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Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens

Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens

Titel: Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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wenige allgemein bekannte Schwächen besaßen, sagte man, dass man sie mit glitzernden Gegenständen hypnotisieren könnte. Und dass sie die einzige Art der Mythenwelt seien, die an Kummer sterben könnte.
    Als er überflog, was der Clan über sie zusammengetragen hatte, entdeckte er eine Geschichte über ihren Ursprung. Der Mythos besagte, dass Odin und Freya vor vielen Jahrtausenden einmal vom Schrei einer jungfräulichen Kriegerin, die im Kampf fiel, aus einem zehnjährigen Schlaf geweckt worden seien. Freya hatte den Mut der Jungfrau bewundert und wollte diesen bewahren. Darum ließen Odin und sie ihre Blitze in die junge Frau fahren. Die Jungfrau erwachte in der großen Halle der Götter, geheilt, aber unberührt; immer noch sterblich, aber schwanger mit einer unsterblichen Walkürentochter.
    In den folgenden Jahren traf ihr Blitz sterbende Kriegerinnen aus allen Gattungen der Lor e – Walküren wie Furie waren tatsächlich zum Teil Furie. Freya und Odin gaben deren Töchtern Freyas feenhafte Schönheit und Odins List. Diese Eigenschaften kombinierten sie mit der Kühnheit der Mutter und individuellen Wesenszügen gemäß ihrer jeweiligen Abstammung. Auf diese Weise wurden die Töchter alle einzigartig, aber gemäß dem Mythos konnte man eine Walküre daran erkennen, dass ihre Augen silbern leuchteten, wenn sie von starken Gefühlen erfüllt wurde.
    Emmas Augen hatten sich verändert, als sie von ihm trank. Wenn diese Legende der Wahrheit entsprac h – und davon ging Lachlain au s – , dann bedeutete dies, dass Emma die Enkelin von Göttern war. Und er hatte gedacht, sie sei ihm nicht ebenbürtig. Ein starker Lykae-König, dem eine minderwertige Gefährtin aufgehalst worden wa r …
    Er rieb sich die Stirn, von Reue geplagt, aber er zwang sich weiterzulesen. Er fand kurze Beschreibungen der Walküren, mit denen sie zusammenlebte. Nïx war die Älteste und, wie manche behaupteten, eine Hellseherin. Die nüchterne Lucia war eine ausgezeichnete Bogenschützin. Gerüchten zufolge war sie verflucht, jedes Mal unbeschreibliche Qualen zu erleiden, wenn sie ihr Ziel verfehlte.
    Furie war ihre Königin gewesen und hatte mit der sanften Emma unter einem Dach gelebt, als diese noch ein Kind gewesen war. Die Walküren vermuteten, dass Demestriu Furie am Grund des Meeres gefangen hielt, um sie in alle Ewigkeit zu quälen. Nach dem, was Lachlain durchgemacht hatte, war er davon überzeugt, dass sie genau in diesem Augenblick irgendwo in eisiger Dunkelheit an Salzwasser in ihren Lungen erstickte.
    Doch am meisten beunruhigten ihn die Einträge zu Regin und Annika. Die Horde hatte die gesamte Rasse, der Regins Mutter angehört hatte, ausgelöscht. Annika, die als brillante Strategin und unerschrockene Kämpferin bekannt war, hatte ihr Leben der Vernichtung aller Vampire gewidmet.
    Wenn Emmas Familie ihrem Hass gegenüber Vampiren Ausdruck verliehen hatte, wenn sie jeden einzelnen Tod gefeiert hatten, hatte Emma sich dann nicht stets wie eine Außenseiterin fühlen müssen? Sie musste doch jedes Mal innerlich zusammenzucken. Die Walküren waren viele Jahrhunderte alt, sie nur ein paar Jahrzehnte; und sie war das, was der Mythos als „anders “ – abgetrennt von der eigenen Spezie s – bezeichnete. Emma war „anders“ als alles auf der ganzen Welt.
    Ob hierin die Ursache des Schmerzes lag, den er in ihr entdeckt hatte? Machte ihre Familie einen Unterschied zwischen dem, was die Horde war, und dem, was Emma war? Er würde sich selbst sehr in Acht nehmen müssen. Sonst würde er am Ende noch den Vampiren die Pest an den Hals wünschen, ohne auch nur einen Gedanken an Emma zu verschwenden.
    Das einzig Positive, was er über Walküren herausfand, war, dass sie stets in Frieden mit den Lykae gelebt hatten, getreu dem Motto „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“.
    Bis zur Akzession. Dann nämlich waren alle Unsterblichen gezwungen, um ihr Überleben im Mythos zu kämpfen.
    Diese Neuigkeit war tausendmal besser, als wenn ihre Familie tatsächlich der Horde angehört hätte. Aber es blieben immer noch eine ganze Menge Probleme übrig. Fast alle Geschöpfe der Mythenwelt suchten sich in irgendeiner Art und Weise einen Partner fürs Leben. Vampire hatten Bräute, Dämonen hatten Geliebte, Phantome hatten verwandte Geister, und Lykae hatten ihre Gefährten. Selbst ein Ghul verließ niemals die Gruppe, die ihn infiziert hatte.
    Walküren gingen solche Bindungen nicht ein. Sie bezogen ihre Kraft aus ihrem Koven, handelten

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