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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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dieser Wohltätigkeitsorganisation hat ihm richtig gut gefallen. Er hat gesagt, der Vorschlag wäre brillant gewesen.«
    Ich muss sehr überrascht ausgesehen haben.
    Jaz lachte. »Yeah, er hat rausgelassen, dass es deine Idee gewesen war. Aber nur mir gegenüber. Was alle anderen angeht, war’s seine eigene. Was wirklich am besten so ist. Erspart dir die Flak von den anderen, denen es vielleicht nicht passen würde, ihren Anteil mit irgendeiner Organisation zu teilen.«
    »Und du, ist das in deinen Augen okay?«
    »Klar. Bei Guys ursprünglichem Plan wäre der Überfall angezeigt worden. An sich nicht weiter schlimm, Guy weiß schon, was er tut, wir haben keine Bullen im Laden gehabt, seit ich dabei bin. Das Problem dabei wären die Kabalen gewesen. Sobald das in der Zeitung aufgetaucht wäre – ach, zum Teufel, sobald das auch nur über den Polizeifunk gelaufen wäre –, hätten die Cortez gewusst, dass wir das gewesen sind. Und dann hätten sie dafür gesorgt, dass wir wissen, sie decken uns.«
    »Mit anderen Worten, sie hätten euch wissen lassen, dass sie euch beobachten.«
    »Und auch wenn wir ihre Hilfe nicht brauchen, wir sind ihnen gegenüber …« Er kaute, während er nach dem passenden Wort suchte. »Verpflichtet. Erinnert mich an diesen Typ, mit dem ich zur Schule gegangen bin. Sein Onkel war Politiker und hat seine Nichten und Neffen immer beiseitegenommen, ihnen gesagt, wenn sie mal Ärger mit der Polizei hätten, und wenn’s nur ein Strafzettel wegen überhöhter Geschwindigkeit wäre, sollten sie einfach zu ihm kommen. Na ja, dieser Freund von mir hat zwar nie einen einzigen Strafzettel gekriegt, aber dann hat sein Onkel Hilfe bei einer Wahlkampagne gebraucht, und du kannst drauf wetten, dass er die ›Schuld‹ trotzdem eingetrieben hat. Bei den Cortez ist es so – die klagen die Schuld nicht ein, sie lassen sie einfach über unseren Köpfen hängen. Und das macht Guy rasend.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Ein Kommentar, den ich in aller Aufrichtigkeit geben konnte; ich hatte zwei Jahre lang mit einer tickenden Bombe genau dieses Typs gelebt.
    »Aber deine Idee bedeutet, dass die Sache nie bei der Polizei gemeldet wird, also kann die Kabale deswegen Guy nicht im Nacken sitzen. Und dafür ist er dankbar.«
    Und da war meine Gelegenheit, sosehr es mir auch zuwider war, sie zu nutzen. »Ich nehme an, im Moment ist er deswegen empfindlicher als sonst, nach den Problemen, die ihr hattet …«
    »Yeah.«
    Jaz nahm einen Schluck von seinem Bier. Ich kämpfte gegen das Bedürfnis an, das Thema einfach fallen zu lassen und Benicio zu sagen, ich hätte nichts weiter herausfinden können. Ich rief mir ins Gedächtnis, warum ich überhaupt hier saß, und spürte ein Prickeln des Unbehagens, weil ich mich darauf besinnen musste.
    »Ist es darum gegangen«, fragte ich nach, »bei den Zwischenfällen? Darum, dass die Gang der Kabale für ihren Schutz irgendwas schuldet?«
    »Teilweise. Wie ich gesagt habe, normalerweise lässt die Kabale uns einfach wissen, dass sie uns im Auge hat, gibt uns vielleicht mal einen Klaps auf die Finger, wenn wir zu viel Aufmerksamkeit erregen. Aber das letzte große Ding, das wir gedreht haben?« Er schüttelte den Kopf. »Die Sopranos sind nichts gegen das, was sie da abgezogen haben.«
    »Was ist denn passiert?«
    Er zögerte, als sollte er eigentlich nicht weitersprechen, aber das Redebedürfnis siegte. »Es war am Nachmittag danach. Sonny und ich hatten uns unseren Teil abgeholt und waren auf dem Weg nach Hause. Wir haben rumgealbert, wir waren ziemlich high wegen dem Geld. Ja sicher, wir haben nicht aufgepasst, aber Scheiße, es war mitten am hellen Tag, und South Beach ist ja nicht die Sorte Gegend, wo man mit so was rechnen muss! Jedenfalls, in irgendeiner Nebenstraße kriegen wir es plötzlich mit vier Typen zu tun. Zwei vor uns, zwei hinten, wir konnten also nicht weg. Zaubererkräfte sind in einer Schlägerei ziemlich nutzlos. Und ich geb’s ja zu, ich bin auch nicht toll dabei, mich zu prügeln. Sonny genauso wenig. Ist einfach nicht unser Ding. Also, wir haben diese vier Typen gesehen, die uns einkreisten, und haben uns nicht weiter gewehrt. Sie müssen ziemlich enttäuscht gewesen sein, denn einer von ihnen hat mich gegen die Wand gedroschen. Als Sonny mir helfen wollte, hatte er plötzlich eine Pistole am Kopf.«
    »Scheiße.«
    »Und die sagen,
wir
wären die Schläger. Du hättest die Typen sehen sollen. Golfhemden und Hosen, als wollten sie den Tag mit

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