Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
dann lächelte sie und winkte.
    »Endlich allein«, sagte eine Stimme hinter mir.
    Zwei Arme legten sich mir um die Taille und schwangen mich hoch.

    Ich drehte mich und hatte den rechten Haken schon vorbereitet, als ich den Angreifer sah.
    »Lucas«, sagte ich. »Was . . . äh . . . « Ich wand mich aus seinem Griff und trat zurück. »Ich habe gedacht, du bist Schön, dich zu sehen.«
    Eine seiner Brauen wölbte sich nach oben. »Es ist auch schön, dich zu sehen.«
    »Sorry«, sagte ich mit einem kleinen Lachen. »Du hast mich einfach überrascht. Ich habe nachgedacht.«
    Er lehnte sich rückwärts an den Aktenschrank. »Worüber?«
    »Äh, alles Mögliche. Arbeit. Langweiliges Zeug.«
    Herrgott, war ich klein. Von allen Dingen, die ich mir in diesem Moment hätte überlegen sollen, stand dies wahrscheinlich ganz unten auf der Liste, aber ich konnte nicht anders.
    Lucas war nicht größer als ich das wirkliche Ich , aber er war merklich größer als Paige, die es kaum auf eins zweiundsechzig brachte. Die Erfahrung, zu jemandem aufsehen zu müssen, war so verstörend, dass mein Hirn sich an ihr festbiss und nicht loslassen wollte. Und während ich all das dachte, musterte Lucas mich mit einem Blick, der mir mitteilte, dass ich schleunigst etwas tun musste und zwar etwas Paigetypisches.
    Ich glitt nach vorn, lächelte und griff nach seiner Hand; dann lehnte ich mich neben ihn an den Aktenschrank, so dass unsere Seiten sich berührten.
    »Also « , sagte ich, und dann fiel mir nichts ein, das darauf hätte folgen können.
    »Was dieses Geschenk betrifft.«
    »Geschenk?«
    Er lächelte zu mir herunter. »Das Geschenk, das vergessen zu haben du so entschlossen vorzugeben versuchst.«

    »Ah . . . das Geschenk. Das . . . von deiner Reise.«
    Er nickte, und ich klopfte mir in Gedanken auf die Schulter.
    Lucas brachte Paige immer etwas mit.
    »Was ist es also?«, fragte ich.
    Er zog wieder eine Braue hoch, ein unmissverständliches
    »Und das fragst du noch?«, und ich wusste, dass ich hier sehr schnell an Boden verlor.
    »Na ja, lass mich raten.« Ich grinste und trat zurück, wobei ich seine Hand losließ. »Was könnte es sein? Ein Pelzmantel?
    Nein. Ein Lamborghini? Nein.«
    Er schüttelte den Kopf, ohne zu lächeln. Okay, Scherze würden mich hier nicht retten.
    Denk nach was würde Lucas Paige als Geschenk mitbringen ?
    »Magie«, sagte ich. »Du hast mir eine, äh, eine Formel oder ein Formelbuch mitgebracht. Stimmt’s?«
    Seine Stirn legte sich in Falten.
    Ich wusste, dass ich die richtige Antwort gefunden hatte, aber etwas an der Art, wie ich sie angebracht hatte, hatte offenbar nichtgestimmt. Ich griff wieder nach seiner Hand und grinste ihn an.
    »Okay, Cortez«, sagte ich. »Schluss mit dem Quatsch, sag mir, was du mir mitgebracht hast. Ist es eine Formel? Eine neue Formel? Was bewirkt sie?«
    Er lachte, und ich stieß in Gedanken einen Seufzer der Erleichterung aus.
    Nur Paige redete Lucas mit seinem Familiennamen an, und ihre Begeisterung für neue Formeln entsprach meiner eigenen.
    »Ich habe dir gestern mitgeteilt, dass ich Option zwölf wähle«, sagte er. »Aber ich habe gelogen.«

    »Du . . . wirklich?« Option zwölf? Was zum Teufel war Option zwölf, und was hatte sie mit einer neuen Formel zu tun?
    Seine Lippen zuckten und verzogen sich zu einem Grinsen, das seine Augen aufleuchten ließ und ihn beinahe attraktiv machte.
    »Ja, ich entschuldige mich für das Manöver, aber der ihm zugrunde liegende Zweck war es, meine wahren Absichten bis zu einem Zeitpunkt geheim zu halten, zu dem wir sie in die Praxis umsetzen können, ohne Unterbrechungen befürchten zu müssen.«
    »Und auf Englisch, Cortez?«
    Das Grinsen wurde breiter. »Ich wollte abwarten, bis wir allein sind. Die Wahrheit ist nämlich, dass ich mir selbst eine Option habe einfallen lassen.«
    Er bemerkte meinen verwirrten Blick und lachte. »Ich weiß, meine bisherigen Bemühungen in dieser Hinsicht waren wenig eindrucksvoll, und ich gestehe, dass mir deine Kreativität in derlei Dingen nach wie vor fehlt. Aber ich glaube, in diesem Fall kann ich Boden gutmachen.« Seine Augen funkelten; das Grinsen wurde geradezu tückisch. »Dieses Mal hatte ich Unterstützung. Präziser gesagt, ich hatte Cinsel Büyücülük.«
    »Cinsel Büyücülük? Ist das nicht dieses Sex. . . « Ich ließ seine Hand los und ging auf Abstand. »Verdammt, Lucas, es tut mir so leid. Ich würde wirklich gern, aber . . . « Ich winkte zum Computer hinüber. »Mein

Weitere Kostenlose Bücher