mit­telt.«
    »Ach«, reg­te sich Han­ni­bal auf, »Und trotz­dem jagt die­ser po­sitro­ni­sche Narr den Trans­mit­ter in die Luft? Wenn wir den Stol­len nicht ge­fun­den hät­ten, wä­ren wir ge­sot­ten und zer­stückelt wor­den.«
    Der Ja­pa­ner blieb sach­lich.
    »Rich­tig. Er wuß­te es! Sei­ne Spe­zi­al­pro­gram­mie­rung ge­bot ihm je­doch, den durch un­ser Er­schei­nen plötz­lich wie­der­ent­deck­ten Trans­mit­ter au­gen­blick­lich zu zer­stö­ren. GO­D­A­POL muß so­gar ei­ne un­ge­heu­er schnel­le und ex­ak­te Er­kun­dungs­dia­gno­se durch­ge­führt und an­schlie­ßend noch schnel­ler die längst stil­lie­gen­den Schalt­ver­bin­dun­gen ak­ti­viert ha­ben. Er wuß­te nichts mehr von dem Trans­mit­ter! ZON­TA hat uns tat­säch­lich in ei­nem to­ten Sek­tor ab­ge­setzt.«
    »Ein Seu­chen­ge­biet«, über­leg­te der Ma­the­ma­ti­ker Bon­co Ka­la­re. »Hmm …! Die De­ne­ber ha­ben al­so vor et­wa 187.000 Jah­ren die Er­de mit ei­ner bio­lo­gi­schen Waf­fe an­ge­grif­fen. Die­se Kei­me wa­ren an­schei­nend emp­find­lich ge­gen das salz- und mi­ne­ral­hal­ti­ge Was­ser un­se­rer Welt­mee­re. Da­mals moch­ten die Be­stand­tei­le an ät­zen­den Spu­ren­ele­men­ten noch hö­her ge­we­sen sein als heu­te. Man hat das er­kannt. Die Er­de galt ge­gen En­de des Krie­ges oh­ne­hin als ver­lo­ren. Was ge­sch­ah?«
    »GO­D­A­POL ver­än­der­te die Po­lach­sen­nei­gung un­se­rer Welt«, sag­te ich ah­nungs­voll. Fürch­ter­li­che Vi­sio­nen stie­gen vor mei­nem geis­ti­gen Au­ge auf.
    »Ja, das wur­de ihm von den Mar­sia­nern be­foh­len. Die Kon­ti­nen­te wur­den sau­ber­ge­spült. Die Große Flut kam; je­ne Über­schwem­mungs­ka­ta­stro­phe, die in den Sa­gen der ir­di­schen Völ­ker un­ter

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