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Nacht der Dämonen

Titel: Nacht der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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schwabbelte. Ein Laut, der ihr das Blut stocken ließ, drang zu ihr.
    An der Tür zu ihrem Schlafgemach hielt sie an und sah, wie eine ihrer Leibmägde starb. Das treue Mädchen hatte tapfer, aber vergebens versucht, die vordere Tür zum Schlafgemach zu verteidigen. Und nun schlug ihr Kopf auf den harten Fliesen auf, und sie rührte sich nicht mehr.
    Im hellen Lichtschein ihres Schlafgemachs blickte Hefei auf eine Szene, die ihr den Magen umdrehte. Alle ihre Leibmägde, von der toten abgesehen, waren wie Vieh in eine Ecke getrieben worden. An der Außentür stand Gevem, mit bluttriefendem Schwert in der Hand, an der Spitze eines kleinen Trupps zamorianischer Soldaten. Und hinter ihm sein Kommandant – Keldum.
    Keldum!
    Mit harten, finsteren Augen blickte er sie an.
    »Hefei!« zischte er über das Murmeln und Lachen seiner Männer hinweg und über das Wimmern und Stöhnen der zu Tode geängstigten Leibmägde.
    „Hefei vermochte nicht zu atmen, nicht zu schlucken.
    Sie dachte an Mophis, dessen Augen im Tod unbeschreibliche Furcht ausgedrückt hatten. Sie sah Keldums Augen, die wie das Höllenfeuer brannten.
    Unheilig!
     
    Tiamu saß auf einem Stuhl in Saurebs Höhle und zitterte, obgleich ein Feuer brannte und es keineswegs kalt war. Neben der Roten Sonja saß sie, doch sie brachte kein Wort über die Lippen. Sonja hatte das Mädchen auf dem Schieferhang gefunden, hatte zu ihr gesprochen, sie in die Höhle gebracht und gefragt, was sie hier suchte, weshalb sie die Stadt verlassen hatte und was dort vorging.
    Wie eine, deren Geist gestört war, hatte Tiamu geflüstert: »Was? Bin ich nicht tot?« Von da an hatte sie geschwiegen. Ihr Gesicht war ausdruckslos und sie hatte sich auch nicht gerührt, seit sie auf dem Stuhl Platz genommen hatte.
    Sonja war es nun müde, ihre Fragen ständig zu wiederholen. Sie funkelte Saureb an. »Warum redet sie nicht? Habt Ihr sie verhext, Zauberer?«
    Leise antwortete Saureb: »Das habe ich nicht!« Er drehte sich zum Gehen um, doch dann wandte er sich Sonja kurz erneut zu. »Wisst Ihr, Rote Sonja, dass auch dieses Mädchen ein Wahrer Geist ist? Wie seltsam, dass sie Tiamu heißt!«
    Ohne ein weiteres Wort verließ er die Höhle und zog sich in eine seiner tieferen Stollenkammern zurück.
    Sonja fragte sich, was er gemeint hatte, dachte jedoch gleich nicht mehr daran, als sie sah, dass die Augen des Mädchens sich mit den entfernenden Schritten weiteten. Als auch ihr letztes Echo verstummte, schien sie wie aus dem Schlaf zu erwachen. Sonja spürte, dass das Mädchen sich entspannte, und rückte näher heran.
    »Wieso?« murmelte Tiamu stumpf. »Ist er nicht der Todesgott? Sind wir nicht tot?«
    »Nein, nein, Tiamu …«
    »Ist dies denn nicht das Totenland?«
    »Nein, Tiamu, das habe ich dir doch erklärt.«
    Das Mädchen blickte Sonja verwirrt an. »Aber – aber das ist doch das Land des Bösen!« flüsterte sie. »Das Land des Erdvolks. Bist du nicht tot? Ich kam hierher, um zu sterben.«. »Wa-as?«
    »Ich – ich … Ich …« Tiamus Augen weiteten sich noch mehr. Sie schlug die Hände um die Arme, und ihre Nägel bohrten sich so tief ins Fleisch, dass Blut tropfte. »Ich kam hierher, um zu sterben!« schrie sie plötzlich. »Ich schickte dich hierher, um gegen das Erdvolk zu kämpfen, Sonja. Ich hielt dich für tot! Warum hast du diese Ungeheuer nicht getötet? Das Verderben drückt immer noch auf das Land und schlimmer denn zuvor!«
    Da brach sie zusammen. Tränen flossen über ihr weißes Gesicht. Sie sackte auf dem Stuhl zusammen und dann fiel sie gar auf den Boden. Sonja kniete sich neben sie.
    »Tiamu! Tiamu! Bist du verletzt, Kind? Was hast du gesagt?«
    »Sonja – ich bin unrein. Die Götter haben mich verflucht!«
    Sonja half dem Mädchen, sich hochzusetzen, und dann sprudelte alles aus Tiamu heraus.
    »Ich – ich floh – ich rannte fort, Sonja, weil – weil ich getan hatte, was ich nicht sollte. Ich hatte dir geholfen, weil ich dachte, die Götter hätten dich geschickt, das Erdvolk zu vernichten – weil ich nicht getötet werden wollte wie die anderen, die Mophis als Opfer auserkor. Ich – ich wollte nicht sterben!«
    Sonja begann zu verstehen. »O Mitra …«, hauchte sie.
    »Und ich – ich – ich wurde bestraft, Sonja. Ich wurde bestraft! Ich wollte doch gar nichts Böses tun, aber dieser Mann, dieser Zamorier, dieser Fremde von …«
    Eisige Finger klammerten sich um Sonjas Herz. Sie legte eine Hand auf Sonjas Schulter.
    »Er – er … Die Götter haben

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