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Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens

Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens

Titel: Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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die Mühe, ihre Enttäuschung zu verhehlen. „Was für einen Unterschied sollen denn ein paar Tage schon ausmachen?“
    „Dasselbe frage ich dich.“
    Sie biss die Zähne zusammen und bemühte sich, gegen ihren Ärger anzukämpfen, gegen ihre nutzlosen Tränen.
    Er umfasste ihr Gesicht und streichelte ihre Wange mit seinem Daumen. „Kleines, wenn ich dich nur für so kurze Zeit hier habe, möchte ich nicht mit dir streiten. Jetzt lass mich dir Kinevane erst einmal zeigen.“ Er ging zum Fenster und öffnete die dicken Vorhänge. Dann drehte er sich wieder zu ihr um. Obwohl sie erstarrte und sich wegdrehte, nahm er sie auf die Arme und trug sie durch das geräumige Zimmer auf den Balkon. „Es wird dich überraschen zu hören, dass es immer noch mir gehört. Kein Supermarkt.“
    Draußen angekommen, sah sie den Mond über einem stattlichen Schloss aufgehen; er erleuchtete das uralte Gemäuer und die wunderbaren Rasenflächen. Eine Nebelwand wälzte sich heran, die den Geruch des Meeres mit sich trug.
    Er zeigte in die Runde. „Du kannst die Mauern, die das Gelände umgeben, nicht sehen, aber eins sollst du wissen: Wann immer du dich innerhalb der Mauern aufhältst, bist du in Sicherheit.“
    Als er sie auf der Brüstung absetzte, schlangen sich ihre Beine sogleich um deren Marmorsäulen, obwohl er ihre Hüften weiter umfasst hielt.
    Sie sah, dass er das mit gerunzelter Stirn zur Kenntnis nahm, aber er sagte nichts dazu. „Wie findest du es?“, fragte er stattdessen.
    Er schien stolz zu sein, wie er es als Besitzer einer solchen Anlage auch sein konnte. An der Fassade des Schlosses befanden sich eindrucksvolle Verzierungen aus Backstein, die die Fenster einrahmten und zu den gepflasterten Wegen und sogar zur Rückseite des riesigen Kamins in diesem Schlafzimmer passten. Die Gartenanlage war makellos gepflegt, und wenn der Rest des Schlosses genauso üppig eingerichtet war wie sein Zimmer, dann war dieses Kinevane ein Musterbeispiel für Luxus. Als Walküre war ihr der Sinn für Schönheit angeboren, sie konnte nicht anders, als sie zu würdigen.
    „Nun?“ Er blickte sie erwartungsvoll an. Ihm lag viel daran, dass sie es mochte.
    Sie drehte sich um, hob den Blick über die Linie der Bäume zum Mond empor. „Ich denke, es sind nur noch ein paar Tage bis zum Vollmond.“
    Als sie sich wieder zu ihm umdrehte, hatte er die Zähne aufeinandergebissen. Sie schob ihre verfilzten Haare zurück; sie fühlten sich schmutzig an.
    „Ich möchte jetzt duschen.“ Wenn sie an ihm vorbei ins Zimmer spähte, konnte sie ein Badezimmer ausmachen.
    Sie drehte und wand sich, bis er sie endlich losließ.
    „Ich werde dir helfen, du bist immer noch schwach.“
    „Nur duschen! Allein!“, fauchte sie ihn an und marschierte in das opulent e – und modern e – Badezimmer. Sie beeilte sich, die schwere Tür hinter sich zu verschließen, nachdem sie zu ihrem Entsetzen gesehen hatte, dass ihre Nägel dicke Trauerränder aufwiesen.
    Sie zog das Hemd aus, das er ihr angezogen hatt e – seines, wie sie bemerkt e – , und starrte die hässlichen, wulstigen Narben an, die sich über ihren Leib zogen. Sie schwankte und unwillkürlich entrang sich ein Stöhnen ihrer Brust. Den Blick in den Augen des Vampirs, kurz bevor er sie mit seinen Klauen zerfleischte, würde sie nie im Leben wieder vergessen. Sie erinnerte sich noch, dass sie in dem Moment bereute, ihm einen Kopfstoß verpasst zu haben. Jetzt ist es aus mit mir, hatte sie gedacht, als seine Hand in die Höhe schnellte. Warum hatte sie ihn auch provoziert?
    Sie drehte die Dusche an, wartete, bis das Wasser dampfend heiß war, und stellte sich dann darunter. Ein roter Strom rann über den Boden der Duschkabine, als sie geronnenes Blut aus ihren Haaren wusch. Sie konnte den Blick nicht davon abwenden und erschauerte. Drei Vampire . Das rote Wasser bildete einen kleinen Strudel, als es im Abfluss versank. Warum habe ich ihn provoziert?
    Aber wer von ihnen hatte überlebt? Eigentlich sollte sie jetzt tot sein. War sie aber nicht. Sie selbst hatte überlebt.
    Sie runzelte die Stirn. Sie hatte die Vampire überlebt. Und die Sonne. Und den Angriff eines Lykae. Und das alles innerhalb einer einzigen Woche. Die schlimmsten Ängste ihres ganzen Lebens, die jahrzehntelang ihr Tun bestimmt hatten, ware n – sie biss sich auf die Unterlipp e – Schnee von gestern?
    „Emma, lass mich dir doch helfen.“
    Ihr Kopf schnellte herum. „Du solltest unbedingt in Aktien einer Firma für

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