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Nacht der Stachelschweine: Laura Gottbergs erster Fall

Nacht der Stachelschweine: Laura Gottbergs erster Fall

Titel: Nacht der Stachelschweine: Laura Gottbergs erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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Dass ich nicht lache! Weshalb sollten Sie mich verhören? Sie haben diesen Verrückten laufen lassen, und er hat Rolf umgebracht. Jetzt versuchen Sie die Sache wieder auszubügeln, nicht wahr? Sie brauchen dringend jemand anderen, dem Sie die Sache in die Schuhe schieben können, damit die Polizei nicht dumm dasteht. So ist es doch! Aber ich stehe dafür nicht zur Verfügung, Frau Kommissarin!»
    Guerrinis Fuß stieß gegen Lauras Knöchel. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie mit Susanne Deutsch gesprochen hatte. Aber es ging nicht anders – nicht in diesem Augenblick. Sie hob leicht die Hand, spreizte die Finger.
    «Sie stehen ganz genauso unter Verdacht wie alle anderen hier im Kloster!», erwiderte Laura. «Mit allen habe ich bereits gesprochen, jetzt sind Sie an der Reihe. Kommen wir also zur Sache. Jemand hat beobachtet, dass Sie Rolf Berger folgten, als er in der Nacht seines Todes die Abbadia verließ. Dieser Jemand ist Ihnen sogar ein Stück nachgegangen, um sicher zu sein!»
    Susanne ließ sich wieder zurückfallen und schüttelte den Kopf, heftig. Wut sprühte aus ihren Augen.
    «Wer ist dieser kleine Denunziant, ha? Die edle Therapeutin selbst, um von sich abzulenken? Der feine Priester, die frustrierte Krankenschwester oder gar die leidende Künstlerin? Niemand hat mich gesehen! Absolut niemand, weil ich Berger nicht gefolgt bin! Ich war hier in meinem Bett!»
    Laura versuchte ganz ruhig zu atmen: Keinen Fehler machen … den Bluff bis zum Ende durchhalten. Er schien zu greifen …
    «Es war keiner von denen», sagte sie kühl. «Es war eine vollkommen zuverlässige Person, die außerhalb der Gruppe steht!»
    Laura konnte sehen, wie es in Susanne arbeitete, wie sie alle Menschen durchging, die in der Umgebung des Klosters lebten. Sie warf den Kopf auf den Kissen hin und her.
    «Niemand», flüsterte sie endlich, «es kann niemand gewesen sein. Es ist ein Trick. Sie werden doch nicht glauben, dass ich auf so einen billigen Trick hereinfalle. Warum sollte ich Berger folgen? Er war ein Nichts, eine lächerliche Figur, die jeden Rock anbaggerte. Was sollte ich mit ihm zu tun haben?» Jetzt lächelte sie plötzlich.
    Laura erwiderte das Lächeln, beschloss gleichzeitig, den nächsten Bluff zu versuchen.
    «Ich kann Ihnen sagen, warum Sie Berger nachgegangen sind. Sie hatten eine Beziehung mit ihm. Eine lange Beziehung. Sie haben an dieser Gruppe teilgenommen, um diese Beziehung zu klären oder sich zu rächen.»
    Susannes Augen weiteten sich.
    «Ich? Eine Beziehung zu Berger?» Sie hustete, lachte. Zu laut.
    «Meine Kollegen in München haben genau recherchiert. Es tut mir Leid, Susanne.»
    «Leid? Es tut Ihnen überhaupt nicht Leid. Sie schauen begeistert zu, wie sie Ihrem Ziel näher kommen. Sie sind eine Sadistin. Sie prüfen meine Temperatur wie eine gute Mutter. Sie entschuldigen sich dauernd, genau wie Ihr netter italienischer Kollege, mit dem Sie so nebenbei eine Affäre angefangen haben. Aber Sie wissen gar nichts. Es ist nur ein schmutziger Trick, nichts als ein schmutziger Trick!» Wieder versuchte sie zu lachen, doch diesmal wurde ein ersticktes Schluchzen daraus.
    Laura wechselte einen Blick mit Guerrini, nickte leicht. Er hob seine Augen zur Decke, zuckte die Achseln. Laura wandte sich wieder an Susanne, wach und gespannt.
    «Was würden Sie sagen, wenn eine der Französinnen Sie gesehen hätte?»
    «Die Hühnerweiber?» Susanne schreckte hoch.
    «Die Hühnerweiber», wiederholte Laura. «Ich werde versuchen, Ihre Geschichte mit meinen Worten zu beschreiben. Hören Sie einfach zu … Sie sind eine einsame Frau, lernen Rolf Berger irgendwo kennen. Er ist interessant, kein einfacher Mensch, braucht Zuwendung, Bestätigung. Ganz wie Sie. Er schildert seine unglückliche Ehe, seine unglückliche Kindheit – sein Sarkasmus ist Ausdruck einer verletzten Seele. Sie verstehen das, neigen selbst zu Sarkasmus. Er ist wie ein Seelenbruder – ähnliche Verletzungen, ähnliche Bedürfnisse. Es ist wunderbar. Sie sind vorsichtig … zunächst. Gebranntes Kind … kein Vertrauen. Aber dann verlieben Sie sich, beginnen an die Seelenverwandtschaft zu glauben. Geben sich hin, soweit es Ihnen möglich ist … Vielleicht weiter? Sie sind verletzlich, doch ein paar Monate läuft alles wunderbar. Dann dämmert Ihnen allmählich, dass Berger seine Frau nicht verlassen wird. Aber das ist erst der Anfang. Berger hat andere Beziehungen. Sie spionieren ihm nach …»
    Susanne fuhr so plötzlich auf, dass Laura

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