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Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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gut, hör auf damit!“, fuhr ihn Bill an. Die Luft im Zimmer schien vor angestauter Wut zu zittern. Bill räusperte sich und schaute weg, offensichtlich darum bemüht, sich zu beruhigen. „Warum hast du das getan?“
    „Weil es nicht richtig schien, dich sterben zu lassen.“ Es gab keine andere Erklärung. Keine Entschuldigung. Keine große Liebeserklärung. Manchmal sind es die kitschigsten Filmmomente, die man sich im richtigen Leben wünscht.
    Bill schnaubte verächtlich und sah sich im Zimmer um, nun da es sich vielleicht verwandelt hatte, seitdem er ein Vampir geworden war. „Also, es schien nicht richtig zu sein, mich sterben zu lassen, aber es war in Ordnung, mich in einen Vampir zu verwandeln, ohne zu wissen, wie ich zu der Sache stehe?“
    Verdammt. So gesehen wirkte es, als hätte Ziggy wie ein totales Arschloch gehandelt. „Fick dich, du bist am Leben! Es ist ja nicht so, dass du in deinen Papieren eine Patientenverfügung hast, in der steht: ‚He, ich will nicht in einen Vampir verwandelt werden.‘ Okay?“
    „Da hast du recht! Das ist genau das, was du als Erstes von jemandem erfährst, nachdem du ihn richtig kennengelernt hast!“ Bill schlug sich auf die Brust und verzog dabei das Gesicht vor Schmerz, aber er brach nicht wie ein normaler Mensch zusammen, wie es bei solch einer Verletzung der Fall gewesen wäre. Stattdessen nahm er langsam seine Hand herunter und starrte Ziggy böse an, als könne er durch diesen Blick all seinen Schmerz auf ihn übertragen.
    Ziggy stand langsam auf und versuchte so gut er konnte, Nate nachzuahmen, wenn sie eine Diskussion darüber führten, bis wann Ziggy nachts unterwegs sein durfte. „Hör mal, ich verstehe, dass du wütend bist, okay? Aber ich habe mich in einer Situation befunden, in der ich dich entweder hätte sterben lassen müssen, das ist nicht rückgängig zu machen, oder die Chance nutzen und dich retten konnte.“
    „Nicht rückgängig zu machen? Und ein Vampir sein, das kann man rückgängig machen?“ Bill trat gegen den umgestürzten Couchtisch, sodass eine Ecke splitterte und ein Tischbein über den mit Müll übersäten Boden schlitterte.
    „Ja. Das kann man rückgängig machen.“ Ziggy beugte sich hinunter und schnappte sich das Tischbein. „Sag mir Bescheid, wenn du so weit bist.“Sie standen sich gegenüber und starrten sich an. In Bills Kehle konnte Ziggy eine Ader pochen sehen, aber das war das einzige Zeichen von Angst.
    Das, und die rasende Wut, die ihm Bill über die Blutsbande sandte. Ziggy hatte angenommen, dass es sich bei dem Ganzen um eine verdammt starke Verbindung auf Seiten des Zöglings handelte. Aber es war gar nichts dagegen, wie es sich auf der Seite des Schöpfers anfühlte. Dennoch bemühte er sich um einen neutralen Gesichtsausdruck, als sei er sofort bereit, Bill zu pfählen, während er das Tischbein von einer Hand in die andere wandern ließ.
    Er hatte keine Ahnung, was er tun würde, wenn Bill keinen Rückzieher machte. Falls er sagte: „Los, pfähl mich“, wäre er jedenfalls nicht dazu in der Lage. Es würde auch ihn töten, im übertragenen wie im wörtlichen Sinne. Und dann? Bill würde immer noch sauer sein, und Ziggy hätte jeglichen Respekt verloren, das war wirklich kein Ausgangspunkt für irgendwas.
    Toll, er liebte diese Situationen, für die es keine Lösung gab, und wo jeder am Ende unglücklich war.
    Bill kniff seine Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Dann holte er tief Luft, bevor er besiegt seine Schultern hängen ließ. „Ich will nicht sterben.“
    „Toll. Dann habe ich dir das Leben gerettet. Und du kannst verdammt noch mal damit aufhören, alles gleich zu verurteilen.“ Ziggy schmiss das Tischbein fort und ging in die Küche, wo er die letzte Blutkonserve aus dem Tiefkühlschrank nahm. Das Blut litt unter Gefrierbrand, er roch es sofort, als er den gefrorenen Klotz in den Teekessel fallen ließ.
    Alles ging wie von selbst, Ziggy machte alles, als hätte sein Körper jede einzelne Bewegung gespeichert: Die Gasflamme anzünden, den Deckel auf den Kessel legen, einenBecher aus dem Schrank nehmen. Derweil hörte er die ganze Zeit, wie Bill im Wohnzimmer rumorte. Es war schwierig, denn der Strom der Gefühle drang verzerrt durch die Blutsbande. Das deutlichste Gefühl war Zorn, doch darunter lag auch Angst, ganz verschiedene Ängste. Die Angst davor, was nun aus ihm wurde, da er jetzt einer von ihnen war. Angst, dass er nicht in der Lage sein würde, Blut von Menschen zu sich zu

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