Nacht Der Begierde
sträubte mich nicht, als er mich auf seinen Schoß zog, dass meine Beine auf den Seitenkissen lagen und seine Schulter mir einen bequemen Platz zum Ausruhen bot.
«Es wird nicht lange dauern bei Zach», sagte er, und seine Stimme klang in meinen Ohren wie ein beruhigendes Rauschen. «Wenn du möchtest, bleibe ich bei dir, bis er fertig ist.»
Ich nickte schweigend. Ich wollte. Vorher hatte ich gedacht, ich wollte Abgeschiedenheit und allein sein, um das alles richtig begreifen zu können, aber jetzt merkte ich, dass ich genau das wollte, was er mir anbot. Ich wollte festgehalten werden.
«Ich habe Angst», sagte ich mit einer Stimme, die kaum lauter war als ein Flüstern.
«Vor uns?»
Ich schüttelte verneinend mit dem Kopf. «Nicht wirklich. Vor mir. Davor, was ich tun könnte. Davor, was ich bin.»
Er sagte mir nicht, dass es dumm wäre, davor Angst zu haben. Stattdessen drückte er mich sanft. «Du wirst das schon schaffen.»
Ich mochte seine Zuversicht, selbst wenn ich sie nicht teilte. Ich versuchte, sie zusammen mit seiner Körperwärme durch meine Hautporen in mich aufzusaugen. Von den Hüften aufwärts war er immer noch nackt, aber es schien ihm überhaupt nicht kalt zu sein. «Habt ihr eine höhere Körpertemperatur als normal?», fragte ich neugierig. «Und hast du dein Hemd ausgelassen, weil es dir bequemer so ist, oder weil du möchtest, dass ich deine männliche Brust bewundere?»
«Ja, ja und nochmal ja – und wenn du es so siehst, ist es ja auch für dich ein Extra-Bonus.» Er hatte meine Fragen der Reihe nach beantwortet, dann meine Hand genommen und sie auf seinen Brustkorb gelegt. Ich spürte ihn gern und konnte nicht verhindern, dieses Gefühl mit der Berührung von Fell zu vergleichen.
«Das ist merkwürdig», sagte ich, ließ mich dadurch jedoch nicht davon abhalten, meine Hand auch über seinen Bauch gleiten zu lassen, wo ich seine Muskeln und Sehnen betastete. David war ein höchst appetitliches Beispiel eines männlichen Körpers, und es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass er sich in irgendeiner Form von normalen Männern unterschied. Die Unterschiede mussten wohl unter der Haut liegen, dachte ich und begann zu frösteln.
«Dass ich kein Hemd anhabe?»
Ich lächelte und schüttelte den Kopf. «Nein. Merkwürdig ist, auf dem Schoß eines Werwolfs zu sitzen. Merkwürdig ist, dass ich dir in deiner einen Gestalt den Kopf gestreichelt habe und dass ich in deiner anderen Gestalt deine Zunge im Mund hatte. Wenn ich nicht selbst gesehen hätte, wie du dich verwandelst, würde ich es nicht glauben.»
Ich ließ meine Hand wieder aufwärtswandern, um seine Schulterlinie und die strammen Muskeln seiner Oberarme zu erforschen. Er hielt mich nicht davon ab,insofern fasste ich sein Schweigen als Zustimmung auf. Ihn zu berühren vermittelte mir auf merkwürdige Weise ein Gefühl der Sicherheit. So als ob ich damit die Dinge unter Kontrolle bekommen würde. Ob ich das morgen Nacht auch noch von mir sagen könnte? Oder würde ich dann nur noch meinem blinden Verlangen folgen?
«Ich wünschte, ich wäre nicht so», flüsterte ich. Mein Hals fühlte sich eng an, und ich schluckte immer wieder, um den Druck loszuwerden. «Wenn ich dich morgen berühre, werde ich nicht mehr wissen, ob ich es will oder ob es geschieht, weil meine innere Wölfin es verlangt.»
«Du
bist
die Wölfin.» Die Gewissheit in seiner Stimme ließ mich den Kopf heben und seinen Blick suchen. «Du willst, was du brauchst.»
«Bei dir hört sich das alles so einfach an.»
«Das ist es auch.» Davids Kopf senkte sich mir langsam ein Stückchen entgegen, wodurch ich viel Zeit hatte, mir zu überlegen, ob ich seinen Kuss annehmen oder ablehnen sollte. Ich beschloss, ihm auf halber Strecke entgegenzukommen.
KAPITEL 7
S eine Lippen bewegten sich auf meinen mit hitziger Gewissheit, so als ob es unausweichlich wäre, dass ich ihm nachgeben und mich öffnen würde. Und als genau das geschah, vertiefte er seinen Kuss, erforschte die inneren Bögen meiner geöffneten Lippen mit der Zungenspitze, bevor er sich hineinstürzte, um den ganzen Raum für sich zu beanspruchen. Er züngelte langsam vor und zurück, wobei er immer tiefer und kühner eindrang.
Als ich meine Zunge vorschnellen ließ, sie um seineschlang und mit ihr vereinte, gab er einen tiefen, knurrenden Laut von sich. Seine Arme hielten mich jetzt noch fester, und ich registrierte vage, dass ich meine Finger in seinen Bizeps krallte. Was ihn nicht zu stören schien.
Das
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