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Nacht der Dämonen

Titel: Nacht der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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beschäftigten ihn seine eigenen Sorgen.
    Endlich spürte er den Nieselregen und schüttelte sich. Es hatte keinen Sinn, die ganze Nacht in der Kälte und Nässe umherzuirren. Doch wo, in dieser Stadt, würde er ein wenig Ruhe finden? Aufstand im Palast – Mob auf den Straßen – die Herrscherin von diesem Halunken Keldum auf seiner Wahnsinnssuche nach der Hyrkanierin mitgenommen …
    »Verdammt seien sie alle – die Zamorier und die ganze Stadt hier!« fluchte er. »O Saureb! Ich war schon so nahe dabei, Euch zu finden!«
    Der Tod Mophis’ lastete besonders schwer auf ihm; seit Jahren schon wusste Peth von seinem Ruf – Mophis’ Name war wohlbekannt unter den heimlichen Zauberern von Shem, ja sogar von Stygien –, und die Tatsache, dass er, der unbedeutende Peth, diesem Mann das Leben genommen hatte, drückte ihn nieder.
    Aber geschehen war geschehen. Er gehörte nicht in diese Stadt. Er gehörte auch nicht in Keldums Truppe. Er war ein Wanderer, bis er den Mann fand, den er suchte.
    Was hatte der junge Priester gesagt? »Die Turmberge!« Er musste jemanden in Elkad danach fragen, musste herausfinden, wo das war …
    Eine windgeschützte Öllampe leuchtete in der Dunkelheit. Er ging auf sie zu. Das weit überragende Dach einer Schenke schützte sie vor dem Regen. Als Peth näher kam, schlug ihm ein Stimmengewirr aus dem Haus entgegen. Er hoffte, der Wirt würde ihn, gegen Bezahlung, mit Essen und Trinken und einer Unterkunft für die Nacht versorgen, und so öffnete er die schwere Tür und trat ein.
    Die Luft war warm und rauchig, zumindest aufwärmen würde er sich hier können, aber die finsteren Gesichter der erstaunlich vielen Menschen in dieser Schankstube trugen nicht dazu bei, dass er sich wohler gefühlt hätte. Alle schauten sie zu einem Mann im Priestergewand hoch, der auf einem Tisch stand. Er war jung, mit glattem Gesicht, aber ein wildes Feuer brannte in seinen Augen. In dem Moment, als Peth die Tür öffnete, hatte er den Mann als den Priester aus Mophis’ Gemach erkannt.
    »Jetzt ist die Zeit der Wende!« rief der junge Priester gerade. »Die Zeit, Schluss mit diesen grauenvollen Opferungen und der sinnlosen Schreckensherrschaft zu machen! Der Prophet Muthsa sagte vorher, dass dieser Tag kommen würde. Und jetzt ist er endlich hier. Die flammenhaarige Kriegerin ist aus dem Norden gekommen und bald …«
    »Ich weiß nicht, Sost«, unterbrach ihn ein dicker Bürger mit mürrischem Gesicht. »Die Opferungen haben uns immerhin bisher stets vor dem Erdvolk bewahrt. Ich bin nicht der Ansicht, dass wir Unruhe stiften und die Dinge ändern sollten.«
    »Stimmt«, pflichteten andere ihm bei. »Stimmt!«
    »Die Änderungen sind bereits eingetreten!« rief Sost. »Ihr dürft vor den Tatsachen nicht die Augen verschließen! Hat das Erdvolk die Stadt vielleicht vor den Zamoriern geschützt? Im vorletzten Jahr gab es nur zwei Opferungen mit je einer Jungfrau und einem Jüngling, so wie viele Jahre vorher. Doch in diesem Jahr finden in jeder Vollmondnacht Opferungen statt, und bei der letzten mussten sechs Jungfrauen ihr Leben lassen! Und was war das Ergebnis? Zum ersten Mal in der Geschichte Elkads ist der Palast von feindlichen Soldaten besetzt, und auf den Straßen herrscht Aufruhr!«
    »Mophis tut sein Bestes!« beharrte ein Mann, der offenbar der Wirt war. »Ohne die Opferungen wäre es uns zweifellos viel schlimmer ergangen. Ich bin dafür, dass wir uns nicht einmischen. Es steht zu viel für uns auf dem Spiel, als dass wir es uns leisten könnten, etwas zu versuchen, von dem wir nichts verstehen. Außerdem ist Mophis ein mächtiger Zauberer, den wir nur erzürnten, würden wir …«
    »Habt Ihr denn nicht gehört? Mophis ist tot! Mit eigenen Augen habe ich ihn heute sterben sehen …« Mit funkelnden Augen wanderte des jungen Priesters Blick nun über die Anwesenden, dabei fiel er auch auf Peth, der noch an der offenen Tür stand. »Wenn ihr mir nicht glaubt – seht, da ist der zamorianische Soldat, der ihn getötet hat!«
    Aller Köpfe wandten sich der Tür zu. Wutschreie und ein Murren wurden laut. Peth kam nicht dazu, sich zu verteidigen, ja auch nur den Mund aufzumachen, als die aufgebrachte Menge ihm schon entgegen wogte.
    »Fasst ihn!« schrillte der Wirt. »Packt diesen zamorianischen Hund und hängt ihn auf. Er hat das Erdvolk erzürnt – die Götter! Tötet den Zamorier!«
    »Nein!« brüllte Sost. »Wartet! Hört ihn an!«
    Doch der Mob achtete nicht auf den jungen Priester. Sowohl

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