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Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Kom­bi­na­ti­on leuch­te te ein großes Sym­bol.
    Es stell­te einen grü­nen Pla­ne­ten dar, von dem aus ein blau­er Ener­gie­strahl in den dun­kel ge­hal­te­nen Welt­raum schoß.
    Wir wa­ren fast si­cher, daß die­se Le­be­we­sen von dem Pla­ne­ten stamm­ten, der uns die Nach­schub­gü­ter be­scher­te. Be­stimmt aber ka­men sie von ei­ner Welt, die zu dem glei­chen Son­nen­sys­tem ge­hör­te.
    Ich hat­te den Marstrans­la­tor in die obe­re Brust­ta­sche mei­ner Ar­beits­kom­bi­na­ti­on ge­steckt. So muß­te ich deut­lich zu hö­ren sein und ihn auch gut ver­ste­hen kön­nen.
    GO­D­A­POL mel­de­te sich noch nicht. Woll­te das Ge­hirn ab­war­ten, wie der ers­te Kon­takt ver­lief? Mo­men­tan schie­nen wir in der Gunst des Ro­bo­ters hö­her zu ste­hen als die Ye­do­ce­ko­ner. Sie hat­ten Ver­rä­ter, oder auch nur Ver­zwei­fel­te, in ih­ren Rei­hen. Das war schwer ab­zu­schät­zen. Ziem­lich kor­rekt schi­en da­ge­gen un­se­re An­nah­me zu sein, daß die Frem­den mehr oder we­ni­ger in dem Au­gen­blick ge­st­ar­tet wa­ren, als GO­D­A­POL den Ab­ru­fim­puls für die Ma­te­ri­al­lie­fe­run­gen ab­ge­strahlt hat­te.
    Be­son­ders der phan­ta­sie­vol­le Al­li­son nahm an, daß der Fa­bri­ka­ti­ons- und Ver­sand­pla­net nicht völ­lig oh­ne die hel­fen­de Hand ech­ter In­tel­li­genz­we­sen exis­tie­ren und fa­bri­zie­ren konn­te. Ich teil­te sei­ne Auf­fas­sung.
    Wäh­rend ich auf den Frem­den zu­schritt, son­dier­te ich sei­nen Be­wußt­seins­in­halt. Dies­mal ließ er sich ein­wand­frei er­fas­sen, denn er trug kei­nen ak­ti­vier­ten Ener­gie­schutz­pan­zer.
    Ich er­schrak! Ei­ne Flut von Emo­tio­nen brach über mich her­ein. Do­mi­nie­rend war sei­ne Angst vor uns, be­son­ders vor mir. Er wuß­te ge­nau, wer auf ihn zu­kam.
    Ja – er er­kann­te es. Er war in­for­miert. Er hielt mich für ei­ne Art Gott­heit. Das war er­staun­lich, denn aus sei­nem Be­wußt­seins­in­halt wur­de deut­lich, daß er über ei­ne ho­he In­tel­li­genz ver­füg­te. Wie konn­te ein Mann mit die­ser Qua­li­fi­ka­ti­on an ei­ne mensch­ge­wor­de ne Gott­heit glau­ben, oder den Ge­dan­ken nur ins Au­ge fas­sen?
    Nach ei­ni­gen Au­gen­bli­cken be­gann er selbst dar­an zu zwei­feln und wies sich in­ner­lich zu­recht.
    Er emp­fand kei­ner­lei Ra­che­ge­lüs­te, son­dern nur einen Wunsch, den er aber vor dem Go­d­a­pol-Ro­bo­ter streng ge­heim­hielt: Er woll­te nach Hau­se! Er war der Kom­man­deur sei­ner Mann­schaft und ein Tech­no-Of­fi­zier sei­nes Pla­ne­ten.
    In­ner­lich ver­zwei­felt frag­te er sich, wie er es un­auf­fäl­lig ver­hin­dern könn­te, daß wir Men­schen bes­se­re Re­pa­ra­tu­r­ar­bei­ten leis­te­ten als er und sei­ne Män­ner. Er war sich dar­über klar, daß ei­ne sol­che Ent­wick­lung sei­nen Tod be­deu­ten wür­de. Er kann­te die Re­ak­ti­on po­sitro­ni­scher Ge­hir­ne.
    Ei­gent­lich war er oh­ne be­son­de­ren Be­fehl zur Er­de ge­kom­men. Nie­mand hat­te ihn auf sei­ner Hei­mat­welt da­zu ge­zwun­gen. Im Ge­gen­teil: Er, der Tech­no-Of­fi­zier, hat­te nach GO­D­A­POLs An­for­de­rungs­ruf von sich aus ein Frei­wil­li­gen­korps zu­sam­men­ge­stellt. Der Grund da­für:
    Auf sei­ner Welt wa­ren ur­al­te, re­li­gi­öse Vor­stel­lun­gen über die mar­sia­ni­sche Gott­heit mit der Erb­mas­se sei­nes Vol­kes eng ver­wur­zelt. Die­ser ge­ne­ti­sche Zwang hat­te für sei­ne Vor­fah­ren ge­gol­ten, die vor 187.000 Jah­ren wäh­rend des großen Krie­ges als Hilfs­kräf­te der Mar­sia­ner fun­giert hat­ten. Er war auch noch für de­ren spä­te Nach­kom­men bin­dend.
    Da­her re­sul­tier­te auch der Aber­glau­be an Gott­hei­ten aus den Tie­fen des Alls, an die Un­fehl­bar­keit des den In­dus­trie­pla­ne­ten steu­ern­den Kom­man­do­ge­hirns und vie­le an­de­re Din­ge.
    Im Ver­lauf ih­rer Evo­lu­ti­on hat­ten sich die Ye­do­ce­ko­ner aber im­mer mehr von der wahr­schein­lich künst­lich mo­di­fi­zier­ten Erb­mas­sen­ver­an­la­gung ab­ge­setzt. Ich ent­nahm sei­nem Un­ter­be­wußt­sein, daß auf sei­nem Pla­ne­ten viel­fäl­ti­ge und re­vo­lu­tio­näre Strö­mun­gen ent­stan­den

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