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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Hause, im Büro oder auf dem Handy.
    Sie wussten nichts darüber, worin meine Gabe wirklich begründet war – der Chaoshunger war mein schmutziges kleines Geheimnis –, und somit sahen sie auch nichts Ungewöhnliches daran, dass ich den Auftrag angenommen hatte. Ich entledigte mich einer Verpflichtung und sammelte ein paar Erfahrungen, und beide Gründe erschienen ihnen vollkommen nachvollziehbar.
    Ebenso wenig ließen sie durchblicken, dass die Sache für mich vielleicht eine Nummer zu groß sein könnte. Das wäre der erste Kommentar gewesen, den Karl abgegeben hätte. Ich schob es auf den Altersunterschied. Karl war mindestens fünfzehn Jahre älter als ich – Werwölfe altern langsam, es war also schwer zu sagen, wie viele Jahre es genau waren. Aber Paige war in meinem Alter und Lucas ein, zwei Jahre älter. Sie wären mit einer Aufgabe dieser Größenordnung zurechtgekommen, und somit mussten sie wissen, dass auch ich es konnte.
    Als ich das Gespräch beendete, war ich sehr viel entspannter und bereit, mich wieder auf die bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren.
    »Ich muss mehr über diese Gang wissen«, sagte ich, als Benicio sich wieder auf den Sitz gegenüber setzte. »Sie haben gesagt, es hat Ärger gegeben. Was genau meinen Sie damit? Haben sie mehr Zwischenfälle verursacht als üblich? Oder planen sie einen Schlag gegen die Kabale?«
    »Letzteres, vermute ich, obwohl es sich da im Moment tatsächlich nur um Gerüchte handelt. Ich bezweifle, dass sie schon etwas Spezifisches vorhaben. Sie, Hope, werden lediglich dort sein, um eine klarere Vorstellung von der Situation zu bekommen.«
    Er lehnte sich zurück und öffnete die Jalousie des Fensters neben ihm, als bräuchte ich mehr auch gar nicht zu wissen.
    »Was genau sagen also diese Gerüchte?«, bohrte ich nach.
    Er ließ sich einen Moment Zeit, bevor er antwortete. »Die Gang rekrutiert neue Mitglieder über einen unabhängigen Agenten. Dieser Agent arbeitet gleichzeitig auch für mich, und auf diesem Weg werden auch Sie Zugang finden. Der Anführer, Guy Benoit, weiß genau, dass der Agent einer meiner Angestellten war, bevor wir – angeblich – eine Meinungsverschiedenheit hatten und uns getrennt haben. In jüngster Zeit hat Benoit ihm eine Menge Fragen über die Kabale gestellt.«
    »Er hat versucht, Ihren Mann auszuhorchen?«
    Benicios Mundwinkel zuckten. »Nein, so plump würde Benoit es nie machen. Er hat sehr wenig mit dem typischen Straßenschläger gemeinsam, Hope, und das sollten Sie im Gedächtnis behalten, wenn Sie mit ihm zu tun haben. Benoit ist ein brillanter Anführer. Ich hoffe sehr, ihn eines Tages zu meinen Angestellten zählen zu können, aber unglückseligerweise ist er nicht sehr erpicht darauf, sich einer Kabale anzuschließen.«
    Eine junge Frau erschien aus einem Raum weiter hinten, ein Telefon in der Hand. Benicio gab ihr mit einer Handbewegung zu verstehen, sie solle sich das Anliegen des Anrufers aufschreiben, und wartete, bis sie wieder verschwunden war, bevor er weitersprach.
    »Guy Benoit ist ein Magier. Sein Vater hat vor zwanzig Jahren eine kleine Kabale in Guyana gegründet. Ein ehrgeiziges Unternehmen und eins, das ich mit Vergnügen unterstützt hätte, wenn es zu einem gewissen Zeitpunkt nicht zu einem Interessenkonflikt gekommen wäre. Die Benoit-Kabale wurde aufgelöst, und Guys Mutter, eine Vodoun-Priesterin, floh mit ihm nach Louisiana. Vor fünf Jahren tauchte Benoit in Miami auf und stürzte den ursprünglichen Anführer seiner Gang in einem meisterhaften Coup.«
    »Meisterhaft?«
    »Guy hat den Ruf, Gewalttätigkeiten zu vermeiden. Selbst sein Coup erfolgte ohne Blutvergießen. Rücksichtslos, aber gewaltfrei. Das ist einer der Gründe, weshalb ich hoffe, ihn eines Tages rekrutieren zu können.«
    »Nach dem, was Sie seiner Familie angetan haben? Wenn er sich in Miami angesiedelt hat, geht es ihm wahrscheinlich eher um Rache als um ein Stellenangebot.«
    Benicio zuckte die Achseln, vollkommen unbeeindruckt von meiner Offenheit. »In den letzten fünf Jahren hat Guy mir sehr wenig Ärger gemacht. Vielleicht war das die Ruhe vor dem Sturm – vielleicht wollte er einfach Fuß fassen und sich mit den Gegebenheiten vertraut machen –, aber es hat ganz danach ausgesehen, als wäre er es zufrieden, sich an uns zu rächen, indem er sich auf unsere Kosten bereichert. Indem er die Bereitschaft der Kabalen ausnützt, die Gangs zu schützen. Erst in jüngster Zeit hat er angefangen, meinem Agenten

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