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Nacht in Angst

Nacht in Angst

Titel: Nacht in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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letzten Worte, er durfte Alpha nicht unterschätzen. »Richtig. Aber dann hätte ich einen Edelstein am Hals, dessen Diebstahl wochenlang durch die Presse geht und mit dem ich mindestens ein Jahr warten muss, ehe ich ihn zu Geld machen kann. Nein, ich ziehe die andere Methode vor: die Beute so schnell wie möglich loswerden und abkassieren.«
    »Viel Geld, nehme ich an.«
    »Genug, dass sich die Mühe lohnt. Auch wenn wir mit unvorhergesehenen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.« Als wäre dies das Stichwort gewesen, näherten sich plötzlich schnelle Schritte. Wenige Augenblicke später standen Dog, Er auf den am Boden liegenden Direktor. »Was ist denn hier passiert?«
    »Er wollte abhauen. Ich musste ein paar Gegenmaßnahmen ergreifen. Und?«, fragte Alpha scharf. »Wo ist er?« Beth blickte unsicher von einem zum anderen und gestand schließlich: »Der Stein? Immer noch im Besitz des –«
    »Der Dieb, nicht der Stein!«, brüllte Alpha so unvermittelt, dass Bob vor Schreck zusammenzuckte.
    Die drei senkten wie auf Kommando die Köpfe. »Wo?«, zischte ihr Anführer. »Er … er ist uns entwischt«, bekannte Dog kleinlaut. »Ich glaube, ich habe dich nicht richtig verstanden.« Alpha sprach betont ruhig. »Er ist uns entwischt«, wiederholte nun Ernie. »Soll das heißen, er ist an Ceewee vorbeigekommen und hat das Gebäude verlassen?«
    »Nein«, antwortete Ernie schnell. »Er ist noch hier. Wir hätten ihn auch zweimal fast gehabt. Aber er ist erstaunlich schnell. Und er hat ein halbes Wikingerschiff auf uns runterkrachen lassen!«
    »Euer Wikingerschiff interessiert mich nicht! Ihr Idioten habt ihn entkommen lassen!«
    »Er ist ja noch irgendwo«, versuchte Beth ihn zu beruhigen. »Er hat sich bloß verkrochen.«
    »Irgendwo!«, höhnte Alpha. »Irgendwo! Und wann gedenkt ihr ihn zu finden? In zwei Stunden? Im Morgengrauen? Oder doch erst, wenn der Sicherheitsdienst morgen früh die Türen öffnet?« Er trat dicht an die drei heran. »Wann?«, schrie er sie an. »Wann, ihr Vollidioten?« Keuchend schnappte er nach Luft. Sein Atem wurde rasselnd und pfeifend. »Du darfst dich nicht so aufregen«, sagte Beth besorgt. zog das Inhaliergerät hervor, um sich schnell eine Dosis in den Mund zu sprühen. Erst dann beruhigte er sich wieder. »Nun gut«, fuhr er fort, als sei nichts gewesen. »Ihr seid zu dritt und habt es nicht geschafft, diesen Burschen zu finden. Ich habe euch eine halbe Stunde Zeit gelassen. Genug, um ein Museum zu durchkämmen.«
    »Aber … das Gebäude ist riesig! Es gibt unzählige Möglichkeiten sich zu –«
    »Ihr seid Versager!«, brüllte Alpha erneut los. »Ab jetzt werde ich die Sache in die Hand nehmen. Ernie, du bleibst hier und passt auf unseren lieben Direktor auf, falls er zu sich kommen sollte. Dog, Beth, ihr kommt mit mir.« Abrupt wandte er sich um, ging mit zwei großen Schritten auf Bob zu und riss ihn am Kragen seines weißen Hemdes hoch. »He!«, rief Bob panisch. »Was –«
    »Du bist meine Geisel. Wenn ich deinem Freund klarmachen kann, dass du nicht mehr lange unter den Lebenden weilen wirst, wenn er sich nicht stellt, kommt er schon raus.« Mit diesen Worten zog Alpha seine Waffe und hielt sie Bob unters Kinn. »Aber … aber ich …«, stotterte der dritte Detektiv, »… ich kenne diesen Typ doch gar nicht!«
    »Er hat recht, Alpha«, sagte Beth eindringlich. »Der Junge kann nun wirklich nichts dafür, dass hier ein Unbekannter –«
    »Der Junge kennt ihn!«, schrie der Anführer, dass seine Stimme sich überschlug. »Seid ihr denn blind? Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich ihm seine Geschichte abgenommen habe!«
    »Ich weiß wirklich nicht, wer –«
    »Halt's Maul, Kleiner, oder du wirst es bitter bereuen!« Alpha zerrte ihn vorwärts, presste den Lauf der Pistole an seinen Rücken und stieß ihn aus dem Büro und den Flur entlang. Beth Als die Stimmen leiser wurden, stöhnte Justus auf. »Bob ist in Schwierigkeiten! In allergrößten Schwierigkeiten! Und Peter auch! Wir müssen doch irgendwas tun können!«
    »Wenigstens wissen wir jetzt, worin genau wir hier verstrickt sind«, stellte Morton fest. »Solange wir hier festsitzen, hilft uns das nicht weiter.«
    »Deine kriminologischen Fähigkeiten in allen Ehren, Justus, aber ich denke, das ist das Beste, was uns passieren konnte. Glaub mir: Außerhalb dieser Fahrstuhlkabine wären wir schon längst entdeckt worden. Solange die Gangster aber nicht wissen, dass wir hier sind, haben wir noch eine Chance.« Justus

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