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Nacht der Dämonen

Titel: Nacht der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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zu machen, Weib!«
    »Nur eine Frage, Keldum. Hast du Hauptmann Vos getötet?«
    Er grinste. »Ja – natürlich. Spielt das jetzt eine Rolle?«
    »Hast du es selbst getan oder jemand anderen damit beauftragt?«
    »Willst du mich kränken? Ich habe ihn getötet!« Keldum ballte eine Hand und schüttelte sie. Doch plötzlich lachte er wieder. »Ja, mit diesem Dolch an meinem Gürtel tötete ich das Schwein – nicht, weil ich Kommandant statt seiner werden wollte, sondern weil ich wusste, dass er vorhatte, dich zu nehmen. Vielleicht hätte ich es mit Humor dulden sollen, aber ich brachte es nicht fertig zuzulassen, dass das Schwein sich mit der Löwin paart. Wie auch immer …« Er zuckte die Schulter. »Vos ist von keiner Bedeutung mehr, denn jetzt ist der Löwe hier, um seinen Anspruch zu stellen.«
    »Genug der Worte, Keldum«, höhnte Sonja. »Bist du fertig?«
    »Nein. Ich habe eine Geschichte über dich gehört, Rote Sonja.«
    »Welche Geschichte?« fragte sie, obgleich sie wusste, was er sagen würde.
    »In der Stadt Arenjun hörte ich einmal, wie man von dir sprach. Man erzählt sich, dass du dich nie einem Mann gegeben hast und dass kein Mann dich haben kann, außer er besiegt dich im Schwertkampf. Doch bisher soll das noch keinem geglückt sein.«
    »Es stimmt, dass noch keiner mich im Fechten besiegte. Aber ich habe diese Geschichte nicht verbreitet, Keldum, und es ist mir lieber, wenn Männer sie nicht als Herausforderung ansehen. Betrachte sie besser als Warnung!«
    »Keiner wird sie mehr für das eine oder andere halten müssen, Rote Sonja, denn die Geschichte wird sich ändern.«
    »Na gut, dann wollen wir sehen, ob du mit dem Schwert so geschickt wie mit dem Mund bist.«
    Mit funkelnden Augen und die Klinge erhoben, ging Sonja auf ihn zu. Keldum holte tief Atem und kam ihr ebenfalls, den Oberkörper nach vorn geneigt, entgegen. Sein bisheriger Hochmut machte nun ganz seiner Lebenskraft und Ausdauer Platz, und seine Bewegung verriet die Geschmeidigkeit des Panthers.
    Ihre Klingen klirrten gegeneinander, und erneut – beschnupperten sich erst einmal. Sonja und Keldum tänzelten, stießen zum Scheinangriff vor, parierten, wichen zurück und sprangen wieder vorwärts in diesem Wettkampf des Willens und Stahls.
    »Du bist wahnsinnig, Keldum. Gib es auf. Es wird …«
    Er lachte wild und stieß zu. Sonja wich geschmeidig aus, parierte seinen Stich und stieß vor. Keldum wirbelte herum und lenkte gekonnt ihren Hieb ins Leere.
    »Hexe!« schrie er und sprang sofort wieder auf Sonja zu. Fast wäre er auf dem unebenen Schiefer ausgerutscht. Sonja, die seitwärts auswich, glitt aus bis fast auf den Boden.
    Beide machten schweratmend einen Schritt zurück.
    »Du bist gut«, keuchte Keldum grinsend. »Aber das musst du auch sein, denn diesmal ist dein Zauberer nicht hier, um dir bei der Flucht zu helfen, oder? Offenbar hält er sein Versprechen.«
    »Was?« rief Sonja. »Welches Versprechen?«
    »Das er mir bei unserer letzten Begegnung gegeben hat – dass er mich nicht hindern würde, wenn ich zu dieser Stunde allein zurückkehrte. Ah!« Keldum bemerkte Sonjas Verwirrung und Ärger. »Er hat dich also hereingelegt. Nun, ich weiß zwar nicht, was der alte Zauberrührer vorhat, aber ich werde seine Einladung voll nutzen.«
    »Hund!« Sonja stieß zu. Keldum war darauf vorbereitet. Wieder wechselten sie Hieb. und Stich, parierten und täuschten, doch heftiger diesmal, während sie die Geschicklichkeit und Flinkheit des anderen noch näher kennen lernten.
    Und Keldum wurde klar, dass er noch nie gegen einen besseren oder erfahreneren Gegner als die Rote Sonja gekämpft hatte.
    »Du bist gut, Sonja!« keuchte er aufs neue. »Du kannst nur hoffen, dass du nicht zu gut bist – denn wenn ich dich nicht haben kann, lass ich deine Leiche für die Geier hier. Kein Mann, außer mir, soll dich je besitzen!«
    Seine Wut lenkte ihn flüchtig ab. Sofort stieß Sonja zu. Sie schlug Keldums schwingende Klinge zur Seite, und ihre Schwertspitze schlitzte ihm das Wams auf, ehe sie einen blitzenden Bogen durch die Luft beschrieb. Sie spürte, dass es nicht angebracht war, sofort wieder anzugreifen. Also hüpfte sie zurück und ging mit dem Schwert in Verteidigung. Keldums Klinge schnitt durch die Luft, und Funken sprühten, „als beide Schwerter sich trafen.
    Keldums Gesicht war nun purpurrot und er schäumte vor Wut. Er wich einen Schritt zurück und betastete seine Verletzung unter dem zerfetzten Wams, ohne jedoch den Blick von

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