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Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Monat«, sagte er.
    »Das ist gut.«
    »Meinen Sie, Sie könnten in Baton Rouge leben?«
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.«
    Jemand schaltete die Lampions in den Bäumen an. Die Luft roch nach Pecanschalen und dem Rauch des Grillfeuers, das in einer Erdgrube brannte. Buford blieb stehen.
    »Hätten Sie Lust, Chef der State Police zu werden?«, fragte er.
    »Verwaltungsarbeit war noch nie meine Stärke, Buford.«
    »Ich habe geahnt, dass Sie so was Ähnliches sagen würden.«
    »Aha?«
    »Dave, was glauben Sie, weshalb wir immer die schlechteste Regierung sämtlicher Bundesstaaten hatten? Weil sich die guten Leute nicht dafür hergeben wollen. Verstehen Sie die Ironie dabei?«
    »Ich weiß das Angebot zu schätzen.«
    »Möchten Sie darüber nachdenken?«
    »Klar, warum nicht.«
    »So ist’s richtig«, sagte er und mischte sich unter die anderen Gäste. Sein Gesicht glühte vor Freude über den gelungenen Abend und die Verheißung, für die er stand.
    Karyn kam zwischen den Bäumen auf mich zu, hatte einen Pappteller mit gebratener Ente, Rehfleisch und braunem Reis in der einen Hand und eine Flasche Corona mit einer auf den Rand gesteckten Limonenscheibe und ein Kelchglas in der anderen. Ich hielt in dem Gedränge Ausschau nach Bootsie.
    »Ich war so frei«, sagte Karyn und stellte den Teller, das Glas und die Bierflasche vor mir auf den Tisch.
    »Danke. Wo ist Bootsie hin?«
    »Ich glaube, sie ist im Haus.«
    Sie lehnte sich auf der Holzbank zurück und schlug die Beine übereinander. Sie hatte ihre Haare mit einem roten Band hochgesteckt und das bestickte Baumwollhemd in die eng anliegende Bluejeans geschoben. Sie strahlte förmlich, war immer noch erhitzt vom Footballspiel. Ich schob ihr die Corona-Flasche und das Glas zu.
    »Trinkst du überhaupt nichts mehr?«, fragte sie.
    »Nee.«
    »Möchtest du eine Cola?«
    »Alles bestens, Karyn.«
    »Hat Buford mit dir über den Posten bei der State Police gesprochen?«
    »Klar, hat er.«
    »Mein Gott, Dave, du bist vielleicht gesprächig.«
    Ich tunkte ein bisschen Soße auf, klemmte einen Streifen Entenfleisch in ein Stück Baguette und biss hinein.
    Sie schaute mich mit großen Augen an. »Hat er dich vor den Kopf gestoßen?«, fragte sie.
    »Die Sache sieht folgendermaßen aus. Ein Killer, der für den Mob in New Orleans arbeitet, ein echter Geistesgestörter namens Mingo Bloomberg, hat mir gesagt, dass ich mich richtig verhalten hätte, als ich mich nicht auf Aaron Crown eingelassen habe. Er hat gesagt, dass man mir etwas zukommen lassen würde. Und nun krieg ich einen Job angeboten.«
    »Ich glaub dir nicht.«
    »Was glaubst du nicht?«
    »Dir.
Dir mit deinen Scheißunterstellungen und deiner Selbstgerechtigkeit.«
    »Ich habe dir nur erzählt, was vorgefallen ist. Fang von mir aus damit an, was du willst.«
    Sie ging im Schatten der Bäume davon, über das abgefallene Laub und die verfaulenden Pecanschalen, und begab sich zu ihrem Mann, der sich mit etlichen Gästen unterhielt. Ich sah, wie sie ihn beiseite nahm, gestikulierend auf ihn einredete, wie er sich dann zu mir umdrehte.
    Kurz darauf stand er neben mir.
    »Ich fass es nicht, Dave. Ich kann kaum glauben, was Sie zu Karyn gesagt haben«, meinte er.
    Ich legte meine Gabel auf den Teller, knüllte die Papierserviette zusammen und ließ sie auf den Tisch fallen.
    »Vielleicht sollte ich lieber gehen«, sagte ich.
    »Sie haben sie schwer verstimmt. Ich glaube nicht, dass Sie sich so einfach davonmachen können.«
    »Dann bitte ich eben um Verzeihung.«
    »Ich weiß Bescheid über die Geschichte zwischen Ihnen und Karyn. Macht Ihnen das etwa zu schaffen? Ich bin diesbezüglich nämlich nicht nachtragend.«
    Ich spürte, wie mir die Hitze zu Kopf stieg, so als habe jemand eine Ofentür aufgemacht.
    »Hören Sie mal zu, Partner. Jemand wie Mingo Bloomberg ist kein Hirngespinst. Genauso wenig wie der Dokumentarfilmer, der gerade im Quarter umgebracht worden ist«, sagte ich.
    Er schaute mich verständnislos an, beinahe bedauernd, als ob ich nicht recht bei Trost wäre.
    »Gute Nacht, Dave. Ich glaube nicht, dass Sie uns etwas Böses wollen«, sagte er und verschwand wieder zwischen seinen Gästen.
    Ich starrte auf die Sonne, die rot über den Zuckerrohrfeldern stand, und mein Gesicht brannte vor Scham.

4
    Es regnete heftig, und in New Orleans herrschte dichter Verkehr, als ich in die St. Charles Avenue einbog, in einer Seitenstraße parkte und zu den Kolonnaden vor dem Pearl Hotel rannte. Das Fenster

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