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Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition)

Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition)

Titel: Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Fizek
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einem Waffenschrank. Die Fenster nach draußen zeigten einen lichten Wald.
    Uracha ging zum Kamin und entzündete dort ein Feuer.
    Dann kamen die letzten Werwölfe durch die Bodenklappe. "Wir haben die übrigen Vampire getötet.", verkündete Belch.
    Doch Geraldine, die im gleichen Moment noch einmal ihre Fühler ausgestreckt hatte, erstarrte, als sie bemerkte, was um sie herum vor sich ging. Ringsherum im Wald hatten sich Vampire versammelt. Es waren viele. Viel mehr als der Schwarm, der sie vor einigen Stunden angegriffen und bis eben beschäftigt hatte.
    Sie schrie leise auf und erzählte, was sie entdeckt hatte.
    "Wir könnten in die Tunnel zurückkehren.", schlug Anastasia vor. Ihr roter Pagenschnitt wippte frech hin und her, während sie redete.
    Daraufhin folgten noch einige weitere Vorschläge, aber keiner war sicher und von allen die Rückkehr in den unterirdischen Gang der sicherste. Soweit man es in dieser Situation noch sagen konnte.
    Jedes Mal, wenn Geraldine ihre Augen schloss, drängten sich ihr die Gefühle der Vampire auf. Sie konnte die Begierde, die von diesen Wesen ausging, wie einen hellen Ring um einen dunklen Fleck sehen. Dieser Fleck war die Jagdhütte, in der sie gefangen waren.
    Vielleicht war diese neuerliche Überraschung insgesamt zu viel für die Tierärztin gewesen. Sie glaubte nicht mehr daran, dass sie überleben würde. Einmal war sie versucht, ihr Handy herauszuholen und ihre Schwester anzurufen. Doch dann unterließ sie es. Sie wollte nicht heulen, wenn sie mit Jaclyn telefonierte, aber sie war sich sicher, dass sie es tun würde.
    Auch die Gefühle in der Gruppe schwankten zwischen Angriffslust und Resignation. Nur wenige waren eindeutig zuversichtlich. Zu diesen gehörte Enrico, der mehrmals aufsprang und einmal rief: "Treten wir doch diesen Biestern in den Arsch!"
    Unter anderen Umständen hätte Geraldine Enrico als pathetisch bezeichnet. Doch in dieser Situation empfand sie seinen Optimismus als hilfreich, wie sehr er auch seinem Narzissmus entspringen mochte. Die Eingeschlossenen hatten jedoch keine Zeit, sich für einen Plan zu entscheiden.
    Geraldine spürte im einen Augenblick, dass der Älteste sich näherte. Im nächsten Augenblick erschütterte ein mächtiger Schlag die Hütte, dann noch einer. Ein halb verkohltes Auto durchbrach die Wand und schlitterte in den Raum. Sie erkannte den Wagen des Inspectors. Glücklicherweise traf er niemanden und Belch, der direkt im Weg gestanden hatte, sprang rechtzeitig beiseite. Doch dies war nur ein Vorgeschmack auf die kommenden Gefahren. Gleich darauf krochen die ersten Vampire durch den Durchbruch.
    Doch genauso schnell, wie die Gegner in den Raum eindrangen, genauso schnell reagierten die Verteidiger. Innerhalb weniger Sekunden wurde Geraldine mehrmals von heftigen Schmerzen durchgeschüttelt und das Innere der Jagdhütte fast beständig von entflammenden und sterbenden Vampiren erhellt.
    Die Tierärztin zog das kunstvolle Messer aus seiner Scheide und wappnete sich, falls sie selbst in den Kampf eingreifen musste. Doch zunächst schien es so, als könnten die Eindringlinge die wütende Schlacht, die sie sich mit den Werwesen lieferten, nicht überwinden.
    Enrico und Xavier hatten sich verwandelt. Ihre mächtigen Gestalten packten in die hereinflutenden Schatten hinein und erwischten zahlreiche von ihnen. Auch von den Werwölfen hatten einige die Gestalt gewechselt. Sie schlugen mit roher Kraft auf die Gegner ein. Jasper hingegen stand auf der rechten Seite des Wanddurchbruchs mit einem langen Dolch in der linken Hand, während er mit der rechten den Vampiren Beschwörungen entgegen sandte. Auch Mutter der Bären und Uracha übten magische Kräfte aus. Mehr als einmal wurde ein Teil der unheimlichen Wesen aus der Hütte heraus katapultiert. Und wer von ihnen diesen Magien entkam, fiel dem erbitterten Widerstand der anderen Krieger zum Opfer.
    Eine halbe Minute lang sah es aus, als könne den Vampiren kein Erfolg gelingen.
    Soweit Geraldine überhaupt aufmerksam sein konnte (und das fiel ihr zunehmend schwerer), war das Zusammenspiel der Kämpfer so lückenlos, dass sie in den nächsten zehn Minuten die Angreifer trotz ihrer Übermacht überwältigt haben würden. Doch in diesem Augenblick wurde Xavier mit enormer Wucht aus der Gruppe heraus geschleudert, flog durch den gesamten Raum und prallte mit einem hässlichen Geräusch an die gegenüberliegende Wand. Er sprang hoch und sackte wieder in sich zusammen.
    Kaum hatte sich die

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