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Nacht der Magie (Florida Romanzen 2) (German Edition)

Nacht der Magie (Florida Romanzen 2) (German Edition)

Titel: Nacht der Magie (Florida Romanzen 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Klimke
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du dir das sparen können. Es war ein Machtkampf“, behauptete sie. „Falls du vorhast , in Z u kunft mir nur Verträge zu überlassen, die ich genau nach deinen Anweisungen abwickle, ist es besser , ich kündige.“
    „Kündigen!“, schrie Eric.
    „Reg dich nicht auf“, verwendete Carry den Ton fall , den ihre Mutter in so einer Situation anschlug. „Wir können wie zwei erwachsene Geschäftspartner miteinander spr e chen.“
    „Geschäftspartner?“, tobte Eric weiter. „Du bist meine Tochter ! Das ist meine Firma und du tust genau das, was ich will ! “
    „Nein, das werde ich nicht“, erwiderte Carry. „Ich habe meinen Doktor nicht gemacht, um deine Handlangerin zu sein. Leider habe ich das erst viel zu spät begriffen. Zum Glück gerade noch rechtzeitig, um mich zu verändern. Entweder du stattest mich mit genügend B e fugnissen aus, damit ich meine Verträge nach meiner Vorstellung unter Dach und Fach bringen kann, oder ich suche mir einen anderen Job.“
    „Wie sprichst du mit mir?“, brauste Eric auf.
    „Tut mir leid, Vater, aber das hätte ich schon lange tun sollen. Du beteuerst immer, wie wertvoll ich für dein Unternehmen bin und das s ich alles einmal erben werde, a llerdings überlässt du mir keine Verantwortung. Und sollte ich mal wirklich einen Fehler machen, wird die Firma davon sicher nicht zugrunde gehen. Also, gib deinem Herzen einen Ruck und schlag ein.“ Dabei streckte sie ihm ihre rechte Hand entgegen. Eric war so über Carrys Bestimmtheit perplex, dass er ohne ein weiteres Argument vorzubringen, ihre Hand nahm . Von da an, e r kämpfte Carry sich unerbittlich ihre Anerkennung .
    Nun war sie bereit, David zu fragen, ob er sie noch liebte. Wenn nötig, würde sogar sie ihm einen Heiratsantrag machen. Zum Glück fand sein nächstes Konzert in Tampa statt. Das war ein Zufall, der ihr genau richtig kam. Denn im Konvention-Center in Tampa hatte sie vor zwei Jahren David bei einem seiner Auftritte ein Geburtstagsständchen gesungen. Daher kannte sie den Weg hinter die Bühne. Trotzdem würde es nicht einfach sein, zu D a vids Garderobe vorzudringen. Carry hoffte auf die Hilfe von John Tremont, Davids Drummer.
    Diesmal war sie alleine auf dem Weg nach Tampa zu Davids Konzert. Um sich positiv ei n zustimmen , erinnerte sie sich bewusst an die Ferien vor zwei Jahren, wie sehr David sie damals umworben hatte. Sie war zu jener Zeit hin- und hergerissen, wie noch nie in ihrem L e ben. Einerseits war sie glücklich mit David, denn er deckte Seiten von ihr auf, die sie sich a l leine nie eingestanden hätte. Andererseits war sie durch sein Begehren, das er ihr ständig zeigte, verwirrt. Teilweise fühlte sie sich selbstsicherer, anziehender, wertvoller, dagegen standen ihre Schuldgefühle ihrem Vater gegenüber, weil sie Heimlichkeiten vor ihm hatte.
    Davids Umfeld , von dem er ihr berichtete, war eine andere Welt. Er sprach von Stars, Produzenten, Rocksängern und Künstlerinnen, die die Hit-Parade anführten, Spitzenspor t lern, Berühmtheiten und Mitgliedern des Jet Set, wie sie von Schulfreunden , Kolleginnen und Nachbarn. Alles, was für ihn Alltag war, war für sie aufregend, glamourös und int e ressant. Sie kam sich ihm gegenüber nicht wie Schneewittchen, wie er sie wegen ihres Au s sehens nannte, sondern eher wie Aschenputtel vor. Dabei fühlte sie sich lebendig wie noch nie. Egal, ob mit ihm zu musizieren oder auf dem Rücksitz seiner Harley sich dem G e schwindigkeitsrausch hinzugeben, alles war neues Territorium für sie. Natürlich liebte sie auch seine Zärtlichkeit , wenn er sie gekonnt verführte, doch noch mehr bewunderte sie seine Art jeden Tag zu nehmen wie er war . David lebte jede Minute intensiv. Natürlich a r beitete er auch hart, aber er war eben ein Freigeist, ein ungebundener Vagabund, sie passte nicht zu ihm. Ihr damaliger Auftritt in Tampa, der Applaus, die Anerkennung hatten sie in Euphorie ve r setzt und ihr für kurze Zeit vorgegaukelt, dazu zu gehören. Sicherlich war es nicht so , redete sie sich immer wieder ein . Ihr Vater hatte es ihr ständig vor Augen geführt. Ihre jugendliche Schwärmerei hatte sich später in Anbetung verwandelt und schlug dann unerwartet in Li e be um. Sie war bis über beide Ohren in David vernarrt gewesen . Es war nicht so, dass sie sich damals eine Zukunftsbeziehung mit ihm erwartete, aber sie wollte mit ihm zusa m men sein , zumindest bis zum Urlaub s ende. Sie hatte vor, j ede Minute voll aus zu kosten. Und so beschloss sie,

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