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Nacht der Dämonen

Titel: Nacht der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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…«
    »Lasst mich frei! Du wirst mich für immer der Verdammnis preisgeben, wenn du meinen Schatten nicht loslässt! Lass mich gehen! Die Hölle wartet – ich gehöre nicht mehr auf die Erde!«
    Peth gab ihn frei, und Mophis’ Kopf sank zurück auf den Steinboden. Sofort hörte die Leiche auf, sich zu winden, die gelben Augen schlossen sich, genau wie die schlaffen Lippen.
    Peth stand schwerfällig auf. Er hatte versagt. Die scheußlichen Gerüche des Gemachs schienen seinen Kopf zu füllen.
    »Die Turmberge«, murmelte er. »Sagt mir, junger Priester, wo sind …«
    Aber Sost war vor all dem erschreckenden Zauber geflohen.
    Der erste Pfeil verfehlte Keldums Kopf und bohrte sich in die Holzlehne des Stuhles, auf dem er saß. Weniger als einen Herzschlag später folgte eine ganze Salve dem ersten Pfeil. Keldum handelte sofort. Er stieß seinen Stuhl um und tauchte unter die Tafel. Drei Pfeile rissen Kerben in das Holz über ihm, und Gefäße mit Essen und Getränken klapperten auf den Boden.
    Keldum fluchte heftig und schaute sich ergrimmt um. In seiner Nähe kauerte Gevem; alle Überlebenden hatten unter den Tischen Deckung gesucht. Viele waren jedoch gleich unter der ersten Salve gefallen. Unmittelbar neben Keldum lag ein Soldat, von einem Pfeil durchbohrt, auf den Steinfliesen. Dann schrillte ein Schrei in ’seiner Nähe, und ein Soldat fiel mit einem Speer durch die Brust auf den Toten.
    Gevem wandte sich Keldum mit verzerrtem Gesicht zu. »Was sollen wir …«
    Doch der Hauptmann wusste, dass jetzt nicht die Zeit zum Reden war. Noch während er dachte, dass Hefei zweifellos mehr als Schützen gegen sie einsetzte, schwang die hintere Flügeltür auf, und Stadtsoldaten drangen herein. Keldum stieß eine Verwünschung aus und den Befehl anzugreifen, und sprang gleichzeitig mit blankem Schwert auf die Hereinströmenden zu.
    Ein wildes Gemetzel setzte ein. Für Keldum und seine zahlenmäßig unterlegenen Männer – die durch die Enge zwischen den langen Tischen arg behindert und fast ungeschützt den Pfeilen und Wurfspeeren von den Soldaten auf den Galerien ausgesetzt waren – gab es keinen Schlachtplan. Aber Keldum verstand selbst unter diesen Bedingungen zu kämpfen.
    »Haut sie nieder,. Männer!« donnerte er.
    Denn sich in die Verteidigung drängen zu lassen, würde den sicheren Tod durch die Schützen bedeuten. Wenn es überhaupt möglich war, konnten sie das Blatt nur wenden, indem sie angriffen.
    »Kein Pardon, Zamorier! Stürmt!«
    Mit wildem Brüllen schwang Keldum die Klinge und spaltete den Helm des ersten Elkaders, den er erreichte, dann sprang er auf die lange Festtafel und rannte sie entlang. Pfeile und Armbrustbolzen schlugen neben ihm ein, doch kein Geschoß traf ihn. Am Ende des Tisches tat er das Unerwartete – er sprang in einem weiten Satz hinunter und den Elkadern an diesem Ende der Halle entgegen. Ein Dutzend Pfeile bohrten sich in den Tisch, wo er gerade noch gestanden hatte.
    »Auf sie!« brüllte er donnernd.
    Gevem folgte bereits der Taktik seines Kommandanten, genau wie jeder, überlebende Zamorier hier. Die Stadttruppen, die erwartet hatten, dass die überlebenden Zamorier durch den Überraschungsbeschuss den Mut verlieren würden, hatten nicht mit ihrer schnellen Reaktion gerechnet und wichen nun unter diesem wilden Vergeltungsangriff fast verzagt zurück. Viele fanden den Tod durch zamorianischen Stahl, und die Schützen waren nun hilflos, denn so manches Geschoß, das den Zamoriern gegolten hatte, harte sich in einen Elkader gebohrt›und so wagten sie es nun nicht mehr zu schießen.
    Es war ein schreckliches Gemetzel, eine Kakophonie klirrender Klingen, gellender Schreie und wilder Flüche. Keldums Männer bewarfen ihre Feinde mit allem, was ihnen in die Hand kam: mit Trinkbechern, Bratenstücken, Tischmessern und Silbertabletts. Keldum packte eine große Öllampe und warf sie auf die Vorhänge, die von den Galerien des ersten Stocks herabhingen. Sie fingen sofort Feuer. Die Flammen leckten hoch und verdrängten viele der Schützen von der Brüstung. Andere Zamorier folgten dem Beispiel ihres Kommandanten und zündeten die Behänge an, und weitere Schützen brachten sich in Sicherheit.
    »Zu mir, Männer!« brüllte Keldum. »Sammelt euch und dann auf diese Hundesöhne!«
    Das Blatt wendete sich, das Schlachtenglück lächelte nun Keldum und seinen Leuten. Unermüdlich streckte Keldum einen Elkader nach dem anderen nieder, und als die Schützen doch hin und wieder einzugreifen

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