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Nacht der Füchse

Titel: Nacht der Füchse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Wange und wandte sich an Martineau. »Und was wünschst du dir, Harry?«
    »Im Augenblick kann ich über den jeweiligen Tag nicht hin­ ausdenken.« Er trank aus. »Mein Gott, das schmeckt ja scheuß­ lich!« Er stellte das Glas wieder ab. »Ich hole Kelso. Halte dich bereit, Sarah, wenn ich zurückkomme, müssen wir sofort wei­ ter.«
    Er verließ das Haus und fuhr mit dem Kübelwagen in Rich­ tung Wald davon. Im gleichen Augenblick erschien zweihun­ dert Meter weiter rechts der Citroen mit Müller und Greiser.

    Der Wagen bog in die Zufahrt zum De-Ville-Anwesen ein und hielt im Hof.

    Im Schlafzimmer zog Sarah den Mantel an und setzte den Hut auf, dann überprüfte sie im Spiegel ihre Strumpfnähte. Schließ­ lich malte sie ihren Mund mit Lippenstift nach und bedachte sich im Spiegel mit einer Grimasse. »Leb wohl, du kleine fran­ zösische Dirne, es war nett, dich kennen zu lernen.«
    Im gleichen Moment hörte sie einen Wagen vor dem Haus, eilte zum Fenster und sah Müller aus dem Citroen steigen. So­ fort wusste sie, dass es Ärger gab. Hastig öffnete sie die Hand­ tasche, in der sich die PPK, aber auch Kellys kleine Automatic befanden. Sie hob den Rock und steckte sich die kleine Waffe oben ins rechte Strumpfband. Sie passte erstaunlich gut. Dann strich Sarah ihre Kleidung glatt und verließ das Zimmer.
    Müller stand im Vorflur und sprach mit Helen, Greiser lun­ gerte am Eingang herum. Guido stand vor der stoffbezogenen Tür, die zur Küche führte. Müller hob den Kopf und entdeckte Sarah auf der Treppe.
    »Ach, da sind Sie ja, Mademoiselle«, sagte Helen auf Fran­ zösisch. »Hauptmann Müller sucht den Standartenführer. Wis­ sen Sie, wo er ist?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Sarah und kam langsam die Treppe herunter. »Gibt es ein Problem?«
    »Vielleicht.« Sanft entzog ihr Müller die Handtasche, öffnete sie, nahm die PPK heraus und steckte sie ein. Dann gab er ihr die Tasche zurück. »Sie wissen nicht, wann er zurück sein wird?«
    »Nein.«
    »Aber so wie Sie angezogen sind, wollten Sie ausgehen?«
    »Mademoiselle Latour wollte mit mir einen Rundgang über den Besitz machen«, warf Guido ein.
    »Schön«, sagte Müller nickend. »Wenn der Standartenführer nicht hier ist, muss ich mich mit Ihnen begnügen.« Zu Greiser
    sagte er: »Bringen Sie sie raus zum Wagen.«
    »Ich protestiere gegen diese Behandlung!«, rief Sarah.
    Greiser lächelte, während sich seine Finger schmerzhaft um ihren Arm schlossen. »Protestieren Sie ruhig, Schätzchen, um­ so mehr Spaß macht es mir.« Er schob sie energisch zur Tür hinaus.
    Müller drehte sich zu Helen um, der es schwer fiel, die Fas­ sung zu wahren. »Vielleicht hätten Sie die Güte, Standarten­ führer Vogel bei seiner Rückkehr auszurichten, dass er ins Silvertide-Hotel kommen muss, wenn er Mademoiselle Latour wieder sehen will.« Mit diesen Worten wandte er sich ab und marschierte ins Freie.

    Kelso kam mit den Krücken schon ziemlich gut zurecht. Er schaffte es allein zum Wagen, und Gallagher half ihm auf den Rücksitz. »Gut gemacht, alter Kumpel.«
    Als Martineau sich ans Steuer setzte, hastete Guido zwischen den Bäumen hervor. Keuchend lehnte er sich an das Auto.
    »Was ist, Mann?«, fragte Gallagher.
    »Eben waren Müller und Greiser da. Auf der Suche nach Ih­ nen, Harry.«
    »Und?« Martineau war bleich geworden.
    »Sie haben Sarah mitgenommen. Müller sagt, wenn Sie sie wieder sehen wollen, müssen Sie ins Silvertide kommen. Was machen wir jetzt?«
    »Einsteigen!«, befahl Martineau und fuhr an, als sich der Ita­ liener und der Ire kaum gesetzt hatten.
    Mit quietschenden Bremsen stoppte er vor Helen, die aufge­ regt im Hof des Haupthauses gewartet hatte. Sie beugte sich hinein. »Was machen wir denn jetzt, Harry?«
    »Ich bringe Kelso zum Septembertide hinauf, damit er bei Baum ist. Wenn es zum Schlimmsten kommt, können die bei­ den zusammen abfliegen. Baum weiß, was zu tun ist.«
    »Aber wir können Sarah nicht hier lassen!«, protestierte Kel­
    so.
    »Sie schon«, sagte Martineau, »ich nicht. Sparen Sie sich je­ de falsche Sentimentalität. Ihretwegen sind wir überhaupt hier.«
    Helen umfasste seinen Arm. »Harry!«
    »Keine Sorge, mir fällt schon was ein.«
    »Zum Beispiel?«, fragte Gallagher.
    »Ich weiß noch nicht«, sagte Martineau. »Aber halten Sie sich heraus, das ist wichtig. Jetzt müssen wir los.«
    Der Kübelwagen fuhr aus dem Hof, und das Motorenge­ räusch verstummte. Gallagher wandte sich an Guido.

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