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Nacht des Verfuehrers - Roman

Nacht des Verfuehrers - Roman

Titel: Nacht des Verfuehrers - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Gabi Langmack
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einer Stimme, die sich nicht nach ihr selbst anhörte: »Und wie gedenken Sie, mir zu danken?«
    Dieses Mal hatte sein Lachen einen dunklen Unterton. »Sie brauchen nur abzuwarten, dann finden Sie es allein heraus.«
    Er befreite ihre Arme aus den Ärmeln, entblößte sie bis zur Hüfte, dann zog er sie wieder an sich und hielt ihre Arme an den Seiten gefangen, während er sich an ihrem Rücken an den Bändern zu schaffen machte, die ihre Unterröcke hielten. Alcy wand sich ob der Einschränkung, doch das ignorierte er. Sein Hals war verführerisch nah, als er sich über ihre Schulter lehnte, denn sie wollte sehen, was seine Finger taten. Also verpasste sie ihm einen kleinen Biss in die Schulter, um ihren Unmut zum Ausdruck zu bringen. Seine Hände hielten kurz inne, und er gab einen tiefen kehligen Laut von sich. Sie biss ihn probeweise noch einmal, diesmal in den schmalen nackten Hautstreifen über seinem Kragen. Sie schmeckte das warme Fleisch, nahm es zart zwischen die Zähne. Als er erschauderte, wurde Alcy vor süßem Mitgefühl ganz heiß.
    Dann küsste sie ihn energisch, und sein Körper wurde hart. Die Massivität seiner Reaktion trieb ihr die Hitze tief ins Zentrum – da verspürte sie fassungslos einen leichten Schlag aufs Hinterteil.
    »Aufhören!«, sagte Dumitru mit erstickter Stimme, halb lachend, halb keuchend. »Bei dieser Geschwindigkeit bekomme ich Sie nie nackt ausgezogen!«

    Alcy kämpfte mit ihrer schärfsten Waffe gegen die Verlegenheit – mit ihrer Zunge. »Ich hoffe, dass Sie sich selbst auch nackt bekommen, denn genau das will ich«, sagte sie. »Aber sie scheinen das zu ignorieren, obwohl ich mir sicher bin, mich klar ausgedrückt zu haben – ein recht praktischer Wunsch übrigens, wie ich anmerken möchte, wenn man unser Vorhaben betrachtet.« Sie spürte, wie ihr Gesicht sich bei den Worten entflammte, aber sie senkte ihren Blick nicht.
    Er schnaubte, die Miene ein Wirrwarr aus einem halben Dutzend Emotionen. »Sie sind mit ziemlicher Sicherheit die komplizierteste Frau, die ich je kennengelernt habe«, erwiderte er. »Aber ich mag das«, setzte er hastig hinzu, als sie zurückwich. Seine Augen glitzerten irgendwo zwischen verführerisch und bedrohlich. »Haben Sie etwas Geduld, und Sie bekommen Ihren Willen. Aber wenn Sie mich weiter aufhalten, passiert gar nichts.«
    Mit dem letzten Wort zog er kräftig an ihren Unterröcken, und Alcy quiekte reflexartig, als die Röcke eine Handbreit nach unten rutschten und kurz über ihren Hüften hängen blieben: Er hatte eines der Bänder übersehen, was sämtliche Unterröcke hinderte, zu Boden zu fallen.
    Dumitru murmelte irgendetwas, das Alcy nicht verstand – einen Fluch vermutlich. Dann zog er sie wieder an sich, spähte über ihre Schulter und tastete nach dem letzten Band. Sein Haar fiel dabei nach vorn und kitzelte sie unvermittelt und unerträglich am Ohr.
    »Halt!«, quiekte sie kichernd und riss den Kopf zur Seite. »Mein Ohr – es kitzelt.«
    Aber er hatte inzwischen das Band gefunden und knüpfte es auf. Dann zog er erneut an den Röcken, die daraufhin
mit einem dramatischen Rauschen von den Hüften zu Boden segelten – so wie er es von Anfang an beabsichtigt hatte.
    Alcy studierte ihn, während er sie betrachtete, die Miene zwischen Bewunderung und Hunger schwankend. »Ich habe mir mein erstes Mal mit einem Mann schon so oft ausgemalt«, platzte sie plötzlich heraus. Dann machte sie schnell den Mund zu, doch es war zu spät, die Worte waren draußen. Sie trat einen Schritt zurück, als wolle sie von ihrem Eingeständnis zurücktreten.
    Dumitru hob den Blick und sah sie erstaunt an. »Wirklich?«
    »Wenn man einzig und allein existiert, um sich zu verheiraten, wäre es doch sonderbar, es nicht zu tun«, sagte sie so hochmütig, wie es ihr angesichts seiner Verblüffung möglich war. Sie musste zugeben, dass es ihr nicht sonderlich gut glückte. Sie versuchte es noch einmal. »Eine solche Erwartungshaltung ist doch ganz normal, sei sie nun von Angst oder Hoffnung gefärbt.«
    Ein Flackern huschte über Dumitrus Gesicht – zu schnell, als dass sie es hätte ergründen können. »Und haben Sie sich gefürchtet?«
    »Meistens habe ich mir vorgestellt, dass es unerfreulich, aber erträglich sein würde. Manchmal hatte ich wilde, selige Träume oder auch elende Alpträume.« Sie hielt inne, zu entsetzt über ihren Freimut, um weiterzusprechen. »Ich hätte nicht davon reden sollen. Ich habe es nur erwähnt, weil ich mir nie im Leben

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