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Nacht der Dämonen

Titel: Nacht der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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später weiter«, flüsterte das Mädchen den anderen zu.
    Das Klappern der leichten Sandalen und das weiche Rascheln der weiten Kittel war bald nicht mehr zu hören, und Sobut war mit der Tempeljungfrau allein in dem breiten, von Öllampen erhellten Korridor.
    »Ich werde Euch nur kurz aufhalten«, sagte Sobut höflich. »Wie heißt Ihr?«
    »Ich bin Tiamu«, antwortete das Mädchen kurz und kühl.
    »Wisst Ihr, wer ich bin, Tiamu?« Sobut las den Trotz, aber auch die Besorgnis aus des Mädchens Haltung.
    Wie dumm ich war! dachte sie. Warum habe ich mich nur so lange dort ausgeruht? Warum ließ ich mich von den anderen Mädchen aufhalten …
    Sobut trat näher an sie heran, griff nach Tiamus Hand, und ehe sie dazu kam zurückzuweichen oder es sich zu verbitten, zeigte er ihr den Stoff-Fetzen. »Erkennt Ihr das? Nun? Ich fand es an der Leiche eines Wächters im Kerkergang.«
    Tiamus Augen weiteten sich vor Furcht. Sie versuchte, ihre Hand zu befreien, doch Sobut ließ sie nicht los.
    »Die Rote Sonja ist entkommen«, fuhr er fort. »Habt Ihr der Hyrkanierin geholfen? Ihr müsst es mir sagen, denn Hefei und Mophis werden jeden bestrafen, der es tat – ich, jedoch, bin hier, um zu helfen! Versteht Ihr?«
    Tiamu lehnte sich schwach und mit „weißem Gesicht gegen die Säule. »Ja, ja, aber ich …«
    »Wohin ist sie?« drängte Sobut und bemühte sich, seine Aufregung zu unterdrücken. »Versteht Ihr? Wenn Ihr ihr geholfen habt, müssen wir …«
    Ein näher kommendes Geräusch. Sobut unterbrach sich. Er drehte sich um und drückte warnend einen Finger auf die Lippen. Das Geräusch entpuppte sich als viele schwere Schritte – zweifellos die Palastwache mit Hefei – und sie kamen in diese Richtung.
    Sobut ließ das Mädchen los. »Es genügt, dass ich es weiß«, sagte er schnell. »Ich bin der einzige. Es darf auch niemand sonst erfahren, hört Ihr?«
    »Ja, ja, ich …«, hauchte sie atemlos.
    »Zieht Euch schnell in Eure Kammer zurück. Ich meine es gut mit Euch.« Die Schritte kamen näher. »Wir unterhalten uns später weiter, Tiamu. Vertraut Ihr mir?«
    Die Götter werden sie entkommen lassen, weil sie es so wollen, dachte Tiamu. Laut sagte sie: »Habe ich denn eine Wahl? Ich habe nichts Böses getan, ich habe nur …«
    »Ist schon gut, wir sprechen später darüber, Tiamu. Eilt in Eure Kammer. Wo ist sie?«
    »Im ersten Stock – die dritte Tür des Südostkorridors. Aber …«
    »Gut. Lauft jetzt!«
    Sie rannte den Gang entlang, einen breiten Treppenaufgang zum ersten Stock hoch und durch eine verhangene Türöffnung zum Südostkorridor.
    Sobut drehte sich um und hastete in die entgegengesetzte Richtung. Die Schritte hinter ihm hallten lauter; ganz sicher Hefeis Soldaten, die einer Spur folgten. Ein Gebet zu Mitra murmelnd, dass Tiamu nicht verdächtigt wurde, eilte er um eine Ecke. Er entspannte sich etwas, machte noch ein paar Schritte und blieb stehen, um zu hören, was vorging.
    Der Trupp war stehengeblieben, und militärisch klatschten die Hände auf das Metall der Rüstung. Er hörte Mophis einen Befehl erteilen, dann das Klacken leichterer Schuhe – die des Tempelgesindes, das neugierig herbeigelaufen kam. Nach einigen Minuten marschierte der Trupp weiter und nahm ein paar Tempeldiener zum Befragen mit. Die anderen verstreuten sich, aufgeregt aufeinander einredend.
    Sobut lächelte und entspannte sich weiter. Um ihn herrschte Dunkelheit und die Kühle polierten Marmors.
    »Mophis verdächtigt jemand aus dem Tempel«, flüsterte eine Stimme hinter Sobut in der Finsternis.
    Sobut wirbelte herum, eine Hand bereits am Dolchgriff.
    »Doch seine Magie ist nicht imstande, ihm alles zu sagen, so weiß er noch nicht, wen«, fuhr die Stimme fort.
    »Wer, zum …«
    »Leise, Sobut. Wir wissen, wer es ist, nicht wahr?«
    Ehe Sobut antworten konnte, trat der Sprecher aus der Dunkelheit in das schwache Licht, das aus dem Hauptkorridor einfiel. Er war groß und hager und lächelte freudlos.
    Gevem.
    Sobut behielt die Hand am Dolchgriff. »Was wisst Ihr, Zamorier?«
    »Nur, was ich selbst gesehen und gehört habe. Ihr seid nicht sonderlich hilfsbereit, was mich betrifft, Leutnant. Macht Euch keine Sorgen Hefeis oder Mophis’ wegen. Ich lauschte vor seiner Tür, als er seine Orakel befragte. Er ist alt; ich glaube, seine magischen Kräfte verlassen ihn, wenn Hefei zu viel von ihm fordert. Er verdächtigt die junge Tiamu nicht mehr als irgend jemand anderen.«
    Gegen seinen Willen atmete Sobut erleichtert auf.
    »Ihr

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