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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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abhalten, jederzeit zu behaupten, dass ich mir gefährdet vorkam. Aber er wiederholte einfach nur: »Einverstanden.« Vielleicht vertraute er mir. Oder vielleicht hatte Karl recht, und Benicio wusste, dass ich aus dieser Mission mehr herausholte als nur die Befriedigung, eine Schuld beglichen zu haben.
    Benicio und Karl erörterten die Details. Dann telefonierte Benicio mit der technischen Abteilung, um uns mit den von Karl verlangten Geräten ausstatten zu lassen.

[home]
Hope
    Abfuhr
    W ährend die Technikerin Karl erklärte, wie die GPS -Ortung funktionierte, nutzte ich die Gelegenheit, auf die Toilette zu gehen. Auf dem Rückweg lauerte mir Carlos auf. Er brachte keinerlei Entschuldigung dafür vor, dass er sich in den Laborräumen aufhielt – wahrscheinlich glaubte er, ich würde geschmeichelt sein, weil er mir gefolgt war.
    »Ich gebe dir meine Karte«, sagte er. »Wenn du ausgehen willst, sag mir Bescheid! Ich sorge dafür, dass du dich amüsierst. Garantiert.«
    Er streckte mir die Karte hin. Bevor ich sie nehmen konnte, wurde sie von einer Hand weggezogen, die um mich herum griff.
    »Sie ist nicht interessiert«, sagte Karl.
    »Ich glaube, das kann sie mir auch selbst sagen.«
    »Braucht sie nicht. Ich habe es gerade getan. Und wenn Sie uns jetzt entschuldigen wollen …«
    Karl legte mir den Arm um die Taille und führte mich weg. Als wir die Aufzüge erreicht hatten, machte ich mich aus seinem Griff los.
    »Ich dachte, du willst, dass ich mit Paranormalen ausgehe. Was stimmt nicht mit diesem da? Er ist nicht viel älter als ich, reich, sieht umwerfend aus …«
    »… und hat außerdem den Ruf, seine Mädchen in einer übleren Verfassung zurückzulassen als in der, in der er sie gefunden hat. Und bei deinen Kräften …«
    »… hofft er, ich würde drauf anspringen. Ich habe ein paar Fetzen von Visionen aufgeschnappt, genug, um zu wissen, dass der Ruf verdient ist, und genau deshalb habe ich mir auch deine Finger-weg-von-meinem-Besitz-Nummer gefallen lassen.«
    Karl brummte.
    »Wenn ich die Wahl habe, einen Kabalensohn zu beleidigen oder ihn glauben zu lassen, dass ich schon anderweitig vergeben bin, dann nehme ich die zweite Möglichkeit. Aber versuch das bei irgendjemandem sonst, und du kriegst eine ganz andere Reaktion zu sehen.«
    Ich sagte es leichthin, um ihn aufzuziehen, und erwartete eine entsprechende Antwort, aber er verfolgte lediglich, wie die Anzeige im Aufzug die Stockwerke herunterzählte, und verließ die Kabine, sobald die Tür sich öffnete.
     
    »Du hast mir da oben ja keine Wahl gelassen«, sagte ich, als wir die Straße entlanggingen. »Ich habe vor Benicio nicht streiten wollen. Aber ich brauche keinen …«
    »Beschützer. Ich glaube, das habe ich irgendwann schon mal gehört.«
    Ich hielt meinen Tonfall neutral. »Wenn du diese Schuld beglichen haben willst, ist das okay. Geh und kümmer dich um deine Angelegenheiten! Ich bleibe hier und erledige meine, und wir sagen, du hast mich beschützt. Keiner wird’s besser wissen.«
    Er bog so abrupt um eine Ecke, dass ich noch drei Schritte weiterging, bis mir klar wurde, dass er nicht mehr neben mir war, und ich zurücktraben musste.
    »Ich meine damit einfach, du brauchst mich nicht zu beschützen. Ich hab es nicht nötig, und ich will es eigentlich auch nicht.«
    »Und du bildest dir ein, ich will es? Glaubst du, mir machte es Spaß, wenn ich alles stehen und liegen lassen und nach Miami fliegen muss, um rauszufinden, in was für eine Klemme du diesmal gerätst? Glaubst du, ich freue mich darauf, mich die nächsten paar Tage im Schatten rumzudrücken und ein Auge auf dich zu halten?«
    Ich geriet aus dem Tritt und blieb stehen, als hätte ich mich verhört.
    »Du hast keine Wahl«, sagte er über die Schulter, ohne stehen zu bleiben. »Und so wie es aussieht, habe ich auch keine.«
    Er überquerte die Straße – kein Blick nach rechts oder links – und stiefelte davon. Ich starrte hinter ihm her. Ich konnte nicht fassen, was ich da gerade gehört hatte. Ich hatte niemals um seinen Schutz gebeten. Er war derjenige, der ständig hinter mir her war, meinetwegen Theater machte und um mich herumhing. Ich wäre am liebsten hinter ihm hergerannt. Hätte mit den Fäusten auf seinen Rücken eingetrommelt und ihn angeschrien: Wie kannst du es wagen!
    Selbstgefälliges, arrogantes Arschloch.
    Was für eine Überraschung.
    Ich drehte mich um und ging zurück in Richtung Hauptstraße – immerhin ein eleganter Abgang für den Fall, dass

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