Nacht der Versuchung
sich das ein, als Xavier ihre Brüste umfasste und die Daumen über die harten rosigen Spitzen gleiten ließ. Und da die Natur ihre Gründe haben musste, sich so abzusichern, war es wohl ratsam, dass sie, Mariella, ihren Gefühlen nachgab und noch einmal den Gipfel der Lust in Xaviers Armen erlebte.
Schon umfassten seine Hände ihre Hüften, und er drängte sich zwischen ihre Schenkel. Schon sehnte Mariella den Augenblick herbei, da er sie nehmen und sie ihn willkommen heißen würde. Sie brauchte ihn so sehr.
“Wenn wir wieder in der Stadt sind, werden wir über einige Dinge sprechen müssen.”
“Mm …” Mariella war zu träge, den Kopf vom Kissen zu heben, als Xavier sich über sie beugte und sie zart auf den Mund küsste.
Sie sah so unglaublich verführerisch aus, wie sie da in seinem Bett lag, die Lider schwer, die Lippen noch heiß und rosig von seinen leidenschaftlichen Küssen. Xavier brauchte sie nur anzusehen, und sofort regte sich erneut das Verlangen in ihm. Es wäre ein Leichtes gewesen, ihm nachzugeben und sich wieder leidenschaftlich zu lieben, aber es gab wichtige Dinge zu klären.
“Mariella.” Der förmliche Klang seiner Stimme ließ sie aufhorchen. “Mit Rücksicht auf meine Position als Führer unseres Stammes war ich immer der Auffassung, dass mir gewisse Freiheiten nicht zustehen, die andere Männer genießen. Ich könnte mich nie an eine Frau binden, die meine Pflichten und Verantwortlichkeiten gegenüber meinem Stamm vielleicht nicht verstehen und akzeptieren kann. Genauso wenig könnte ich meine Art zu leben ändern oder …”
“Xavier, du brauchst nichts weiter zu sagen”, fiel Mariella ihm rasch ins Wort. Ihr Herz pochte, dass es wehtat, doch Mariella versuchte trotzig, die Botschaft zu ignorieren, die es ihr zu übermitteln versuchte. “So etwas würde ich nie von dir oder von irgendeinem anderen Mann verlangen. Und ich kann dir versichern, dass du keine Angst zu haben brauchst, ich könnte das, was geschehen ist, missverstehen. Ich erwarte keineswegs, dass du dich an mich bindest.” Sie wollte nur sein Kind, mehr nicht. “Tatsächlich ist eine feste Bindung sogar das Letzte, was ich will.” Sie zuckte betont beiläufig die Schultern. “Wir sind beide erwachsen. Wir wollten Sex, weil … uns danach war. Und nachdem wir es jetzt genossen haben, bringt es meiner Meinung nach nichts, noch lange darüber zu reden … oder gar nach Rechtfertigungen zu suchen, warum keiner von uns eine dauerhafte Bindung will. Die Wahrheit ist doch einfach, Xavier, dass ich dich nicht heiraten will und du mich nicht heiraten willst. Ehrlich gesagt, werde ich niemals heiraten”, sagte Mariella mit Nachdruck.
“Wie bitte?”
Warum sah Xavier sie so entgeistert an? Wo blieb das erleichterte Aufatmen …? Stattdessen glaubte sie Wut und Verbitterung in seinem Blick zu erkennen.
“Was sagst du da?”, fragte er schroff. “Du bist nicht wie deine Schwester, Mariella! Du bist nicht eine dieser seichten, oberflächlichen Frauen, die nur an sich und ihr Vergnügen denken, die sich holen, was sie wollen, wann sie es wollen … die von Mann zu Mann, von Bett zu Bett wechseln …” Er verstummte kopfschüttelnd. “Du bist nicht wie sie! Du weißt gar nicht, wovon du redest! Sex ist nicht …”
Mariella sah und spürte seine wachsende Wut und merkte gleichzeitig, wie sie mit Panik und Schmerz darauf reagierte, aber sie wollte sich nicht einschüchtern lassen. “Ich werde nicht mit dir darüber streiten, Xavier. Schließlich weiß nur ich, was ich empfinde und was ich vom Leben will beziehungsweise nicht will.” Das war die reine Wahrheit, oder nicht? Sie wusste tatsächlich, was sie wollte, und sie hatte allen Grund, zuversichtlich darauf zu hoffen, dass die vergangene Nacht mit Xavier ihr genau das geschenkt hatte.
“Erwartest du wirklich, dass ich dir abnehme, du seist den langen Weg von Zuran City hierher nur gefahren, weil du Sex von mir wolltest?”
“Warum nicht?”, fragte Mariella betont beiläufig. “Schließlich war das diskreter, als dich in deinem Schlafzimmer in der Villa aufzusuchen, oder nicht?” Sie gab sich alle Mühe, ihm so überzeugend wie möglich die moderne, eigenständige Frau vorzuspielen, die sich selbstverständlich die Freiheit nahm, Sex zu haben, wann immer und mit wem sie wollte. “Es war einfach eine perfekte Gelegenheit!”
Xavier sah sie schweigend an und schien große Mühe zu haben, seinen Zorn zu beherrschen. Mariella nahm an, dass ihn sein
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