Nacht Der Begierde
Atem ging stoßweise, mein Herzschlag war so laut, dass ich meinte, sein Echo im Raum zu hören.
«Das ist es, wovor ich Angst habe», sagte ich schließlich in das Schweigen hinein. «Ich habe dich in mir gewünscht, obwohl ich dich weder kenne, noch einen Gefährten will und sowieso nicht weiß, ob ich bereit bin, die Konsequenzen zu tragen.»
«Du kennst mich besser als du denkst.» Zach spielte mit meinen Brustwarzen, eine leichte, wie selbstverständlich wirkende Berührung, lustvoll, ohne fordernd zu wirken. «Du weißt, ich würde nie weiter gehen, als du es selbst willst.»
Ich zuckte mit den Achseln, und diese Bewegung bewirkte, dass seine Hände mich auf irritierende Weise berührten. «Mag sein, aber du liegst immerhin auf mir.»
«Wenn es dir unangenehm ist, kann ich das ändern.» Ernahm seine Hände fort, zu meiner Enttäuschung ebenso wie zu meiner Erleichterung, setzte sich auf und zog mich dann zurück auf seinen Schoß. Ich bemerkte, dass er nicht gesagt hatte, das Sweatshirt wieder anzuziehen. Stattdessen zog er mir den baumelnden BH ganz aus und setzte meine Brüste seinem Blick aus. Und den gönnte er sich, ausgiebig und lange, während seine Hände meinen Oberkörper erforschten, ihn streichelten und überall berührten.
Mir fehlte sein Gewicht, das mich in die Polster gedrückt hatte, und allein deshalb war es gut, dass wir unsere Position gewechselt hatten. Wenn er seine Hände in meine Hose geschoben hätte statt in meinen BH, wüsste er jetzt ganz genau, was er bei mir ausgelöst hatte. Bestimmt wusste er es ohnehin. Ich wand mich vor Unbehagen, wenn ich bloß daran dachte. Wie konnte man einem Werwolf irgendetwas verheimlichen? Geschärfte Sinneswahrnehmungen, genaue Beobachtung, wahrscheinlich sah er genau, wie sich meine Haut vor Erregung rötete, und fing den Duft aus der Luft auf.
«Hör auf», murmelte Zach. «Wenn du dich weiter so auf meinem Schoß windest, hast du die Folgen selbst zu verantworten. Meine Selbstbeherrschung hat Grenzen.»
«Oh. Entschuldigung.» Ich saß still, mehr aus Angst, ihm wehzutun, als zu sehen, wie er die Beherrschung verlor. «Reine Nervosität», fügte ich erklärend hinzu.
«Niemand wird uns stören.» Zach küsste mich auf die Schläfe und zog mich so eng an sich, dass meine nackte Haut seine berührte und die sanften Rundungen meiner nackten Brüste sich durch sein geöffnetes Hemd an seinen starken, warmen Brustkorb schmiegten.
«Das ist ein weiteres Thema.» Ich küsste die Wölbung seiner Schulter, da sie gerade in meiner Reichweite war. «Werden sie denn wirklich alle zusehen? Werde ich mich in aller Öffentlichkeit zur Schlampe machen, meine Beinefür jeden spreizen, der möchte? Das wäre mir im Eifer des Gefechts vielleicht noch egal, aber wie sollte ich mich am nächsten Tag noch im Spiegel ansehen können? Wie werdet ihr miteinander weiterleben können, wo doch jeder von euch alles von den körperlichen Exzessen der anderen wissen wird?»
Zach nahm mein Kinn und hob es so weit an, bis er mir direkt ins Gesicht sah. «Wie können wir dir das nur begreiflich machen? Ich will dich. David will dich auch. Wir alle wollen dich. Wir sind ein Rudel, Chandra, alle sind irgendwie eins. Und du gehörst zu uns. Wir fühlen uns zu dir hingezogen, weil du zu uns gehörst, uns treibt es dazu, dich zu beschützen und für dich zu sorgen und, ja, dir Lust zu bereiten, soweit und in welcher Form du es möchtest.»
«Ich wette, dass ich sehr viel zulassen werde», seufzte ich. «Schau mich doch an. Du kommst rein, und ich knutsche mit David. Jetzt sitze ich halbnackt auf deinem Schoß, und ich habe keinen Gedanken daran verschwendet, vielleicht Davids Gefühle verletzt zu haben, während ich unter dir lag.»
Er drückte mich kurz. «Machst du dir Gedanken wegen der Eifersucht? Niemand wird dich dafür verurteilen, was du tust, wenn zum ersten Mal die Wölfin in dir zum Vorschein kommt. Die Brunft erleichtert die Metamorphose. Solltest du am Ende mich wählen, würde ich dir niemals vorhalten, was du mit den anderen getan hast. Du brauchst das, und außerdem ist es eine Frage der Gerechtigkeit. Jeder von uns will die Chance haben, derjenige zu sein, für den du dich entscheidest.»
Nicht alle,
dachte ich und erinnerte mich an Davids Worte. Er hatte gesagt, er wolle gar nicht neuer Wolfskönig werden, und ich hatte ihm geglaubt. Er hatte die Ausstrahlung eines einsamen Wolfs. Eine Frau würde nicht zu seiner Art passen. Und ebenso wenig die
Weitere Kostenlose Bücher