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Nacht der Hexen

Titel: Nacht der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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hinsetzen und das weitere Vorgehen besprechen.«
    »Ausgezeichnete Idee.«
    Im Gegensatz zu dem, was Savannah angedeutet hatte, sahdas Omelett gut aus und schmeckte genau richtig. Als wir beide am Tisch saßen und aßen, bemerkte ich das blinkende Licht am Anrufbeantworter. Cortez folgte meiner Blickrichtung.
    »Ich habe die Klingel ausgestellt, damit du schlafen kannst«, sagte er. »Soll ich –«
    »Nein, lass es aus. Du hattest vollkommen Recht gestern, ich sollte mir einfach angewöhnen, die Anruferliste zu überprüfen. Ich brauche das dauernde Geklingel nicht, und was ich absolut nicht brauche, sind diese Nachrichten. Ist das Gerät ausgeschaltet?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe nur die Lautstärke reduziert. Das kam mir am sichersten vor.«
    »Gute Idee.« Beim lauten Wummern eines Basses aus Savannahs Zimmer warf ich einen Blick in Richtung Flur. »Hat sie sich auch nur annähernd bei dir entschuldigt?«
    »Ich glaube, ihre augenblickliche Stimmung ist als Entschuldigung gemeint.«
    »Gut Wetter machen?«
    »Genau das.«
    Ich senkte die Stimme. »Glaubst du, es tut ihr Leid? Auf irgendeiner Ebene?«
    »Das ist schwierig zu sagen.«
    »Hey«, sagte Savannah, während sie in die Küche gefegt kam, »hat irgendwer gemerkt, wie ruhig es heute Morgen ist? Ich hab grade zum Fenster rausgesehen, und ratet mal – sie sind weg. Puff.« Sie grinste. »Wie weggezaubert.«
    »Ja, das habe ich auch festgestellt«, sagte Lucas, während er sich den nächsten Bissen Omelett in den Mund schob.
    »Und hast du vor, irgendwas dazu zu sagen?«
    »Was zum Beispiel?«
    Sie seufzte. »Oh, jetzt komm schon, Lucas. Du bist ja wohl nicht immer noch sauer auf mich, oder? Sei doch nicht so. Gib’s zu – so schlecht war die Idee gar nicht.«
    »Was war keine schlechte Idee?«, fragte ich. »Der Verwirrzauber? Ich hoffe, das ist ein Witz, Savannah.«
    Ihr Blick verfinsterte sich. »Nein, ist es nicht. Seht doch mal draußen nach.
Seht nach
. Sie sind weg. Ich bin sie losgeworden.«
    »Erstens sind sie nicht alle weg«, antwortete Cortez. »Eine kleine Gruppe ist nach wie vor da. Die meisten allerdings sind verschwunden, was vielleicht zum Teil auf deine Maßnahmen zurückgeht, höchstwahrscheinlich aber mehr hiermit zu tun hat –« Er ging zur Anrichte hinüber und griff nach einigen Blättern Papier. »Es sieht so aus, als hätte East Falls die Touristenströme der letzten Tage satt bekommen.«
    Er legte die Seiten vor Savannah und mir auf den Tisch. Es waren Ausdrucke von einer Website, die die Lokalnachrichten abdeckte. »Ich hoffe, es macht dir nichts aus, Paige, aber ich habe mir erlaubt, heute Morgen deinen Computer zu verwenden. Nach den Problemen von gestern Abend habe ich befürchtet, die Anzahl der Schaulustigen könnte noch wachsen. Als ich gesehen habe, dass das Gegenteil der Fall war, bin ich neugierig geworden.«
    Ich überflog die Artikel. Die Schlagzeile des obersten Blattes lautete:
Altbewährt: »Schneiden« beendet Medienansturm
. Im kolonialen Neuengland war es eine der schwersten Strafen, die eine puritanische Gemeinde über ihre Mitglieder verhängen konnte, sie gesellschaftlich auszustoßen. Statt den Betreffenden zu verbannen, isolierte sie ihn durch Nichtbeachtung – man tat so, als existiere er nicht. Eltern haben schonimmer gewusst, wie enervierend eine solche Strafe ist; das Schlimmste, was man einem Kind antun kann, ist, es zu ignorieren. Und das war es, was East Falls mit den Scharen von Fremden gemacht hatte, die meine Geschichte angezogen hatte.
    Nachdem die Heuschreckenplage einen halben Tag lang angehalten hatte, hatten die Leute von East Falls sich in ihre Häuser zurückgezogen, die Türen verschlossen und das Telefon abgehängt. Damit suchten die Medienleute vergeblich nach Aussagen und Informationsfetzen. Als es Zeit zum Abendessen wurde, konnte im Umkreis von zwanzig Meilen um East Falls niemand mehr ein offenes Restaurant finden. Selbst die Lebensmittelläden hatten früher als üblich geschlossen. Als die Fremden Unterkunft zu finden versuchten, war jedes Motel und Hotel und jede Privatunterkunft im ganzen Distrikt plötzlich ausgebucht.
    Natürlich konnte man immer noch nach Boston fahren, um sich eine Unterkunft und etwas Essbares zu suchen – wenn man genug Benzin im Tank hatte, denn alle Tankstellen am Ort hatten um neun Uhr dichtgemacht. Die hartnäckigsten Reporter und Gaffer hielt selbst dies nicht davon ab, weiterhin herumzuhängen, aber die meisten Leute waren zu dem Schluss

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