Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens
Wohnzimmer gezerrt, um mit ihr Videospiele zu spielen. Danach haben sie sich gegenzeitig die Zehennägel lackiert. Blau.“
Er lehnte sich zurück. „Und wie hat das Mädchen reagiert?“
„Ängstlich, zuerst, aber dann fühlte sie sich bald wohler. Wie alle. Es könnte ihr tatsächlich gelingen, sie für sich zu gewinnen.“ Mit einem stolzen Lächeln fügte er hinzu: „Sie nennt mich Manny.“
Lachlain grinste.
„Sie hat mich nicht einmal gebeten, jemanden zu imitieren.“ Harmann runzelte die Stirn. „Sie wollen immer , dass ich jemanden imitiere“, murmelte er.
„Hat sie alles, was sie braucht?“, fragte Lachlain, obwohl er wusste, dass sie zufrieden war. Wenn sie glücklich war, sang sie leise vor sich hin, ohne es zu merken. Oft hörte er, wie sie in ihrem „Lunarium“, wie sie es nannte, vor sich hin trällerte, während sie sich um ihren Garten kümmerte. Er würde jede Wette eingehen, dass ihr am Jasmin mehr lag als an den Juwelen.
„Oh ja. Sie ist eine ziemlich, äh, begabte, effiziente und, wenn ich so frei sprechen darf, aggressive Einkäuferin.“
Lachlain waren ihre Neuerwerbungen auch schon aufgefallen. Er glaubte, dass es auch ihm besser ging, seit sie damit begonnen hatte, ihr Heim mit Dingen zu füllen, die ihr gefielen oder die sie brauchte, und es so zu ihrem eigenen Zuhause machte. Dabei zuzusehen, wie es langsam Gestalt annahm, empfand er als sehr befriedigend. Er musste gar nicht wissen, wieso sie Hunderte verschiedene Nagellackfläschchen brauchte. Nein, aber es gefiel ihm, dass er nie wusste, welche Farbe ihre niedlichen kleinen Zehen haben würden, wenn er sie küsste.
Lachlain seinerseits befand sich ebenfalls auf dem Wege der Besserung und fühlte sich jeden Tag kräftiger. Sein Bein sah fast wieder normal aus, und er gewann seine alte Kraft zurück. Er war so glücklich, dass es, angesichts dessen, was alles passiert war, fast wie ein Wunder erschien. Und das alles nur wegen ihr.
Der einzige Makel an seinem Glück war die Tatsache, dass er sie bald würde verlassen müssen, was an sich schon unerträglich war, aber inzwischen bestand sie darauf, ihn zu begleiten. Sie hatte ihm mitgeteilt, dass sie Seite an Seite mit ihm kämpfen würde und „ihre neu gewonnene knallharte Seite nicht nutzlos verkommen lassen“ würde. Oder aber sie würde zu ihrem Koven zurückkehren.
Sie weigerte sich, auf Kinevane zurückzubleiben. Er wusste, dass er ihr dieses Ultimatum ausreden konnte. Sicherlich konnte er sie davon überzeugen, die Dinge logisch zu betrachten. Doch seine Zuversicht schmolz mit jedem Tag, der sie stärker machte. Wenn sie auf ihrem Entschluss beharrte, blieb ihm nur die Wahl, entweder seine Rachepläne aufzugeben oder sie möglicherweise an den Koven zu verlieren. Seiner Meinung nach war beides nicht akzeptabel.
Harmann und er besprachen noch einige geschäftliche Angelegenheiten. Kurz nachdem Harmann schließlich davongeeilt war, klopfte Bowe an die Tür.
„Du weißt, wo der Scotch ist“, sagte Lachlain.
Bowe kam offensichtlich gerade aus der Küche und leckte sich auf dem Weg zur Bar irgendetwas Süßes vom Daumen. Während er ein Glas für seinen Gastgeber einschenkte, schüttelte Lachlain nachdrücklich den Kopf.
Bowe zuckte die Achseln und hob sein Glas. „Auf Geschöpfe, die anders sind.“
„Sie machen das Leben jedenfalls interessant.“ Lachlain wurde auf einmal klar, dass Bowe unter so gut wie keinen Schmerzen zu leiden schien. „Geht es dir besser?“
„Aye. Ich habe sie zufällig gesehen, wie sie sich unten um ihre Pflanzen kümmert, und als ich bemerkte, dass du deinen Anspruch auf sie erhoben hast, habe ich mich für dich gefreut.“ Bowe nahm einen weiteren Schluck. „Du hast es ziemlic h … gründlich gemacht, findest du nicht?“
Lachlain sah ihn finster an.
„Ach, übrigens, weißt du, was ‚heroic chic’ ist? Sie hat mich jedenfalls freundlicherweise darauf hingewiesen, dass das dieses Jahr so was von out ist.“ Als Lachlain nur ratlos mit den Schultern zuckte, wurde Bowe wieder ernst. „Die Ältesten möchten wissen, was mit dir passiert ist. Sie liegen mir ständig damit in den Ohren.“
„Aye, ich verstehe. Wenn sie herkommen, werde ich ihnen alles berichten. Das muss ich sowieso, damit wir endlich anfangen können.“
„Hältst du es für klug, sie so schnell wieder allein zu lassen?“
„Du nicht auch noch!“, fuhr Lachlain ihn an.
„Ich möchte nur, dass du weißt, dass ich es jedenfalls nicht riskieren
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