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Nacht des Verfuehrers - Roman

Nacht des Verfuehrers - Roman

Titel: Nacht des Verfuehrers - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Gabi Langmack
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aber du wirst auch Vergnügen finden«, brachte er den Satz zu Ende. Er versuchte, ihr ein charmantes Lächeln zu
schenken, auch wenn er wusste, dass es irgendwie schief aussah. »Vermutlich weit mehr Vergnügen als Schmerz.«
    Sie sah mit katzenhaftem Blick zu ihm auf und entspannte sich ein wenig. »Sie sind also kein Novize.«
    »Nein«, antwortete er ehrlich und wusste nicht, was für eine Antwort ihr lieber gewesen wäre.
    Sie schien eine Weile darüber nachzudenken. »Hatten die Frauen, mit denen Sie zusammen waren, denn immer … ihr Vergnügen?«
    »Ich denke, es ist Jahre her, dass sie es nicht gehabt hätten«, sagte er über ihre Fragestrategie amüsiert. »Ich habe durchaus Grund, das anzunehmen, auch wenn ich wohl kaum ein Casanova bin. Ich hatte über die Jahre die eine oder andere Geliebte, aber ich nehme diese Dinge nicht auf die leichte Schulter, falls Sie das wissen wollten.«
    »Im Augenblick nicht«, erwiderte sie mit einem Anflug von Zynismus, was er als gutes Zeichen auffasste. Und sie wirkte auch nicht mehr so verloren, sondern hatte ihre gewohnte kühle Selbstbeherrschung wiedererlangt. Das primitive Biest in ihm trat den Rückzug an, auch wenn er sich ihrer immer noch übernatürlich bewusst war, jener unterschwelligen Anziehung, die ihr Körper auf ihn ausübte, der Erinnerung an ihren Mund, heiß und nass, mit dem zarten Nachgeschmack des Weins und seiner eigenen wachsenden Begierde. »Ich bin noch nicht so weit, mir über Ihre Treue Gedanken zu machen.«
    Er schüttelte den Kopf und lächelte unwillkürlich. »Ich habe nie zuvor eine Frau wie Sie getroffen.«
    Alcyone trat einen Schritt zurück und sah ihn fragend von der Seite an. »Das liegt daran, dass meine spezielle Gattung aufgrund der Tatsache, dass wir uns so selten fortpflanzen
können, so rar ist.« Sie machte eine Pause. »Aber trotz meiner Einzigartigkeit bin ich am Ende doch nur eine Frau, gefangen in gesellschaftlichen Regeln und einer körperlichen Verletzbarkeit, die wir alle aufweisen. Damit Sie das nicht falsch verstehen: Ich möchte kein Mann sein; ich wünschte nur, Frauen wären nicht so machtlos.«
    Machtlos. Welch eine Ironie! Mit dem Versuch, die Kontrolle über sein Schicksal zu übernehmen, sich und seine Leute aus der Armut zu befreien und sich den Launen zweier Imperien zu entziehen, hatte er Alcy in eine Situation gebracht, in der sich ihre Machtlosigkeit auf besonders schmerzliche Weise zeigte. Aber er wollte sie immer noch haben, wollte sie so sehr, dass es wehtat. Er näherte sich ihr. Ihr Blick wurde stechender, doch sie rührte sich nicht, zuckte nicht, als er sie fest bei den Schultern nahm und ihr in die Augen sah.
    »Alcyone, ich schwöre, dass Sie nichts vor mir zu befürchten haben«, sagte er. Dann senkte er den Kopf so langsam, dass sie ihm hätte ausweichen können, wenn sie gewollt hätte. Aber sie tat es nicht. Sie zog die Augenbrauen zusammen, beinahe schmerzlich, wie ihm schien, neigte den Kopf nach hinten und drückte sich an ihn, als ihre Lippen sich trafen.
    Dumitru hatte ihr einen tröstlichen, geschäftsmäßigen Kuss geben wollen, doch in dem Augenblick, als sie einander berührten, gab Alcyone einen kleinen Laut von sich und schien in seinen Armen zu schmelzen. Ihr Körper schmiegte sich an den seinen, und sie öffnete in blindem Vertrauen – und Verlangen – den Mund.
    Sie glaubte ihm. Sie glaubte ihm und wollte ihn genauso – wie er sie. Er dachte überhaupt nicht mehr nach. Ein
wilder, verschütteter Teil in ihm bäumte sich auf. Ihr Mund, ihr Körper und seine eigene Lust waren seine ganze Welt. Sie lag so weich, klein, heiß und willig in seinen Armen, die ihm plötzlich wie die eines Riesen erschienen. Und ganz weit weg, fast so, als gehöre es jemand anderem, fühlte er sich von ihrem Vertrauen in einer Weise erschüttert, die ihm schier unerklärlich war.
    Sie trennten sich schließlich, und Alcy tat um Atem ringend einen Schritt nach hinten. Dumitrus ganzer Körper bebte im Takt seines Herzschlags. Er brauchte sie so sehr, dass er nicht zu sprechen wagte. Er fixierte sie mit den Augen und berührte wortlos fragend die Korsettstäbchen. Sie wirkte immer noch benommen und schob seine Hand weg, aber nur, um die versteckten Häkchen zu lösen.
    Dann knöpfte sie die Träger auf. Die ganze Konstruktion fiel klappernd zu Boden, und sie blieb in nichts als einem transparenten Unterkleid zurück. Er hätte beinahe aufgestöhnt. Das Unterkleid klebte an ihrem Körper, der vom zarten

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