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Nacht in Angst

Nacht in Angst

Titel: Nacht in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Bob stutzte. Lift Notruf! Unter dem Kippschalter waren ein winziger Lautsprecher und ein kleines Mikrofon angebracht. Die Verbindung zur Fahrstuhlkabine für Notfälle! Bob warf einen schnellen Blick zu Alpha, doch der wanderte ganz in Gedanken versunken immer noch auf und ab. Bob hatte das sichere Gefühl, dass er die Gegensprechanlage zu seinem Vorteil nutzen konnte. Nur wie? Bei Stromausfall funktionierte sehr wahrscheinlich auch dieses System nicht. Andererseits brauchte man den Notruf gerade in solchen Fällen. Vielleicht war er mit einer Batterie ausgestattet? Wenn er die Sprechan chen wurde, hier im Büro hören können und dann wusste Alpha, dass sich zwei weitere Personen im Museum befanden. Der dritte Detektiv dachte fieberhaft nach. Dann entdeckte er einen weiteren Knopf. Darunter stand »Sprechen«. Scheinbar geistesabwesend riss Bob einen kleinen Streifen Papier von der Schreibtischunterlage und faltete ihn unauffällig, die Hände im Schoß versteckt, zu einem winzigen Keil. Als Alpha ihm den Rücken zuwandte, drückte Bob den »Sprechen«-Knopf und schob den Keil dazwischen, sodass der Knopf nicht wieder zurückschnellen konnte. Seine Hände zuckten zurück, als Alpha sich ihm zuwandte. »Wo bleiben die denn!«, presste er wütend hervor und starrte Bob an, als erwartete er von ihm eine Antwort. Dann setzte er seine Wanderung durch das Büro fort. Bob tastete nach dem Kippschalter und legte ihn um. Dabei räusperte er sich leise, um das Klicken zu übertönen. Ein rotes Lämpchen flammte auf. Die Sprechanlage war in Betrieb! Die Lampe starrte wie ein glühendes Auge in den dämmrigen Raum. Schnell schob Bob einen kleinen Tischkalender davor, bevor Alpha sich umdrehte. »He! Was fummelst du da herum?« Die Akustik des Fahrstuhlschachtes sorgte dafür, dass Justus jedes Wort verstand, das zwei Meter über ihm geflüstert wurde. Gebannt lauschten Morton und er, bis das Gespräch ein abruptes Ende fand und die Aufzugstüren knirschend geschlossen wurden. Erst dann wagte Justus zu atmen. »Haben Sie das gehört, Morton?«
    »Das habe ich in der Tat. Mir scheint, unser Problem ist größer als angenommen.«
    »Ich hatte also recht mit meiner Vermutung, dass hier etwas faul ist. Und wie faul! Wir müssen etwas unternehmen!«
    »Und was?«
    »Zuerst mal müssen wir hier raus.«
    »Ich bin nicht sicher, ob das eine gute Idee ist«, zweifelte Morton. »Wenn sich tatsächlich fünf kriminelle Subjekte in diesem Gebäude aufhalten, ist es wenig ratsam, ihnen zu begegnen.«
    »Aber irgendwas müssen wir doch tun! Sie wissen nicht, dass wir hier sind. Jedenfalls hoffe ich das. Peter läuft frei herum. Sollten Bob und Mr Peacock sich bereits in der Gewalt der Gangster befinden, so haben sie uns bestimmt nicht verraten. Sonst hätten wir nämlich schon längst Besuch bekommen.« Justus knetete seine Unterlippe. Das tat er immer, wenn sein Gehirn auf Hochtouren lief. »Den Einbrechern geht es um das Feuer des Mondes . Aber das haben sie nicht. Also haben sie im Moment andere Sorgen, als den Fahrstuhl zu inspizieren. Vielleicht kommen wir unbemerkt raus und können Hilfe holen. Zusammen mit Peter und dem Nachtwächter sind wir schon mal zu viert.«
    »Zu dreieinhalbt«, widersprach Morton. »Meine Handlungsmöglichkeiten sind infolge des Gipsbeins etwas eingeschränkt.«
    »Schaffen Sie es trotzdem, unseren Notausgang freizulegen?«
    »Ich denke schon.« Morton versuchte, die Kunststoffplatte zu entfernen, hielt jedoch schon nach wenigen Augenblicken inne. »Auch die ist angeschraubt«, erklärte er. »In der Dunkelheit wird es etwas länger dauern, bis ich die Schrauben gelöst habe.« Er machte sich an die Arbeit, während Justus geduldig wartete.
    »Vielleicht finden wir Peter, wenn wir erst mal hier raus sind. Oder er kommt zurück. Hat er ja versprochen. Gemeinsam entdecken wir bestimmt einen Weg aus diesem verfluchten Bande nur gelungen, den Strom abzustellen? Ein Museum ist kein normales Mietshaus. Es gibt Sicherheitsvorkehrungen! Da muss sich jemand verdammt gut ausgekannt haben. Na ja, sonst hätte er es bestimmt nicht gewagt, hier einzusteigen. Ich möchte zu gern wissen, ob es ihnen nur um den Diamanten geht oder ob nicht vielleicht noch etwas anderes dahintersteckt. Was meinen Sie, Morton?« Plötzlich wurde Justus bewusst, dass er die ganze Zeit laut gedacht hatte, um seine Nervosität unter Kontrolle zu bekommen – und das beklemmende Gefühl, das sich in seinem Magen ausbreitete. Diese Kabine war eng und

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