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Nacht der Sünde

Nacht der Sünde

Titel: Nacht der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE OLIVER
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Nachthemd stand in Glitzerbuchstaben Diamonds Are A Girl’s Best Friend .
    „Ist das auch Ihr Motto?“ Er deutete mit seinem Stück Pizza auf ihre Brust.
    Sie hörte auf zu kauen, und er sah, dass sich unter dem dünnen Stoff ihre Brustknospen abzeichneten. „Was?“
    „Na, das da.“
    Sie schaute verständnislos an sich herunter, dann hellte sich ihr Gesicht auf. „Ach das! Du meine Güte, das ist einfach nur so ein Spruch.“ Nachdem sie Atem geholt hatte, fügte sie hinzu: „Aber falls ich irgendwann dem Mann begegnen sollte, der ihn ad absurdum führt, sage ich Ihnen gern Bescheid. Wo genau leben Sie noch einmal?“
    „Immer da, wo ich gerade arbeite.“ Oder wo er sich seine Kicks holte.
    „Und was machen Sie beruflich?“
    Ausweichend hob er die Schultern. „Dies und das.“
    Ihre unübersehbare Missbilligung verschaffte ihm eine gewisse Genugtuung. Er hob sein Glas und trank langsam einen großen Schluck. Damon war ein Entwurzelter. Aber das gehörte ebenfalls zu den Dingen, die er für sich behielt.
    „Soso, dies und das. Und dazu wollen Sie jetzt auch noch ein Reisebüro übernehmen.“ Sie spitzte die Lippen und nahm sich noch ein Stück Pizza. Verdammt, er wollte diese Lippen wieder küssen. Er wollte sie wieder, alles von ihr – sogar in diesen ausgeleierten Jogginghosen und dem Nachthemd. Oder ohne alles. Und nach seinem Eindruck schien das Interesse ganz und gar nicht einseitig zu sein.
    Trotzdem hat sie etwas gegen mich, dachte er, während sie beide weiter aßen.
    Offenbar gehörte Kate zu den Frauen, die ganz wild darauf waren, Verantwortung zu übernehmen. Eine Frau, die nur für ihre Arbeit lebte. Vielleicht hatte sie aus Prinzip nur flüchtige sexuelle Abenteuer. Welche Frau trug schon ständig ein Kondom mit sich herum?
    „Kochen Sie gern?“, erkundigte er sich, einfach um irgendetwas zu sagen.
    „Kommt drauf an. Wenn ich Gäste habe, probiere ich ganz gern etwas Neues aus. Aber jeden Tag kochen zu müssen, finde ich schrecklich.“
    Ah, jetzt taute sie ein bisschen auf. Er lehnte sich zurück. „Müssen Sie in Ihrem Job eigentlich viel reisen?“
    „In der Regel fahre ich einmal im Jahr nach Übersee, um mich in den verschiedenen Urlaubsgegenden umzusehen. Aber Bryce hatte mir versprochen, dass ich dieses Jahr mal etwas Aufregenderes machen dürfte.“
    „Na, das wird dann auch Zeit. Was halten Sie von Trekking in Nepal?“ Nachdem der letzte Bissen in seinem Mund verschwunden war, streckte er die Hand nach einer Serviette aus.
    „Um Himmels Willen.“ Ihr entschlüpfte fast so etwas wie ein leises Auflachen. „So aufregend nun auch wieder nicht. Da ziehe ich einen Urlaub in einem Fünf-Sterne-Hotel schon vor.“
    „Dann vielleicht eine Tour durch die heißesten Nachtclubs Europas?“
    „Nachtclubs sind eigentlich nicht so mein Ding.“ Sie stellte die Teller zusammen. „Ich bin eher ein Familienmensch. Ich verbringe meine Abende meistens zu Hause oder bei meiner Schwester. In der Regel jedenfalls.“
    Bei ihrem letzten Satz hatte sich ihr Tonfall leicht verändert.
    „Aber manchmal erlauben selbst Sie es sich, ein bisschen über die Stränge zu schlagen?“
    Jetzt leuchtete in ihren Augen fast so etwas wie Panik auf. „Ja, macht das nicht jeder?“ Prompt sprach sie wieder mit diesem frostigen Unterton. Sie stand abrupt auf und stellte mit ruckartigen Bewegungen die Teller in die Spüle und den Pizzakarton neben den Mülleimer.
    „So, gegessen haben wir.“ Sie warf ihm einen Blick zu. „Fangen wir an?“
    Ihm schoss alles Mögliche durch den Kopf, womit sie anfangen könnten. Zuerst einmal würde er ihr Nachthemd hochheben und ein für alle Mal klären, was es mit diesem rubinroten Schmuckstein in ihrem Nabel auf sich hatte. Und dann würde er seine Finger in ihrem seidenweichen Haar vergraben und diese ungeschminkten, verführerischen Lippen …
    „Hier ist die Liste.“ Ihre schroffe Stimme unterbrach seinen Gedankenfluss. Gleichzeitig warf sie eine Art Heft auf den Tisch und breitete einige beschriftete Notizzettel vor sich aus. „Das sind die Leute, bei denen Sie sich vielleicht bedanken möchten … fast alles Geschäftspartner.“
    Verdammt! Er musste es einfach wissen. „Sie sagen, dass Sie mit Bry befreundet waren, Kate. Was bedeutet das?“
    Sie schaute auf und begegnete seinem Blick. „Na ja, befreundet ist vielleicht übertrieben. Wir sind jeden Freitag zusammen essen gegangen, um in einer entspannten Umgebung die Geschäftswoche Revue passieren zu

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