Nachschubbasis Godapol
waren.
Er gehörte noch zu der alten, konventionellen Garde; nicht aber im Sinne einer bedingungslosen Gottheit-Verehrung, sondern er handelte aus einem tierverwurzelten Drang zur Pflichterfüllung heraus.
Seine Lebensauffassung und auch sein fraglos vorhandener Ehrenkodex geboten ihm, die Fabrikation auf dem Nachschubplaneten und den Versand der fertiggestellten Güter so zu behüten, daß alle Dinge reibungslos ablaufen konnten.
Seine Vorstellungsbilder strömten auf mich ein. Ich erkannte eine hoch technifizierte Welt, deren Oberfläche praktisch keinen Pflanzenwuchs mehr aufwies. Eine Fabrik reihte sich an die andere. Dort war er zu Hause; dort galt er als hochautorisierte Persönlichkeit.
Nur aus diesem Grunde hatte er rund dreihundert Mitarbeiter bewogen, dem ungeheuren Wagnis einer Transportation zuzustimmen. Dieser Unbekannte hatte es riskiert, mit seinen Leuten in ein abzustrahlendes Nachschubgut einzusteigen und sich dort zu verbergen, um auf diese Weise zur Empfangswelt zu gelangen.
Er wußte nicht, wo er angekommen war, wer hier lebte, wie die hiesigen Intelligenzen beschaffen waren und ob es überhaupt welche gab. Das heißt: er hatte es nicht gewußt! Jetzt war er informiert.
Sein tiefes Erschrecken war daher verständlich.
Er war von GODAPOL anerkannt worden, weil er tatsächlich mit dem Vorsatz gestartet war, den Großrechner zu reparieren. Der Hilferuf war auch in seinem Heimatsystem gehört worden.
Schließlich hatte der Yedocekoner jedoch erkennen müssen, daß seine Fähigkeiten nicht ausgereicht hatten, GODAPOL tatsächlich wieder in Ordnung zu bringen. Der Roboter hatte ihm ein Ultimatum gestellt. Lebensbedrohende Äußerungen waren gefallen.
Als Folge davon hatten zweihundertfünfzig seiner Untergebenen versucht, sich auf eigene Faust durchzuschlagen. Sie hatten ihren Ausbruch in dem Irrglauben eingeleitet, GODAPOL zu einer Abstrahlung in ihr Heimatsystem zwingen zu können.
Der Kommandeur war mit der für ihn selbstverständlichen Erwartung gestartet, auf dem gleichen Wege heimkehren zu können, auf dem er auch angekommen war. Das war unmöglich.
So waren bereits zweihundertsiebzig seiner ehemals so begeisterten Männer von den Kampfrobotern des Gehirns erschossen worden. Er war jedoch klug genug gewesen, nach wie vor den ergebenen Diener zu heucheln, obwohl er das Gehirn längst haßte.
Dann aber, im entscheidenden Augenblick, waren wir Menschen erschienen. Ich hatte einen seiner Männer trotz des Energie-Panzeranzuges erschossen. Also nahm er an, ich müßte über phantastische Waffen verfügen und ihm in technisch-wissenschaftlicher Hinsicht weit überlegen sein. Das Gegenteil war der Fall! Der Unbekannte wußte mehr über die Techniken des Mars als unsere Einsatzwissenschaftler zusammen.
Er besaß die Intelligenz eines Professor Scheuning, wußte aber mehr als er. Trotzdem hielt er uns für überlegen. Ich nahm in seiner Vorstellung einen besonderen Platz ein. Er identifizierte mich tatsächlich mit dem Erben des Mars und dem alleinigen Befehlsberechtigten über den Planeten Erde. Das hatte er meinen Durchsagen an GODAPOL entnommen.
Er hatte Angst! Er verbarg sie und war entschlossen, uns ein Schauspiel zu bieten. Er wollte vorerst auf jeden unserer Wünsche eingehen, um uns dann blitzschnell auszuschalten. Er sah für sich keine andere Chance mehr.
All seine Überlegungen erfaßte und diagnostizierte ich dank meiner telepathischen Gabe während der wenigen Schritte.
Dann stand ich vor ihm. Hannibal erreichte mich mit einem
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