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Nacht der Hexen

Titel: Nacht der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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zuckten durch die Dunkelheit. Der Geschmack von Rauch ließ mich von neuem würgen. Als ich es tat, krallten sich meine Finger in die Laken, und ich fuhr mit dem Daumen über den Stoff. Dies war nicht meine Bettwäsche.
    »Cortez?« Ich wälzte mich auf die Seite. »Lucas?«
    Während ich ins Dunkel stierte, stellten sich meine Augen so weit um, dass ich immerhin Umrisse erkennen konnte. Ein weiteres Bett links von mir. Ein Nachttisch neben mir. Ich streckte die Hand nach der Lampe aus und legte den Schalter um, aber es geschah nichts. Meine Finger tasteten sich hinauf zur Glühbirne und fanden nur eine leere Fassung.
    Ich fuhr hoch; mein Magen rebellierte bei der plötzlichen Bewegung.
    Auf der anderen Seite des Zimmers murmelte Savannah etwas im Schlaf.
    »Savannah?«
    Sie machte ein Geräusch und bewegte sich etwas.
    Die Tür ging auf. Eine Frau stand in der Öffnung, umrahmt vom Licht des Gangs hinter ihr. Ich zwinkerte zweimal, aber mein Sichtfeld wurde nicht klarer.
    »Na endlich! Wir haben schon gedacht, ihr beiden schlaft den ganzen Tag.«
    Beim Klang dieser Stimme setzte mein Herz einen Schlag aus. Leah. Ich wälzte mich vom Bett und versuchte Savannah anzusteuern, aber die Beine gaben unter mir nach, und ich landete auf dem Teppich.
    »Bleib lieber auf dem Bett«, warnte eine Männerstimme.
    »Laufen kannst du vorläufig noch nicht.«
    Ich versuchte mich vom Boden hochzustemmen, aber es ging nicht. Leah und ihr Gefährte standen draußen an der Tür; keiner von ihnen machte Anstalten, mir zu helfen. Eine Reihe abgehackter Pieptöne zerriss die Stille, dann murmelte der Mann etwas.
    »Auf dem Handy?«, fragte Leah, als er mit dem Gespräch fertig war. »Herrgott, Friesen, er ist nebenan!«
    »Die übliche Vorgehensweise. Mr. Nast will sie sofort sehen.«
    Der Mann trat ins Licht, und ich erkannte den »Sanitäter«, der mir aus dem brennenden Haus geholfen hatte. Anfang dreißig, schmutzig blonder Bürstenschnitt, der überdimensionierte Körperbau eines Quarterbacks und das missgestaltete Gesicht eines Boxers.
    Aber wer war Nast? Ich hätte es wissen müssen, aber mein Hirn hatte mit der Feineinstellung auch nicht mehr Glück alsmeine Augen. Ich wiederholte den Namen in Gedanken, während mein Magen sich bei jedem Mal zusammenkrampfte. Nast, das war … nicht gut. Jemand, den ich nicht treffen wollte. Mein Instinkt teilte mir das mit. Aber …
    »Mein Hals tut weh«, stöhnte Savannah.
    »Wir bringen dir gleich was Kaltes zu trinken, Mädchen«, sagte Leah. »Bleib erst mal einfach liegen und ruh dich aus.« Savannah. Nast. Jetzt klinkte sich die Verbindung ein. Savannahs Vater, Kristof Nast. O Gott.
    »Sa-Savannah?«, brachte ich heraus, während ich mich auf die Beine kämpfte. »Ich muss mit dir r-reden, Liebes.«
    »Geredet wird nicht«, sagte Friesen. »Mr. Nast wird es lieber sein, wenn sie sich die Kräfte aufspart.«
    Ich schaffte es bis zu Savannahs Bett und setzte mich auf die Kante. Ich musste mehrere Male schlucken, bevor meine Kehle gehorchte. »Nast ist –« Ich unterbrach mich, als mir klar wurde, dass ich nicht einfach damit herausplatzen konnte. Sie musste mehr erfahren als das. »Kristof Nast. Er ist ein Magier. Er ist das Oberhaupt …, nein, der Sohn des Oberhaupts einer Kabale.«
    Sie zwinkerte verblüfft. »Wie Lucas?«
    »Nein, nicht wie Lucas.« Als ich Cortez’ Namen aussprach, fiel mir ein, wann ich ihn das letzte Mal gesehen hatte – auf allen vieren hinter mir in dem brennenden Haus. Ich hatte nicht gesehen, dass er es ins Freie geschafft hatte. Hatten sie –? O Gott. Ich schluckte und versuchte nicht daran zu denken. »Die Nast-Kabale –«
    »Das reicht«, unterbrach Leah. »Wenn du’s ihr bis jetzt noch nicht erzählt hast, sollten wir ihr die Überraschung nicht verderben. Magst du Überraschungen, Savannah?«
    Savannah starrte sie wütend an. »Rede nicht mit mir.«
    »Savannah, es gibt da noch was –«, begann ich.
    »Nix da«, sagte Leah, packte mich an der Schulter und zog mich vom Bett. »Es ist eine Überraschung. Verlass dich drauf, Mädchen, sie wird dir gefallen. Du hast den genetischen Jackpot geknackt.«
    Bevor ich widersprechen konnte, hob Friesen Savannah hoch, ohne sich um ihre Proteste zu kümmern, und trug sie aus dem Zimmer. Leah folgte. Ich stand da, starrte zu der halb offenen Tür hinüber und wartete darauf, dass sie sich schließen würde. Einen Moment später streckte Leah den Kopf wieder herein.
    »Haben die Drogen dich dermaßen erwischt,

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