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Nacht Der Begierde

Nacht Der Begierde

Titel: Nacht Der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlene Teglia
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bin, mich zu beherrschen?»
    Ich spürte, wie mich eine doppelte Umarmung umschloss, da beide Männer einen Arm um mich legten und mich zwischen sich eingekuschelten. Zachs Arm schmiegte sich an meinen Rücken, während David mich um den Bauch fasste. Es fühlte sich warm und sicher an, nicht sexuell motiviert oder aggressiv.
    «Wir werden dir helfen», sagte Zach und beantwortete meine Frage damit nicht wirklich. «Und deine Instinkte werden dich leiten. Wölfe sind monogam; sie suchen sich einmal einen Gefährten und binden sich dann fürs Leben.»
    «Nettes Ausweichmanöver», seufzte ich. «Du hast mir ja bereits angedeutet, dass ich mich durch Reih und Glied küssen würde, wenn es in die heiße Phase geht. Erzähl mir also einfach, was passieren wird.»
    «Es wird das passieren, was du willst», versprach Zach. «Wir werden um deine Gunst wetteifern. Du wirst wählen, wen du wann und wie willst.»
    «Definiere, was du unter ‹um meine Gunst wetteifern› verstehst.»
    Das Gefühl, zwischen zwei Männern eingeklemmt zu sitzen, mit der lebhaften Erinnerung daran, sie beide geküsst zu haben, bewirkte, dass mir immer heißer wurde und ich mich für Dinge zu interessieren begann, die über gemütliches Kuscheln hinausgingen. Das verhieß nichts Gutes.
    «Sexuellen Wettbewerb», sagte Zach mit sachlicher Stimme, aber er strich mir über den Rücken, während er sprach, und diese beiläufige Berührung ließ mich schwach werden. «Ich weiß, dass dich die Sache mit den Knoten erschreckt hat, aber sexueller Kontakt ist ja nicht auf Geschlechtsverkehr beschränkt. Es gibt viele Möglichkeiten. Küssen. Streicheln. Oralverkehr, Erregen, Massagen.»
    Ich leckte mir über die trockenen Lippen. «Also kann ich mich darauf einstellen, mit jedem von euch körperlichen Kontakt zu haben, aber nicht unbedingt alle   … Knoten zu spüren zu bekommen.»
    «Richtig.» Dem Anschein nach begann auch Zach das Thema unserer Konversation jetzt ganz schön zuzusetzen. Aber ich rechnete es ihm hoch an, dass er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen.
    «Und der, mit dem es dann passiert, ist mein Gefährte?» Das schien mir der unfairste Teil der Angelegenheit zu sein, dass meine biologischen Triebe mich zwangen, mit jemandem Sex zu haben und dann mein Leben lang an diesen einen gebunden zu sein. Vielleicht ließe sich das ja dadurch vermeiden, dass ich durch sexuelle Praktiken Befriedigung suchte, bei denen es nicht zum Geschlechtsverkehr kam.
    «Du kannst es auch mit mehr als einem Partner richtig treiben», sagte Zach mit betont neutraler Stimme. «Aber nach dem ersten Vollmond musst du deine Wahl verkünden.»
    Das war eine ganze Menge zu verarbeiten, aber verdammt wenig Zeit dafür. Zitternd atmete ich ganz langsam ein und wieder aus. «Und der, für den ich mich dann entscheide, ist neuer Wolfskönig.»
    «Ich werde mich deiner Wahl fügen, wie sie auch aussehen mag.» Zach schien mich nicht ganz verstanden zu haben, aber er hatte etwas angesprochen, woran ich bisher nicht gedacht hatte. Dass ich nämlich einen anderen als ihn wählen und er dagegen angehen könnte.
    Also gab es immerhin zehn Männer, die durch den Wettbewerb um meinen Körper König werden könnten. Und nach dem, was ich bis jetzt von diesem Palast gesehen hatte, gab es sehr konkrete Gründe, dieses Ziel erreichen zu wollen. Ich bildete mir nicht ein, dass mein Herz einen ähnlichen Stellenwert hatte. Und mein Körper wandte sich gegen mich.
    Ich drehte mich zu David um. «Hast du noch immer Lust auf einen Wettlauf?»
    David sah zunächst Zach an, bevor er mir antwortete: «Klar. Ich zeig’s dir.»

KAPITEL 6
    A ls ich schließlich draußen war, fühlte ich mich gleich ein bisschen weniger eingesperrt. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich genug Energie zum Laufen hatte. Furchtbare Angst vor einer vollkommen unbekannten Zukunft zehrte an meinen Kraftreserven. «Können wir nicht einfach ein bisschen gehen?», fragte ich David und deutete auf das Heckenlabyrinth. «Vielleicht da lang. Solange wir uns nicht verlaufen.»
    «Klar.»
    Offenbar ein Wolf, der nicht viele Worte machte. Ich steuerte auf den Eingang zu, und er passte sich meinem Schritt an, indem er langsamer ging.
    «Ich hatte nicht erwartet, dass du hier raus wolltest, um zu reden.»
    Wir betraten das Labyrinth, und ich blieb stehen, um den Duft des austreibenden, frischen Grüns einzuatmen. Selbst im Winter verströmte dieser Garten etwas verlockend Frühlingshaftes. David hielt neben mir

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