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Nacht des Schicksals

Nacht des Schicksals

Titel: Nacht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grace Green
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Antwort.
    “Gehen wir!”, befahl Kendra.
    Megan stieg auf ihr Fahrrad und fuhr gehorsam hinter ihrer Mutter her, doch ihre Miene machte deutlich, dass sie nicht freiwillig mitfuhr. Sobald sie im Haus waren, wandte Megan sich zur Treppe.
    “Wo willst du hin?”, fragte Kendra.
    “In mein Zimmer. Schularbeiten machen.”
    “Möchtest du nicht eine Kleinigkeit essen?”
    “Ich habe keinen Hunger.”
    “Wir essen dann um fünf in der kleinen Küche. Ich rufe dich, sobald die Arbeiter gegangen sind.”
    Seufzend durchquerte Kendra die Halle. Sich mit ihrer Tochter zu streiten war das Letzte, was sie wollte. Als sie an der Küche vorbeikam, hörte sie das Kreischen einer Kettensäge, dröhnende Hammerschläge, Stimmen und laute Musik. Plötzlich wurde die Tür von innen aufgestoßen, und Brodie kam herausgestürmt.
    Sie stießen zusammen, und hätte Brodie sie nicht am Arm gepackt und festgehalten, wäre Kendra gestürzt. Sie spürte den kräftigen Druck seiner Finger auf ihrem Arm und seinen warmen Atem auf ihrer Wange. Seine Hände rochen nach frischen Hobelspänen und sein Körper nach nicht so frischem Schweiß – ein Geruch, der sie hätte abstoßen sollen und stattdessen in verwirrender Weise anzog.
    “Alles okay?”, fragte er.
    “Ja.” Ihre Stimme klang hohl.
    Er ließ sie los. “Tut mir leid, ich habe nicht aufgepasst.”
    “Es war genauso meine Schuld.” Sie wollte weitergehen, doch er hielt sie auf. “Bevor du gehst …”
    “Ja?”
    “Wegen Samstag.”
    Kendra verspannte sich und wartete.
    “Wie wäre es, wenn wir die Einladung auf dich ausdehnen würden? Auf die Weise kannst du sehen, wie es in der Familie Spencer zugeht.” Seine Augen funkelten kalt. “Dass wir beide nicht miteinander auskommen, muss doch nicht heißen, dass unsere Kinder nicht Freunde sein können.”
    Trotzig erwiderte sie seinen Blick. “Ich habe dir schon gesagt, dass wir die Entscheidung auf Freitag verschoben haben.”
    “Und solange soll Jodi warten und bangen?”
    “Sie kann die Einladung jederzeit zurückziehen.”
    “Das würde dir gefallen, stimmt’s? Aber das ist in unserer Familie nicht üblich. Die Einladung gilt.”
    Kendra zuckte die Schultern. “Dann werden wir bis Freitag warten müssen, um zu erfahren, wie sich Megan entscheidet.”
    “Wie sich Megan entscheidet … oder was ihre Mutter für sie beschließt?”
    Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, ließ Kendra ihn stehen. Sein zynisches Lachen klang ihr noch in den Ohren, lange, nachdem Brodie und seine Männer das Haus verlassen hatten.

3. KAPITEL
    Als Brodie gegen halb sechs nach Hause kam, erwartete ihn Jodi auf den Stufen vor dem Haus. “Hallo, Dad, ich habe auf dich gewartet.” Sie schmiegte sich an ihn und ging mit ihm um das Haus herum. “Hast du mit Megans Mutter gesprochen?”, fragte sie neugierig. “Über Samstag?”
    “Ja”, erwiderte er, “ich habe mit ihr gesprochen.”
    “Und was hat sie gesagt?”
    Im Garten stieg Hayley gerade aus dem Swimmingpool. Sie trug einen weißen Bikini, der ihre Sonnenbräune gut zur Geltung brachte. Sie griff nach einem Handtuch und kam zu ihnen herüber.
    “Hallo, Hayley”, begrüßte Brodie sie. “Wie war dein Tag?”
    “Ging so.” Sie schlang sich das Handtuch lässig um die Hüften. “Das Essen ist in einer halben Stunde fertig.”
    “Dad!” Jodi zupfte am aufgerollten Ärmel seines Hemds. “Kommt Megan denn nun am Samstag?”
    “Das werden wir erst am Freitag erfahren.”
    “Oh.” Sie verzog das Gesicht. “Das hat Megan auch schon gesagt. Ihre Mutter hat gemeint, sie soll nichts überstürzen und sich nicht schon am ersten Schultag mit jemandem anfreunden. Das ist ja wohl auch vernünftig”, fügte sie tapfer hinzu, aber ihr Seufzer verriet Brodie, wie enttäuscht sie war.
    “Hoffen wir das Beste”, erwiderte Brodie. “Ich habe ihre Mutter übrigens auch eingeladen, damit sie uns kennenlernen kann.”
    “Wie ist sie denn?”, mischte sich Hayley ein.
    “Oh, sie ist wirklich nett”, erklärte Jodi. “Sie mag die gleichen Dinge wie ich – Tanzen und Mathe und Barbie …”
    “Ich meine die Mutter.” Hayley schlüpfte in ihre Sandaletten, die sie am Beckenrand stehen gelassen hatte, und sah Brodie fragend an.
    Brodie war klar, dass Jodi die Ohren spitzte und jedes seiner Worte bei der ersten Gelegenheit an Megan weitergeben würde. “Oh, sie ist sehr freundlich”, erklärte er deshalb vorsichtig.
    “Ist sie hübsch?” Hayley stieß die Tür zum Haus

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