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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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sagen, dass ich euch nicht traue.
    Ihr macht das fantastisch, und « Ich unterbrach mich. »Du glaubst, das ist es, was ich gerade mache? Dass ich Paiges Körper in Besitz genommen habe, um zurückzukommen? Oha.
    Nein, nein, nein.« Ich drehte mich und versuchte ihm ins Gesicht zu sehen, aber er behielt die Hand an meiner Kehle und mein Gesicht von sich abgewandt. »Ich bin hier, um etwas ganz Bestimmtes zu erreichen. Sehr vorübergehend, sehr wichtig.
    Dann gehe ich. Ich sage Savannah nicht mal, dass ich hier bin.«

    Er zögerte, dann fragte er: »Und was genau ist dieses ganz Bestimmte?«
    »Darf ich mich hinsetzen? Bitte?«
    Wieder ein Zögern, länger diesmal. Dann lösten sich seine Finger von meiner Kehle. Ich rieb mir den Hals und lieferte ihm eine sehr kurz gefasste Beschreibung der Situation mit möglichst wenig Details, weil ich nicht wusste, wie viel ich ihm erzählen sollte oder konnte.
    »Du erzählst mir also, dass Jaime Vegas vorhat, Paige und mich umzubringen und es Savannah in die Schuhe zu schieben?«
    »Genau.«
    Er nahm das schnurlose Telefon vom Schreibtisch. »Du hast eine Minute Zeit, Paige in ihren Körper zurückzuholen, oder ich werde innerhalb einer Stunde den besten Nekromanten des Landes hier haben und einen Exorzismus durchführen lassen . . . ein Vorgang, von dem ich dir versprechen kann, dass er für dich sehr unangenehm sein wird.«
    »Äh, ich glaube, ich liefere dir lieber die ausführliche Version.«
    Er hob das Telefon. »Zwei Minuten.«
    Als ich fertig war, erwiderte er meinen Blick; sein Ausdruck war nicht zu deuten.
    »Was in diesem Bürgerzentrum passiert ist, die Schüsse das war also diese Nixe.«
    Ich nickte, aber ich wusste, dass ich ihn nicht überzeugt hatte, dass meine Geschichte zu abstrus war und er
    »Wir haben uns Sorgen gemacht, dass es auf irgendeine Art mit Savannah zu tun haben könnte«, sagte er ruhig. »Wir haben versucht, uns selbst zu überzeugen, dass wir paranoid werden, aber « Sein Kopf fuhr hoch. »Diese Nixe steckt in Jaime?
    Jetzt?«
    »Yeah, aber keine Sorge. Wir kümmern uns drum, bevor sie auch nur in die Nähe «
    Lucas war bereits auf den Beinen und zur Tür hinaus. Ich sprang von meinem Stuhl auf und rannte hinter ihm her.
    »Hey!«, rief ich, als er die Treppe hinunterjagte.
    Er wurde nicht einmal langsamer. Er kam unten an und verschwand durch die Tür zum Esszimmer. Als ich ins Esszimmer stürzte, fegte er bereits durch die Küche; er hielt nur inne, um nach den Schlüsseln zu greifen.
    »Oh, Scheiße!«, sagte ich. »Sie ist schon da, stimmt’s? Sie war das mit Savannah im Auto.«
    Ich holte ihn im Schuppen ein, wo er die Plane von seinem Motorrad zog.
    »Moment«, sagte ich. Als er nicht zuhörte, riss ich ihm die Schlüssel aus der Hand. »Lucas, warte! Sie hat es nicht auf Savannah abgesehen, und wenn du sie jetzt verfolgst, wird sie herausfinden, dass wir Bescheid wissen. Und wenn sie nur noch die Wahl hat, entweder Savannah umzubringen oder ihre Rache ganz aufzugeben, dann weiß ich genau, welches davon sie sich aussuchen wird.«
    Er drehte sich zu mir um und öffnete den Mund, um zu antworten; als er mich sah, brach er ab, und ein unbehaglicher Ausdruck glitt über sein Gesicht.
    »Wirk den Blendwerkzauber«, sagte ich.
    »Bitte?«
    »Das hier ist dir unangenehm dass ich aussehe wie Paige.
    Du weißt, wie ich wirklich aussehe, also wirk den Blendwerkzauber, dann wirst du stattdessen mich sehen.«

    Er nickte und tat es. Als er fertig war, flog sein Blick zu mir herüber; er wirkte angespannt, als wappnete er sich für etwas.
    Dann entspannte er sich.
    »Besser?«, fragte ich.
    Er nickte. »Danke.«
    »Du wirst ihn aufheben müssen, wenn sie zurückkommen, damit du dich dran erinnerst, wer ich angeblich bin. Wann ist Jaime also hier aufgetaucht?«
    »Heute Vormittag. Savannah war natürlich begeistert, und Paige und ich « Er schüttelte den Kopf. »Wir waren genauso zufrieden. Wir dachten, es wäre genau das, was Savannah braucht, und wie nett es von Jaime war . . . « Wieder ein Kopfschütteln.
    »Sie ist euch überhaupt nicht . . . merkwürdig vorgekommen?«
    »Wenn es irgendjemand anderes gewesen wäre, hätte ich das Ganze bestimmt merkwürdig gefunden. Aber Jaimes Stimmungen und ihr Verhalten können etwas . . . unberechenbar sein. Sie hat angerufen, nachdem sie von der Schießerei gehört hatte, und sich nach Savannah erkundigt; insofern war es nicht ungewöhnlich, dass sie dann plötzlich auf die Idee kam, sie zu besuchen.

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