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Nacht der Hexen

Titel: Nacht der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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er.
    »Ein wirklich blödes Arrangement. Ich bin in meinem Zimmer; klopf einfach an, wenn du fertig bist.«
    Bevor ich gehen konnte, griff er nach meinem Arm, zog mich ins Bad und schloss die Tür. Dann zog er mich an sich und senkte die Lippen auf meine herunter. Okay, damit war jede »Morgen danach«-Verlegenheit jedenfalls erledigt.
    Ich küsste ihn wieder und legte die Hände um seinen Nacken. Feuchte Haarsträhnen kitzelten meine Finger, und der scharfe, saubere Geruch von Seife füllte meine Nase. Als meine Zunge in seinen Mund glitt, schmeckte ich Pfefferminz. Zahnpasta.
    Ich fuhr zurück und schlug mir die Hand vor den Mund. »Ich muss mir die Zähne putzen.« Im Spiegel stellte ich fest, dass mein Haar in sämtliche Richtungen stand, auf eine Art und Weise, die ich wirklich nur als hexenhaft bezeichnen kann. »Mist! Mein Haar!«
    Cortez wickelte sich eine Hand voll davon um die Finger und beugte sich vor, um mich auf den Nacken zu küssen.
    »Ich liebe dein Haar.«
    »Was mehr ist, als man im Moment von meinem Atem sagen kann.«
    Als ich nach der Zahnpasta griff, drehte er mich zu sich herum. »Mit dem ist alles in Ordnung.«
    Wie um es zu beweisen, küsste er mich wieder, tiefer diesmal, hob mich auf die Kommode und drückte sich gegen mich. Ich schob die Finger unter sein offenes Hemd, um es ihm von den Schultern zu streifen, aber er hielt meine Hände fest.
    »Dies, glaube ich, ist meine Verführung«, sagte er. »Was nichtheißt, dass ich dich davon abhalten will, in Zukunft die Initiative zu ergreifen. Oder davon, mich zu entkleiden – oder dich zu entkleiden, vor allem auf die … bezaubernde Art, wie du es gestern Abend getan hast, aber –«
    »Verführst du mich gerade, oder redest du drüber?«
    Er grinste. »Ich könnte darüber reden, wenn du willst. Möglicherweise auch in Termini, die der augenblicklichen Situation angemessener sind.«
    »Die Versuchung ist groß«, sagte ich. »Sehr groß. Wenn ich nicht die ganze Zeit damit rechnen müsste, dass Savannah aufwacht –«
    »Sehr richtig. Wir werden später noch genug Zeit zum Reden haben.«
    Sein Mund senkte sich auf meinen herab, während er meinen Bindegürtel öffnete. Er schob die Hände unter den Kimono und ließ die Finger an meinen Seiten langsam aufwärts gleiten, dann nach vorn und unter meine Brüste. Als seine Daumen sich auf die Nippel legten, bog ich den Rücken durch und stöhnte.
    Etwas prallte mit genug Wucht gegen die Tür, dass wir beide zusammenfuhren und ich in seinen Armen landete.
    »Ist jemand da drin?«, wollte Savannah zwischen zwei Schlägen wissen.
    Cortez sah mich an. Ich bedeutete ihm, er sollte antworten.
    »Ja, ich«, sagte er.
    »Bist du bald fertig?«
    »Äh, nein, ich fürchte nicht, Savannah. Ich habe gerade erst angefangen.«
    »O Gott«, stöhnte sie.
    Die Tür knarrte; es folgte ein scharrendes Geräusch und dann ein Plumps, als sie sich auf den Boden fallen ließ. Wir warteteneine Minute lang. Savannah ging nicht fort. Im Gegenteil, die Äußerungen von Ungeduld wurden sowohl häufiger als auch lauter.
    Cortez beugte sich über mich bis dicht an mein Ohr und fragte: »Bist du wirklich sicher, dass du sie behalten willst?« Ich lächelte, schüttelte den Kopf und winkte ihn zur Tür.
    »Was ist mit dir?«, formte er mit den Lippen.
    Ich glitt von der Kommode, verzog mich in die Ecke hinter der Toilette und sprach einen Tarnzauber. Cortez nickte und öffnete die Tür.
    »Na endlich!«, sagte Savannah. »Es gibt hier nur ein Bad, weißt du.«
    Er schob sich ohne ein Wort an ihr vorbei; seine Schritte entfernten sich den Flur entlang.
    »Ganz schön mürrisch heute Morgen, was?«, rief sie hinter ihm her.
    Dann schloss sie die Tür hinter sich und widmete sich ihren dringenden Verrichtungen. Entgegen dem, was man hätte annehmen können, hatten diese Verrichtungen nichts mit der Toilette zu tun. Erst bürstete sie sich das Haar – mit meiner Bürste. Dann probierte sie einen neuen Lippenstift aus – meinen. Dann wühlte sie im Schrank herum und zog meinen versteckten Vorrat von teurem Shampoo und Kurspülung heraus – Pflegeprodukten, von denen ich anmerken sollte, dass sie für lockiges Haar bestimmt waren. Schließlich griff sie nach meinem Parfüm und sprühte es in die Gegend, als wäre es Raumspray. Ich musste mich auf die Lippen beißen, um einen Schreckensschrei zu unterdrücken.
    Als Nächstes kam die Dusche. Als Savannah sich auszuziehen begann, wandte ich den Blick ab und sah so weit seitwärts

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