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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Paranormale hat eine Treffsicherheit von etwa sechzig Prozent: Je geringer die Kraft des Betreffenden ist, desto geringer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie spüre. Ich hatte mir sagen lassen, dass ich mein Gespür schärfen könnte, hatte aber keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte außer durch Übung und Konzentration. Es gab auf der ganzen Welt vielleicht noch ein halbes Dutzend anderer Expisco-Halbdämonen, und ich wusste nicht, wie ich sie hätte ausfindig machen können. Also blieb mir wohl nichts anderes übrig, als das Nötige irgendwie selbst herauszufinden.
    Zwei Mädchen standen am Eingang und stachelten sich gegenseitig an hineinzugehen, ermutigt von einem Freund. Typische Studentinnen in den Frühjahrsferien mit Sonnenbrand auf der Nase und schlecht blondierten Haaren, Letzteres offenbar eine Entscheidung in allerletzter Minute, um herauszufinden, ob Blondinen wirklich mehr Spaß hatten.
    »Ich hoffe bloß, die will sich nicht für einen Spot bewerben«, murmelte eine der beiden, als sie mich näher kommen sah. »Meine vierzehnjährige Schwester hat größere Titten.«
    »Also, ich würde sie jederzeit ihr Kamasutra an mir ausprobieren lassen«, bemerkte der junge Mann.
    Ich nickte ihnen im Vorbeigehen zu und tat so, als hätte ich nichts davon gehört. Genau wie Mom es gemacht hätte … wobei sie allerdings in Gedanken wahrscheinlich kein »Fickt euch ins Knie« hinzugefügt hätte.
    Ich zog die Zeltklappe einen Spaltweit auf. Ein Schwall von Pot- und Weihrauchgeruch trieb mir ins Gesicht, so stark, dass sich mir der Magen umdrehte.
    »Caesar Romeo?«, rief ich ins Innere.
    »Wer will’s wissen?«
    »Faith Edmonds. Ich bin angemeldet.«
    Das Zelt war nur matt erleuchtet und in mehrere Räume unterteilt. Der vorderste diente als Empfangsbereich, komplett mit Stühlen und Zeitschriften –
Playboy
und
Penthouse,
zur Inspiration vielleicht.
    »Ja, und?«, bellte eine Stimme. »Wenn du angemeldet bist, worauf wartest du? Schieb deinen Arsch hier rein.«
    Ich folgte der Stimme in einen Raum, der aussah wie das Zelt eines Sultans. Der Sandboden war mit farbenprächtigen Kissen bedeckt. Ein riesiger goldgerahmter Standspiegel war in einem seltsamen Winkel gekippt … jedenfalls wirkte er zunächst seltsam, bis ich das Spiegelbild zu den Kissen zurückverfolgte.
    Caesar Romeo saß in einem verzierten Holzsessel, der so riesig war, dass er wie ein Thron aussah. Der Kerl war nicht größer als ich mit meinen eins dreiundfünfzig. Seine Haut war runzelig und so sonnengebräunt, dass ich weder sein Alter noch seine ethnische Abstammung erraten konnte. Glänzende schwarze Augen starrten mich aus tiefen Höhlen an. Ein feuerroter Afro, ein Goldlaméhemd und weiße Lederhosen vervollständigten das Ensemble. Wenn ich an Trolle geglaubt hätte – das wäre die paranormale Spezies gewesen, der ich ihn zugeordnet hätte. Einer der
pisachas
aus den Geschichten meiner Mutter.
    Sein Blick kletterte an mir hoch und dann wieder hinunter, so kalt und kritisch wie der einer Matrone, die eine Scheibe Fleisch begutachtet – eine, die sie nicht einmal ihrem Hund zumuten würde.
    »Dreh dich um!«, sagte er.
    »Ich bin nicht wegen eines Spots hier«, sagte ich. »Ich bin Faith Edmonds. Ned Baker hat mich geschickt.«
    Romeo wedelte mit der Hand, und ich dachte zunächst, er meinte mich damit, bis ich einen Mann bemerkte, der im Hintergrund einen Joint rauchte und mich mit sehr viel mehr Anerkennung musterte.
    »Felippe«, sagte Romeo. »Geh Aufnahmen von diesen Bimbos machen, die da an der Tür rumgackern.«
    »Soll ich ihnen T-Shirts geben?«, fragte Felippe.
    »Verschwend die Werbegeschenke nicht! Die können von Glück sagen, wenn sie in den Film reingenommen werden.«
    Felippe drückte seinen Joint in einer Messingschale aus und ging. Romeo sah ihm nach und hörte zu, wie sein Assistent den Mädchen eine »Rolle« anbot.
    »Hörst du das?«, fragte er dann. »Die zeigen vor laufender Kamera ihre Titten für nichts als die Ehre, sich hinterher von Männern begaffen zu lassen, um die sie auf der Straße einen großen Bogen machen würden. Richtige kleine Schlampen. Wie alle Mädchen. Können nicht widerstehen, alles vorzuzeigen, solange der Typ keine Gelegenheit zum Hingreifen hat.«
    Ich wusste, ich musste nett sein, also begnügte ich mich mit einem nichtssagenden Achselzucken.
    »Anderer Meinung?«, fragte er.
    »Ich bin mir sicher, für manche Mädchen gilt das.«
    »Aber nicht für alle?«
    »Für

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