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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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und Hoffnung zu verbreiten.«
    Ein langsames Kopfschütteln. »Das ist Aufgabe der Lebenden. Engel sind keine Missionare. Wir sind Krieger. Werkzeuge der Gerechtigkeit.«

    »Deshalb auch die richtig großen Schwerter.«
    Seine Lippen zuckten, und er drehte den Kopf zur Seite, bis unsere Blicke sich trafen. »Ja. Deshalb die richtig großen Schwerter.«
    »Ihr könnt das Böse sehen, weil es das ist, was ihr bekämpft.«
    »Manche von uns dieser Tage sind es nur die Aufgestiegenen. Die Reinblütigen « Er verschluckte die letzten Worte und schüttelte kurz den Kopf. »Die Dinge haben sich geändert, und «
    Wieder ein heftiges Kopfschütteln. Sekundenlang wandte er den Blick ab. Bevor ich etwas sagen konnte, sprach er weiter:
    »Die traditionelle Aufgabe der Engel, der Reinblütigen ebenso wie der Aufgestiegenen, ist es, auf der individuellen Ebene gewisse Regeln durchzusetzen. Offensichtlich und wie du selbst gerade gesehen hast, können wir das Böse nicht eliminieren.
    Wir erhalten Aufträge, nicht unähnlich dem, den du gerade ausführst, um gewisse Seelen der Gerechtigkeit zuzuführen.«
    »Himmlische Kopfgeldjäger.«
    Sein Blick traf auf meinen; in seinen Augen funkelte ein winziges Lächeln. »Genau das.«
    Wieder erschien Savannahs Bild in meinen Gedanken, aber dieses Mal gestattete ich ihm zu bleiben. »Dann . . . ihr habt also Zugang zur Welt der Lebenden? Könnt Leute dort schützen?«
    »Innerhalb gewisser Grenzen.«
    »Welcher Grenzen?«
    Er zuckte die Achseln und arbeitete sich aus dem Sessel heraus. »Es ist kompliziert, aber dazu kommen wir noch. Im Augenblick nachdem wir jetzt wissen, dass du über mich Zugang zu der Gabe hast, gehen wir doch zurück zu Janah.«

    11
    A uch beim zwei t en Besucher r ledigte sie das Reden
    schon weil Janah offensichtlich entspannter war, wenn sie ihre eigene Sprache sprechen konnte.
    Danach brachte er mich zurück in den weißen Raum und winkte mich in einen der Sessel, während er auf der Kante des anderen saß.
    »Du musst die letzte Partnerin der Nixe finden«, sagte er.
    »Okay. Reden wir also mit den Parzen und finden heraus, wer «
    »Solange die Partnerin am Leben ist, können die Parzen nicht wissen, wer sie ist.«
    Ich seufzte. »Wäre ja auch zu einfach gewesen. Ich muss also irgendwie die letzte Partnerin finden und hoffen, dass die Nixe noch in ihr drinsteckt «
    »Unsere Aussichten darauf, die Nixe zu finden, solange sie noch einen Körper teilt, sind verschwindend gering. Aber wenn sie eine Partnerin verlässt, bleibt ein Teil von ihr zurück, eine Art Bewusstseinsfragment. Vollkommen passiv und vollkommen einseitig. Sie können nicht mehr kommunizieren. Aber die Partnerin erhält noch kurze Ausblicke durch ihre Augen, sporadische Visionen.«
    »Deshalb brauche ich also diese Engelgabe. Wenn ich die letzte Partnerin finde, sehen wir vielleicht, was die Nixe gerade treibt. Und da kommt auch meine Nekromantin ins Spiel. Sie kann mir helfen, die Mörderinnen der letzten Zeit zu recherchieren . . . « Ich sah zu Trsiel hinüber. »Die Parzen haben mir zwei Partnerinnen gezeigt. Beides Serienmörderinnen, beide mit männlichen Komplizen. Ist das ihre Vorgehensweise?«
    Er schüttelte den Kopf und streckte die Beine aus. »Zufall.
    Aber du bist auf der richtigen Spur. Zwei Partnerinnen, zwei spektakuläre Mordserien «
    »Schlagzeilenmaterial. Nixen lieben das Chaos wie die meisten Dämonen je mehr, desto besser. Also begeht die Nixe ein paar scheußliche Morde und sucht sich dann etwas Neues, und wenn die Mörderin gefasst wird, umso besser. Noch mehr Spaß.«
    Er zog die Brauen hoch. »Du besitzt da ein intuitives Verständnis «
    »Sagen wir einfach, mein Charme war wahrscheinlich nicht der Grund, weshalb die Parzen mich ausgesucht haben.«
    Wie viel wusste er eigentlich über mich? Blöde Frage angesichts dessen, was diese Gabe ihn sehen ließ. Aber wenn es ihn störte, dann wusste er es gut zu verbergen.
    »Dann finde ich also die Partnerin, und dann bist du dran.«
    »So haben es sich die Parzen wohl vorgestellt. Das bedeutet nicht, dass ich dir nicht helfen kann «
    »Danke, aber damit komme ich klar.«
    Er zögerte, als sei das nicht die Antwort gewesen, die er hören wollte. »Ja, sicher, aber ich hatte mit dieser Nixe schon zu tun.«
    Als ich überrascht aufsah, zuckte er die Achseln. »Ein paarmal, kurz. Als ich sie hergebracht habe «
    »Du warst derjenige, der sie aufgespürt hat?«
    »Es hatte mehr etwas von einer Einlieferung als von einem

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