Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens
– Qualen, die von nun an für immer ein Teil von ihr sein würden. Sein Zorn kochte in ihr, und sie gab sich ihm vollkommen hin, genau wie er es getan hatte, um den Schmerz durchzustehen.
Sie erschauerte, es gelang ihr nicht, ein Wimmern zu unterdrücken. Sie konnte nicht mehr klar denken, sie konnte Realität und Albtraum nicht mehr unterscheiden. Woher sie wusste, dass sich irgendwo tief in Lachlains Gedanken, ohne dass er es sich selbst gegenüber eingestanden hätte, der Verdacht festgesetzt hatte, Emma sei Demestriu s … ?
Sie erkannte das Ungeheuer. Vater. Zitternd, immer noch am Boden liegend, beobachtete sie ihre Tanten, die so heldenhaft kämpften, so perfekt, mit der ihnen angeborenen Anmut und Wildheit. Demestriu hatte ihnen die Königin genommen.
Dreckiger Parasit.
Eine weitere Salve von Blitzen regnete auf sie herab. Überall um sie herum wurde gekämpft, nur sie war wie versteinert. Nicht aus Angst vor dem Sterben, sondern aus Kummer und Schmerz.
Kummer darüber, dass das, was sie sich sehnlichst gewünscht hatt e – ein Leben mit Lachlain und die Liebe ihres Koven s – , durch das Blut bedroht wurde, das quälend wie Gift durch ihre Adern floss.
Es brachte sie schier um zuzusehen, wie diese heldenhaften Kriegerinnen kämpften, um sie zu beschützen, obwohl sie keine Ahnung hatten, wer sie wirklich war. Sie war ihrer unwürdig.
Ein Vampir sackte zu Boden. Vor Freude laut lachend, warf sich Nïx auf ihn, rammte ihm die Knie in den Rücken und riss seinen Kopf an den Haaren in die Höhe, sodass seine Kehle entblößt dalag. Bereit für den Todesstoß. Der Vampir erblickte Emma. Er streckte die Hand aus.
Sie fühlte sich unrein; ihre Adern brannten. Unwürdig.
Aber ich könnte dafür sorgen, dass alles wieder gut wird. Oder zumindest besser.
Nïx fing ihren Blick auf. Zwinkerte ihr zu.
Klarheit.
„Werde ich sterben?“, flüsterte Emma.
„Spielt das für dich eine Rolle?“, entgegnete Nïx. Ihre Worte drangen so deutlich an Emmas Ohr, als ob sie sich direkt gegenüberständen.
„Er sucht nach dir “, stieß dieses Ding hervor und versuchte, sie zu berühren.
„ Ich suche auch nach ihm.“ Emma wollte seine Hand nehmen, aber er war so weit we g …
Auf einmal befand sie sich direkt neben ihm.
Ihr war schwindeli g … Hatte sie sich transloziert? Wie ein Vampir. Zum ersten Ma l … ?
Langsam hob Nïx ihre Klinge. Emma kroch auf allen vieren vorwärts.
Sie hörte Lachlain scharf die Luft einsaugen, wusste, dass er sie entdeckt hatte. „Emma!“, stieß er mit rauer Stimme hervor und wollte sich auf sie stürzen. „Verdammt noch mal, Emma, nein!“, brüllte er.
Zu spät. Eine Grenze war gezogen worden, genau wie bei Heath. Nein, nicht gezoge n – sie war in ihr Gehirn eingebrannt worden. Das Zucken von Blitzen unterstrich ihre Entscheidung. Die, für die sie auf der Welt war.
Sie streckte die Hand aus und sah dem Vampir in die Augen.
Du hast ja keine Ahnung, was du da mit nach Hause bringst.
Lachlain brüllte vor Wut laut auf, als dieses Din g – das letzte, das noch am Leben wa r – Emma mitnahm. Er konnte es einfach nicht begreifen. Sie war freiwillig mit ihm gegangen?!
Er packte Nïx bei den Schultern. „Warum hast du gezögert? Ich habe gesehen, dass du gezögert hast!“ Er schüttelte sie, dass ihr Kopf hin und her flog, doch sie hörte nicht auf zu grinsen.
Ihr einziger Kommentar war: „Uiiii!“
„Wohin zum Teufel haben sie sie gebracht?“, donnerte er.
Eine der Walküren trat ihn gegen sein krankes Bein, sodass es nachgab und er Nïx loslassen musste.
Cass erhob erneut ihr Schwert. „Ihr habt sie hereingelassen!“, fuhr sie Regin an. „Ihr habt dafür gesorgt, dass Kinevane schutzlos war.“
Regin wies mit dem Kopf in Lachlains Richtung. „Er hat einer Mutter ihre Tochter geraubt und sie dem Schutz ihrer Familie entzogen.“
„Rache ist süß“, fügte Kaderin hinzu und hockte sich hin, um Fangzähne aus den abgetrennten Köpfen als Trophäen einzusammeln.
„ Verdammte Scheiße, die haben sie gefangen!“ Er boxte gegen die Wand. „ Wie könnt ihr da so ruhig bleiben?“
„Ich verfüge nicht über die entsprechenden Emotionen, und die anderen versagen sich den Luxus, Angst zu empfinden“, erklärte Kaderin. „Angst schwächt das gesamte Kollektiv. Sie würde auch Emma schwächen. Und wir wollen uns keinen Kummer einhandeln.“
Lachlain bebte vor Wut, am liebsten hätte er sie alle auf der Stelle umgebrach t …
Da erhob sich plötzlich
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