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Nacht der Dämonen

Titel: Nacht der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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den Zamorier töten kannst, dachte sie. Wahnsinn! Trotzdem – Tiamu musste sich verteidigen können, wenn sie in die Welt hinauszog.
    Und wenn sie, Sonja, das Mädchen dazu brachte, dass sie sich mit dem Schwert vertraut machte, würde sie sie von unerbaulichen Gedanken ablenken – und das war gegenwärtig sehr wichtig. Außerdem begann Sonja, sich ruhelos zu fühlen, ein bisschen Unterricht würde auch ihr gut tun.
    »Ja.« Sie nickte Tiamu zu. »Ja, das wäre keine schlechte Idee.«
    Sie stand auf und trat an das Gestell mit Saurebs alten Waffen. Einige sahen aus, als würden sie schon unter ihrem Griff zerbröckeln. Doch eine gerade Klinge aus gutem Stahl fand ihre Billigung, sie schien auch leicht genug für Tiamu zu sein. Sie nahm sie aus dem Gestell, wog sie in der Hand, dann reichte sie sie dem Mädchen.
    Tiamus Augen leuchteten auf, als sie die schlanken Finger um den Griff legte. Zunächst überraschte sie das plötzliche Gewicht, und sie hätte das Schwert fast fallenlassen, doch dann wog sie es in den Händen, wie sie es Sonja hatte tun sehen, und ein Lächeln zog über ihr Gesicht. »Ich werde lernen, damit umzugehen!«
    Etwas in der Miene des Mädchens weckte alte Erinnerungen in Sonja. Sie dachte nicht an die mögliche Rache Tiamus an dem Zamorier, sondern an sich selbst, als sie noch viel jünger gewesen war und mit einem der langen Dolche ihres Vaters gespielt hatte.
    »Ich werde lernen, damit umzugehen!« hatte auch sie damals gesagt, voll Hoffnung, er würde sich mit ihr wie mit ihren Brüdern beschäftigen. Aber er hatte sie nur noch kurz damit herumstochern lassen, dann hatte er ihr den Dolch weggenommen.
    »Komm«, forderte Sonja Tiamu auf und ging aus der Höhle.
    Tiamu folgte eifrig.
    Der Tag war hell und klar. Er versprach warm zu werden und schien zu verleugnen, was vor wenigen Stunden erst hier geschehen war. Doch immer noch war die Luft schwer von den Nachwehen der zauberbewirkten Flammen, dem Geruch versengten Fleisches, den Leiden und dem Tod.
    Doch noch schwerer war die Luft weit unten am Fuß des Berges, wo Keldum und seine überlebenden Männer sich gesammelt hatten.
    Keldum untersuchte die Verwundeten und Verstümmelten und befahl, die nicht mehr zu Rettenden von ihren Qualen zu erlösen. Für die weniger Verstümmelten lag die einzige Hoffnung, am Leben zu bleiben, in einer schnellen Amputation. Keldum ließ die Betroffenen von drei oder vier Männern halten, während er selbst mit einer im Feuer erhitzten Klinge das versengte Gliedmaß, soweit es erforderlich war, abtrennte. Die Schmerzensschreie schrillten noch gellender und vertrieben die Geier und Krähen, die darauf narrten, sich zu sättigen.
    Keldum tat, was getan werden musste, und ihm auf den Fersen folgten die glücklicheren Soldaten mit Fackeln, an denen die Klingen erhitzt wurden, und dann drückten sie das fast glühende Metall auf die frischen Stümpfe. Gevem, der ihn beobachtete, sah jedes Mal, wenn sein Kommandant die Klinge herabhieb, ein grausames Feuer in Keldums Augen. Er wusste, dass er auf seine Weise seiner Wut und Frustration Luft machte, die ihn quälten, weil es ihm nicht gelungen war, die Rote Sonja festzunehmen, und weil er zugelassen hatte, dass ein Einsiedler mit den Kräften eines Dämons ihnen solches Leid und solchen Schaden zufügte.
    Einige würden diese primitive Amputation überleben, die meisten jedoch nicht.
    Als er fertig war, blickte Keldum auf die lange Reihe Verstümmelter und dann voll Rachsucht auf den Berg.
    Gevem flüsterte ihm mahnend zu: »Wir können ihn kein zweites Mal angreifen, mein Lord. Zumindest nicht so bald.«
    Keldum spuckte ins Gras. »Sie hat mich die Hälfte meiner Männer gekostet, Gevem. Und ich glaube, auch meinen Verstand. Ich schwöre dir, ich würde sogar diesen Hund von einem Zauberer straflos entkommen lassen, könnte ich nur die Hyrkanierin in die Hand bekommen. Jedenfalls werde ich morgen Abend allein zu ihm zurückkehren, wie er mich aufforderte.«
    Gevem blickte ihn überrascht an. »Er hat Euch aufgefordert …?«
    »Morgen bei Sonnenuntergang zurückzukehren. Hast du ihn denn nicht gehört?«
    »Nein, Hauptmann.«
    Keldum hob finster die Brauen. »Bei Anu, er hat es laut genug gesagt! Und zwar kurz ehe er mich mit seinem verdammten Blitz den Berg hinunterwarf. ›Komm morgen, bei Sonnenuntergang allein, dann werde ich dich nicht daran hindern!‹ hat er gesagt. Warst du denn taub?«
    »Nein, mein Lord, aber es war eine solche Aufregung und ein schlimmes

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